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Monat: April 2007

Der Weise aus dem Morgenland

Ist er nicht, ist er doch: Lesenwert wie immer und mit einer feinen, allerdings auch arg in Mode gekommenen Spitze gegen den FC Bayern, der Ingenieur aus der Baubranche:

„Bei welchem Klub in Deutschland erkennen Sie eine Spielidee?

Ich denke, Werder Bremen macht das jedes Jahr ganz geschickt. Sie spielen attraktiven Fußball.“

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Borussen galore

Die Bundesliga rauscht dem Ende ihrer Saison entgegen und wir dürfen uns freuen, dass wir sowohl oben als auch unten (Zoten off) spannende Entscheidungen erleben werden. Okay, eine Mannschaft spielt da nicht so ganz mit, aber das kann man der Borussia nun wirklich nicht verübeln. Am Freitagabend des 7. Spieltags war das Saisonhighlight schließlich schon erreicht: Tabellenführer, zumindest für 24 Stunden. Da kann man sich schon mal selbstzufrieden zurücklehnen und es etwas langsamer angehen lassen. Zum Beispiel, indem man in den folgenden 23 Partien nur einen Punkt mehr holt als in den ersten sieben Partien, nämlich derer dreizehn. Außerdem ist die Borussia bekanntlich hervorragend „aufgestellt“, wie es immer so schön heißt. Das haben die Bauarbeiter nämlich schön hinbekommen mit dem Borussia-Park.

Eine andere Borussia aus den 70ern, die damals allerdings Bayern hieß, will nicht nicht mehr so richtig mitspielen. Das sollte ihnen niemand übel nehmen. Sie tragen traditionsgemäß den Löwenanteil der Belastung nach großen Turnieren wie in diesem Falle der WM 2006. Der große Bayernblock in der Nationalmannschaft kam völlig ausgelaugt vom Turnier zurück und kostete zwangsläufig Felix „renitent“ Magath den Kopf. Wenn wir nachzählen, kommen wir mit dem zugekauften Podolski immerhin auf vier Bayern-Spieler im WM-Kader: Prinz Poldi, Schweini, Lahm und … Kahn, der ein sehr, sehr hartes Spiel um Platz Drei zu absolvieren hatte. Ich sprach andernorts schon von dem „unmenschlichen Druck“.

Da kommen wir natürlich schnell zur dritten Borussia in der Liga. Das ist jene, welche den Schalkern noch die Meisterschaft versauen kann. Sollte das gelingen, wäre das auch das Einzige, was von einer ziemlich misslungenen Saison bliebe. Offensichtlich ist auch die dritte Borussia vom gefährlichen Virus „Zurück in die Vergangenheit“ der zweiten hier genannten Borussia befallen. Anders ließe sich nicht erklären, warum der Vertrag mit Christian Wörns erneut verlängert wurde. Vielleicht will man ihm die Chance geben, bei den Gelben Karten noch ein wenig aufzuholen, vielleicht will man so auch einfach den scheidenden Christoph Metzelder ein wenig ärgern. Ein ziemlich langsamer Spaß.

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Ohne Ersatztorwart

Von so einer Begebenheit hab ich im Profibereich auch noch nie gehört: Der FSV Mainz 05 spielt heute wegen der Verletzung von Stammtorwart Wache mit Ersatzkeeper Wetklo im Tor. So weit, so normal. Auf der Ersatzbank der Mainzer befindet sich aber kein Ersatztorwart!

Mit viel Pech auf Mainzer Seite erleben wir später noch einen weiteren Fall für diese, hier schon ein mal erwähnte Seite.

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Unbekanntes aus … der Sünderstatistik

… der Sünderstatistik.

Well, vielleicht ist es nicht ganz so unbekannt, wie man meinen möchte: Mit weitem Abstand Führender bei der Anzahl erhaltener Verwarnungen ist kein Geringerer als Everybody’s Darling Stefan Effenberg.

Im Verlauf seiner Karriere in der Bundesliga erhielt er insgesamt 111 Gelbe Karten. Und das, obwohl er ein paar Saisons in Italien weilte. Selbst Haudegen wie Jürgen Kohler (85) können ihm da nicht Paroli bieten.

Das macht Stefan Effenberg irgendwie noch sympathischer.

Zweiter ist übrigens mit, wie gesagt, weitem Abstand: Bernd Hollerbach mit „nur“ 93 Gelben Karten.

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Geheimkonzept aufgetaucht

Diesmal war ich schneller als die FOTO-Zeitung: ungenannt bleiben wollende, aber garantiert seriöse Quellen haben mir eine Kopie des sensationellen Konzepts zukommen lassen, das Berti Vogts schon vor geraumer Zeit entwickelt hatte, um Borussia Mönchengladbach wieder dorthin zu führen, wo es „hingehört“: an die Spitze der Bundesliga und zurück in den internationalen Fussball. Da Berti ähnlich wie Uli Hoeneß noch nichts von Computern gehört hat, hat er es handschriftlich verfasst. Von mir konsultierte Graphologen konnten so aber die Echtheit des Dokuments bestätigen. Endlich bekommen wir mal Einblick in diese geheimnisumwitterten Konzepte, die kluge Klöpse hinter verschlossenen Türen aus ihrem Hirn herauskatapultieren und sogleich niederschreiben.

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Besser als Maradona

Im Zuge des tollen Tores von Messi, das alle mit Maradonas Tor des Jahrhunderts vergleichen, ist mir ein noch beeindruckenderes Tor untergekommen: Kein anderer eigener Spieler berührt den Ball, der kommende Torschütze erhält den Ball am eigenen Strafraum und die Distanz sind somit fast 90m. Ich finde, dieses hier sticht Maradonas Solo gegen England 1986 locker aus. George Weah.

