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Monat: Januar 2006

Der Sekunden-Test

Wer zufällig ein paar Euro über hat, kann der FIFA ja ein klein wenig Konkurrenz machen, indem er diese Domain hier: FIFAWM2006.de käuflich erwirbt und ein bißchen Spökes damit macht. Wäre interessant zu sehen, wie schnell die Anwälte der FIFA schreiben.

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Eröffnungsfeier ohne Eröffnungsspiel

Bei der WM soll es jetzt eine Eröffnungsfeier geben, die unabhängig vom Eröffnungsspiel, nämlich einen Tag vor jenem stattfindet.

Mein erster Gedanke war: Wer hat sich diesen Quatsch schon wieder ausgedacht?

Wenn ich länger drüber nachdenke, komme ich aber zu dem Entschluss, dass das wirklich eine gute Idee ist.

Diese komische Marotte, dass man bei großen Sportveranstaltungen eine Eröffnungs- und eine Abschlussfeier (so weit ist man zumindest bei der Fußball-WM noch nicht) durchführt, ist ohnehin sehr fragwürdig zu nennen. Bei Olympia kann man das noch nachvollziehen, da sollen alle Athleten, die z. B. beim „Gehen“, „Tontaubenschießen“ oder „Segeln“ abseits des Olympiastadions wettkämpfen, wenigstens ein Mal das Stadion gesehen haben. Wozu hätte man es sonst gebaut?

Was aber eine pompöse Tänzerei und Rumhampelei, schlechte Musik, und zig Millionen an Planungskosten mit dem eigentlichen Sport zu tun haben sollen, hat sich mir nie erschlossen.

Statt einfach kurz zu sagen: „Hallo, herzlich Willkommen in Usbekistan, die Spiele sind eröffnet“ wird da endlos lange gesungen und geschunkelt. Währenddessen sitzt man vor dem Fernseher und fragt sich, wann endlich das Spiel angepfiffen wird.

Damit ist nun Schluß. Keine lästigen Eröffnungsfeiern mehr, kein Klimbim drumherum. Ich sage „JA!“ zur Trennung von Eröffnungsfeier und Eröffnungsspiel. Wenn ich das erste Spiel sehen will, schalte ich einfach den Fernseher ein und schwupps geht das Spiel los. So soll es sein.

Was? Es gibt jetzt zwei Eröffnungsfeiern? Eine einen Tag vorher, eine genau vor dem ersten Spiel? Argh…

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Brigade-General und ein bißchen Debilität

Was für bescheuerte Fragen Sportreporter fragen können. Der kicker fragte ernsthaft Peter Scholl-Latour, den neuen Trainer des FC Köln, folgende Frage:

„Einer Ihrer Vorfahren war als Brigade-General unter Napoleon bei Austerlitz, dem Russland-Feldzug, der Völkerschlacht bei Leipzig und Waterloo dabei. Sind Sie deshalb der Richtige für den FC?“

Ich möchte nicht wissen, wo die Vorfahren von Loddar Maddäus als Leibeigene gedient haben, und ob ihn das jetzt auch dazu qualifiziert, Nationaltrainer von Ungarn zu sein.

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Die Tommies hingegen sind Gentlemen.

Nette Leute, diese englischen Fußballfans. Echte Sportsleute halt. Haben bis weit in die 90er darauf verzichtet, überhaupt Fußball zu spielen, und hielten stattdessen an ihrem „Kick and Rush“ fest. Auch die Zuschauer wollten an lieb gewonnenen Traditionen festhalten. Und was ein echter Fan ist, der dokumentiert eben, was er so während der Spiele erlebt. Angefangen 1978 bis heute, liefert diese Seite eine tolles Archiv der gelungenen Support-Aktionen der Fans von den Bristol Rovers.

Wir freuen uns auf unsere Freunde zu Gast in Deutschland bei der WM 2006.

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Den Amis… ist auch nix heilig.

Die meisten kennen die Fußballfan-Bibel „Fever Pitch“ von Nick Hornby. Ein Mann ist der Liebe zum Fußball so sehr verfallen, dass dieser sein Leben bestimmt. Als Fan wohlgemerkt. Mit der (anderen) Liebe will es nicht so richtig klappen und auch sonst stellt sich das Leben für den Protagonisten nicht immer rosig dar.

Ein sehr gutes Buch, aus dem man auch einen nicht ganz so guten, aber immer noch sehenswerten Film gemacht hat. „Fever Pitch“ halt.

Jetzt gibt es davon auch eine amerikanische Version. Um das Ganze für den Nulpen-Durchschnitts-Ami auch schmackhaft zu machen, musste der ach-so-langweilige Fußball durch B – A – S – E – B – A – L – L ersetzt werden.

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Kuranyi, die Pellwurst

Der kicker schreibt mal wieder sehr treffend über die Aussichten der Kandidaten für eine WM-Nominierung:

„Miro Klose (27) thront über allen, Lukas Podolski (20) und trotz technischer Mängel auch Kevin Kuranyi (23) stehen nicht zur Diskussion.“

Warum steht Kuranyi, die Pellwurst, trotz technischer Mängel nicht zur Debatte? Hat Neuville etwa technische Mängel? Nein. Hat Kuranyi eine Lobby, die ich nicht sehen kann, weil sie im Zigarrendunst kaum zu erkennen ist? Nein. Ich verstehe die Gründe für diese — leider zutreffende — Einschätzung nicht. Asamoah, zugegeben auch ein Chancentod, aber wesentlich effektiver in Zweikämpfen, steht zur Debatte. Der Volltrottel namens Kuranyi, der keinen Ball stoppen kann, nicht? Warum?

