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Monat: März 2007

Den Schalk hinterm Hals

Eine obskure Nachricht vermeldet der FC Parma, der in der italienischen Serie A in akuter Abstiegsgefahr baumelt: Um die angespannte Stimmung im Team zu lösen, wurde ein in Italien bekannter Komiker aus dem Fernsehen verpflichtet. Er erhielt einen Zwei-Monatsvertrag, der sich bei Nichtabstieg automatisch um ein Jahr verlängert. Gut, dass deutsche Klubs das nicht nötig haben. Sie haben genug Komiker in ihren Reihen.

Auch interessant: Komiker Gnocchi ist sogar als Spieler gemeldet und könnte zum Einsatz kommen. Wäre doch etwas für Stefan Raab … Im Kader der Kölner würde er mit seinen mangelnden Fußballfähigkeiten nicht mal groß auffallen.

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Mammon (schnöd)

Hach, wie herzerfrischend, so etwas mal zu lesen:

Pizarro: ‚Es geht ums Geld‘“

Da werden keine fadenscheinigen Wünsche nach neuen Sprachkenntnissen, dem Kennenlernen einer anderen Mentalität oder der Verweis auf die zu Hause sitzende 37-köpfige Familie angebracht, Pizarro sagt einfach, was Sache ist. Erquicklich.

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Nächste WM doch in Deutschland

Schade.

Es ist nur die WM der Hobbymannschaften. Man wird vermutlich kein Sommermärchen erleben. Kein Wunder, mit Teilnehmern allein aus Deutschland fehlt auch die Berechtigung, das ganze „WM“ zu nennen.

Und mit Webseiten wie dieser fehlt auch die Berechtigung, überhaupt irgendetwas zu veranstalten.

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Grimmepreis zu verschenken

Bislang kannte ich natürlich den „Grimme-Preis“, so richtig einordnen konnte ich ihn aber nicht. Ein wenig gestaunt habe ich schon und ein wenig beeindruckt war ich auch, als Günter Netzer und Gerhard Delling selbigen für ihre Analyse von Fußballspielen in der ARD bekommen haben.

So langsam dräut mir, dass die Jury des Grimme-Preises nicht ganz so schwierig zu beeindrucken ist, nachdem Sönke Wortmann diesen Preis jetzt auch bekommen hat.

Dass ich von Wortmanns Werk nicht sonderlich beeindruckt bin, sagte ich schon, und ich möchte jetzt auch gerne noch hinzufügen, dass diesem Film wirklich all das fehlt, was ihn zu einem besonderen hätte werden lassen können. Offensichtlich reicht es für den Grimme-Preis schon aus, ein paar sinnvolle Sätze aneinanderreihen zu können.

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Original und Fälschung

Angeblich soll Lukas Podolski, angesprochen auf das Interesse der Bayern an Luca Toni vom AC Florenz und Podolskis im Falle von Tonis Verpflichtung sinkende Stammplatzchancen, gesagt haben:

„Ich brauche mich vor niemandem zu verstecken.“

Geübte Leser erkennen sofort den Fehler. Natürlich hat er das nicht gesagt. Podolski wird aller Wahrscheinlichkeit nach Folgendes gesagt haben:

„Isch brauch misch vor niemand verstecken.“

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Kuranyi schwer verletzt — Denkversuch gescheitert

Als Kevin Kuranyi bei der Nationalmannschaft plötzlich und für ihn überraschend wieder in Kontakt mit intellektuellen Herausforderungen kam, wie es dort seit Jürgen Klinsmann üblich ist — ein Vorgang, den er aus seinem persönlichen Alltag nicht kennt — hat er sich beim Versuch, nachzudenken, sofort den Nacken schwer verspannt. Der gesamte Oberkörper Kuranyis war auf diese ungewohnte Belastung nicht vorbereitet. Wie man liest, ist sein Einsatz gegen Tschechien aber nicht gefährdet. Wir als Trainer Baade bedauern diesen Aspekt.

Ich sagte, ich schreibe nichts mehr über den großen Philosophen mit der perfekten Ballannahme und ich halte mich auch dran.

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Es ist nicht schön, kein Star zu sein

Moritz Volz. Kennt man, klar. Spielt bei äh … Middlesbrough, oder? Aston Villa? Fulham? Jedenfalls in England, war sogar schon mal im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Aber kennt man auch sein Gesicht? Versuche ich, mir Moritz Volz‘ Gesicht vorzustellen, taucht automatisch immer Thomas Hitzlsperger vor meinem geistigen Auge auf. Ich weiß, dass Hitzlsperger nicht Volz ist, aber zu Volz habe ich einfach kein Gesicht gespeichert. Wie sieht Volz eigentlich aus? Das wissen in Deutschland tatsächlich die wenigsten. Auch ich würde ihn nicht auf der Straße erkennen. Im Stadion auch nicht. Oder wenn, dann nur am Namen auf seinem Trikot. Hat er dieses Trikot nicht an, sondern sein Nebenmann, wäre ich genauso aufgeschmissen, wie diejenigen, von denen Volz selbst hier erzählt:

„Unbekannt ist Volz in Deutschland nicht. ‚Aber kaum jemand kann meinen Namen zuordnen‘, meint der Verteidiger. Bei der WM 2006 ging er mit Jürgen Klopp ins Stadion. Der Trainer des FSV Mainz trug ein Volz-Trikot. ‚Dauernd kamen Fans und sagten ‚Cooles Trikot, Premier League‘ und wollten ein Foto. Doch niemand erkannte mich, obwohl ich direkt daneben stand.‘“

(Da die Nachrichten bei weltfussball.de so schnell im nicht verlinkbaren Archiv verschwinden, bleibt dieses Zitat ohne Link zur Quelle, ich habe es mir aber nicht aus den Fingern gesaugt.)