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Taktiktafel

Es gibt viele Spieler, die bei diesem Wort zusammenzucken und Angst haben, sich zu blamieren. Viele, noch viel mehr wahrscheinlich, Trainer gibt es, die dieses Ding nie benutzen. Und dann gibt es auch noch die Klugscheißer wie mich, die so etwas (neben Passen, Stoppen, Spielen) für elementar für das Fußballspiel (als solches) halten. Endlich gibt es das auch online. Zwar in wenig romantischer Clip-Art-Grafik von 1997 gehalten: so kann man Spielzüge nachstellen und vielleicht Mitspielern vorstellen:

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Ladies and Gentleman, das Ende aller Spielzugdarstellungsprobleme ist gekommen: Die Online-Taktiktafel.

(In obigem Beispiel habe ich übrigens Jens Lehmanns Kopfballtor gegen Borussia Dortmund nachgestellt. So ungefähr. Man muss sich nur Dortmund in grün-pink und Schalke in blau-pink vorstellen.)

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Jetzt neu interprätiert: Marvecl und seine mannschaft

Das ist schlimmer als der Praktikantenstadl. Ein extremes Beispiel zwar, aber wie folgt war der Spielbericht der Partie Leverkusen gegen Bochum für einige Zeit beim werten Herrn Kicker online:

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Und wer jetzt gehofft haben möge, dass das ein einfacher Tippfehler war, der wende den Blick von dem Monitor, auf den er jetzt gerade blickt, nach unten auf seine Tastatur und schaue, wie weit das e vom ä entfernt liegt.

Allerdings ist die reine Rechtschreibung noch nicht alles, was der Kicker zu bieten hat, es gibt auch noch tolle Zeichensetzung und Klein- und Großschreibung wie in Foren voller wild gewordener Tastatur-Legastheniker:

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Zu guter Letzt tun sich die Kicker-Redakteure auch mit diesen vermaledeiten tschechischen und anderen slawischen Vornamen schwer.

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Allerdings gehört die Schweiz gar nicht zum slawischen Sprachraum. Komisch.

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Auf der anderen Seite: Ghana

Italien gegen Ghana. Auf der einen Seite Exoten, fremde Kultur, wilde Riten und auf der anderen Seite: Ghana.

In Ghana sind jetzt vier Zweitligisten, die zusammen zwei Spiele manipuliert hatten, zwangsweise in die vierte Liga zurückgestuft worden.

In Italien belässt man es für mehr als eine gesamte manipulierte Saison bei einem Sträfchen und erlaubt beteiligten Teams sogar noch, in der Champions League anzutreten.

Vielleicht hätten die vier Teams in Ghana aber auch nicht ganz so ungeschickt vorgehen dürfen: die beiden Spiele endeten 31:0 und 29:0, da das Torverhältnis der beiden Gewinner entscheidend für den Saisonausgang war. Trotzdem ist der Vergleich dieser Strafen Anlass genug, mal wieder seine Klischees zu überdenken.

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DFB-Pokalhalbfinale 2007

Heute findet das erste der beiden DFB-Pokalhalbfinals statt. In dieser Runde treten an:

AS Nancy gegen Arges Pitesti
UD Levante gegen Estrela Amadora

So fühlt es sich für mich jedenfalls an. Kein Team dabei, zu dem ich irgendeine Form von affektiver Bindung verspüre. Man sieht mal wieder, wie langweilig Fußball sein kann, wenn einem egal ist, wer gewinnt.

Jaja, Wolfsburgo … das macht die Sache auch nicht rund.

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Was macht eigentlich Knut Reinhardt?

Der Mann ist bekannt für unerbittliche Zweikampfhärte, für einen harten Schuss und auch dafür, dass er trotz seiner spielerisch nicht überragenden Fähigkeiten die Champions League und den Weltpokal gewann. Knut Reinhardt ist das lebende Argument dafür, dass eine Mannschaft nicht nur aus Häuptlingen bestehen kann, sondern dass es auch Leute für die Drecksarbeit geben muss, die Reinhardt bestens erledigte, ohne dabei sich und seine Gegner zu schonen.

Was macht so ein beinharter Fußballarbeiter nach dem Ende seiner Karriere? Es ist viel zu offensichtlich, als dass man es hier noch erwähnen müsste: Klar, er wird Grundschullehrer und läuft nun mit den I-Dötzchen Hand in Hand über den Schulhof.

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Nihil

So langsam schleicht sich eine komische Angst von hinten an. Seit dem Sommer 2004 gab es immer ein großes Fußballturnier während der heißen Jahreszeit, welches man bewetten, betippen, bekakeln und vor allem begucken konnte. Ein Blick auf die beiden Bundesligatabellen sagt mir, dass es nur noch wenige Spieltage sind, bis die Saisons vorbei sind.

Was mach ich nur diesen Sommer?

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… und zwei Mal Aluminium

Obwohl ich es doch live in meiner Dachkemenate (damals noch bei meinen Eltern) mit dem versammelten Mob aus meinem Stadtteil geschaut habe, war es mir entfallen. Die Bayern haben ja nicht nur das Champions-League-Finale 1999 in Barcelona ganz bitter durch zwei Gegentore in den letzten Sekunden der Partie verloren. Nein, sie haben ja noch dazu zwei Mal zuvor Latte bzw. Pfosten getroffen, womit die Partie dann entschieden gewesen wäre. Ich erinnere mich deutlich an das Gebrüll der Bayern-Fraktion in meiner Kemenate, genauso deutlich erinnere ich mich an das Anti-Bayern-Gebrüll nach den zwei Toren für Manchester. Komisch, dass da Janckers fabulöser Fallrückzieher an die Latte sowie Scholls chip an den Pfosten rausgefallen ist. Aber wozu gibt es youtube?

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