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Kickernde Bärliner

Über Berlin gab es hier ja schon Einiges zu lesen. Hoffotografin Paula war mal wieder unterwegs und hat Neues aus Berlin zu berichten, aus der Stadt, die den Fußball nicht mag.

[Link zum Bild leider tot.]

Hier gibt’s einen großen Kicker mit Metallbären, an denen man auch wirklich spielen kann. An den Bären kann man auch spielen, ich meinte aber am Kicker.

Sehr passend finde ich den fetten Ronaldo im gelben Brasilientrikot mit der Nr. 9 dargestellt: täuschend echt.

Wo dieses Ding zu finden ist, weiß ich allerdings nicht.

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Premieres Totenmesse

Kaum hat Premiere den Kampf um die Bundesligarechte verloren, wuchert es mit seinem letzten Pfund. Zu erstaunlichen Preisen kann man alle 64 WM-Spiele live sehen: 64 Spiele für nur 64 Euro.

Dazu gibt es noch 7 Monate des normalen, eher witzlosen Premiere-Angebots obendrauf. Scheint so, als sei heute der Tag der Werbung im Blog.

Dieses Angebot klingt allerdings eher wie eine Totenmesse denn wie echte Werbung. Mit dem Begriff „Spottpreis“ ist es noch nett umschrieben. Vor allem spottet es jenen, die zu normalen Preisen das reguläre Premiere-Programm erworben haben. Nach 2006 werden wohl nur noch die Abonnenten übrig bleiben, die zu schludrig sind, rechtzeitig zu kündigen.

Dazu passt auch diese Meldung im tagesspiegel. Wenn die Bundesliga wegfällt und sich ohnehin niemand mehr — na endlich! — für die Formel 1 interessiert — was will Premiere dann überhaupt noch zeigen?

Zur sowieso zwielichtigen Entstehung und Amlebenhaltung dieses Senders passt dieser Abgang. Tschüß Premiere, wir werden Dich nicht vermissen.

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Your erections last longer

Die britische Presse damals zu der Nachricht, dass Victoria Beckham schwanger sei:

„At least that’s one time David has stayed long enough.“

Für die Laien unter mir: Eine Anspielung darauf, dass David Beckham öfter mal in wichtigen Spielen mit Platzverweis vom Platz fliegt.

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Eintrittskarten, heiße Eintrittskarten!

Ungerne nur mache ich so etwas wie Schleichwerbung, Werbung an sich oder auch Werbung. Heute muss ich aber mal gleich zwei größere Unternehmen erwähnen. Das eine, im Link versteckte, weil es non-personalisierte WM-Eintrittskarten verschenkt, das andere, weil man genau dort diese Karten ersteigern kann: eBay.

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…acht, neun, zehn, Scheiße!

Die meisten von Euch erinnern sich nicht, ich auch nicht, es soll aber schon einmal eine WM in Deutschland gegeben haben:

1942

1942 fand die Fußball-WM in Deutschland statt. Nach den Gastgebern Italien 1934 und Frankreich 1938 war es nur logisch, dass die nächste WM im größten Land Europas ausgerichtet wurde. Die Rotation zwischen Europa und Südamerika existierte noch nicht, so waren alle Augen auf das Olympiastadion Berlin gerichtet, als Adolf Hitler die WM 1942 feierlich eröffnete und auch den Siegerpokal nach dem gewonnenen Finale gegen die Schweiz dem Kapitän der deutschen Mannschaft — Hans Mock — überreichte. Die FIFA zeigte sich zufrieden mit der Ausrichtung des Turniers, das sie bereits 1939 an Deutschland vergeben hatte.

1974

Es war das einzige Mal, dass auch die „DDR“ teilnahm. Dass die „DDR“ jenes eine Spiel zwischen der „DDR“ und der Bundesrepublik gewann, ist hinlänglich bekannt. Mir zumindest unbekannt ist aber der tiefere Sinn hinter den Anfeuerungsrufen der Anhänger der „DDR“, die da lauteten:

„…acht, neun, zehn, Klasse!“

Was soll das bedeuten? Eine intensive Recherche hat bis dato keine Antwort ergeben. Kann mir jemand helfen?

Gekontert wurde dieser Spruch übrigens von den bundesdeutschen Zuschauern auch nicht eben originell mit „…acht, neun, zehn, Scheiße!“.

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Barbusig ins Netz gegangen

Es gibt Tore, die sind nur Abstauber. Reingelogen. Torwart schon ausgespielt, nur noch einschieben. Es gibt Tore, die fallen nach einem Sololauf eines Spielers. Schön in der Vorbereitung, der Abschluss ist dann aber eigentlich nicht mehr so interessant.

Es gibt Tore, die fallen nur aus dem Getümmel heraus, Tore, die Spiele entscheiden, die aber keinen sittlichen Nährwert besitzen. Bestes Beispiel ist das erste Tor von Ronaldo im WM-Finale 2002. Klar, diese Tore zählen auch. Und sie machen sogar den Löwenanteil der Tore im Fußball aus.

Heimlich sitzen wir aber alle vor dem Fernseher/im Stadion und hoffen auf grandiose Knallertore, auf Tore, von denen wir noch unseren Enkeln erzählen können, Tore, die es in die Auswahl zum Tor des Montas schaffen: Freistöße aus 30 Metern, Flugkopfbälle, Hackentricks, Fallrückzieher.

Einfach ein Tor des Monats [Link leider tot] eben.

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