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Wenn der Dummschwätzer Elfmeter schießen sollte – (XVIII)

Günter Netzers Wortwahl ist häufig ein wenig befremdlich, aber auch Stil bildend. So nennt Netzer einen Torwart beharrlich „Torwächter“. Weitere Beispiele fallen mir ad hoc nicht ein, es gibt sie aber (echte Faktenhuberei ist das hier). Im Blick wird Netzer so zitiert:

ARD-Chef-Analytiker Günter Netzer: «Vogel ist ein introvertierter Mensch, der die Öffentlichkeit nicht sucht und mehr in Ruhe arbeiten will. Er fühlte sich beim Elfmeterschiessen offenbar nicht sicher. Dass er Trainer Köbi Kuhn seine Bedenken signalisiert hat, finde ich absolut in Ordnung. Franz Beckenbauer hat als Captain übrigens auch nie Elfmeter geschossen.»

Womit wir nun leider nicht wissen, ob Netzer „Käpt‘n“ oder „Captain“ gesagt Schrägstrich gemeint hat, denn in der Schweiz benutzt man ohnehin wesentlich mehr englische Fußballausdrücke als in Deutschland („Corner, Penalty,…“). Was wir nun aber wissen ist, dass der Dummschwätzer sich stets vor dem Elfmeterschießen gedrückt hat. So konnte er auch anders als der Wurst-Uli 1976 zwangsläufig nicht verschießen.

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Elektriker von Kindesbeinen an

„Ich stehe seit 33 Jahren unter Strom.“

hören wir Jürgen Klopp zu seiner kleinen Schiedsrichterbeleidigung („Ey, du Idiot!“) hervorbringen. Da rechnen wir nach und stellen fest: mit seinen 39 Jahren war er also pünktlich zur Einschulung leicht bis stark elektrisiert und dieser Zustand hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen.

Neben akuter Herzinfarktgefahr droht Klopp somit auch das Gefühl, dass Lernen etwas Aufwühlendes, Unangenehmes ist; nicht die besten Voraussetzungen für einen Fußballlehrer, der seinen Schülern etwas vermitteln will und dabei positive Atmosphäre schaffen sollte.

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Bundesliga-Dart

Das Spielchen kennt man schon in einer allgemeineren Version, in der alle möglichen Städte Deutschlands zu finden sind. Beim Bundesliga-Dart [Link leider tot] sind nun allein die Städte mit Erstligavereinen im Pool. Bei Mönchengladbach lag ich nur 5km daneben, das muss mir tollem Hecht mal einer nachmachen. Und schade, dass es nur die erste Liga ist. Burghausen oder Jena fänd ich schon etwas schwieriger zu lokalisieren. Macht aber auch für die erste Liga Spaß …

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Arbeitslosengeld II — Uli Hoeneß, übernehmen Sie

Ein neuer Fall für den selbst ernannten Gutmenschen Uli Hoeneß, der neben Gerd Müller ja auch schon den FC St. Pauli und diverse Ostvereine in seinem Büchlein stehen hat, in das er all jene hineinprotokolliert, die er mal gerettet hat. Wie die WELT über Sven Scheuer, der hier mit seinen glänzenden Karrieredaten auch schon Thema war, schreibt, ist es um Sven Scheuer zur Zeit nicht gut bestellt:

„‚Im Moment lebe ich von meinem Eltern und dem Arbeitslosengeld II‘, offenbarte der gebürtige Böblinger dem Richter, der das eigentlich gar nicht fassen konnte: ‚Dass ein ehemaliger Profi des FC Bayern kein Geld mehr hat, ist zwar nur schwer nachzuvollziehen, aber durchaus möglich.‘“

Vor den Richter musste Sven Scheuer wegen Sachbeschädigung und anders als Klinsmann, der mit seinem Werbetonnentritt in die Annalen einging, geht Scheuer eher ins Register der Vorbestraften ein. Da Uli Hoeneß sich ja so sehr rühmt, keinen fallen zu lassen, der mal zur FC Bayern-Familie gehörte, sollte er so langsam aktiv werden; und präventiv sollte er Michael Rensing einen Anlageberater zur Seite stellen, bevor dieser die Bayern in Richtung fußballerisches Niemandsland verlässt.

Mit ähnlicher Thematik beschäftigt sich übrigens Herr Wieland, bei dem ich meinen Honig dazu auch schon abgegeben habe.

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Ich rieche Rekord

Halbzeit beim dritten Teil des 26. Spieltags der Saison 2006/2007 und ich rieche ganz deutlich „Rekord“. Neun Tore sind bislang erst gefallen und es bleiben nur noch je 45 Minuten in zwei Partien zu spielen.

Sollte kein Tor mehr fallen oder nur eins, wäre das neuer Minusrekord an Toren pro Spieltag — und wir wären alle live dabei gewesen. Der alte Rekord steht bei 11 Toren an einem Spieltag.

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