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Monat: Januar 2008

Ewald Lienen (fast) nackt im Playboy

Wen erwartet man im Playboy? Kati Witt, Marilyn Monroe, Sina Schielke oder von mir aus auch Susi Erdmann — naja. Dann aber finden wir ein plötzlich ein giftiges Männlein mit Ziegenbärtchen, das unter stimmungsvollen Bildern zum Beispiel so zitiert wird:

„Wenn man darüber diskutiert, wer in der Bundesliga die meisten Tore schießt, dann hat man damit schon mal erreicht, daß sich die Leute nicht über Atomkraftwerke unterhalten.“

Aus heutiger Sicht würde ich sagen: so spannend sind Atomkraftwerke auch nicht, aber damals war das ja noch was Anderes [Link leider tot]. Allerdings sind Diskussionen darüber, wer in die der Bundesliga die meisten Tore schießt, auch nicht so sinnvoll, das sieht man doch z. B. hier, hier oder dort, womit sich der Diskussionsbedarf auch schon erschöpft hat.

Ein altes Interview mit Ewald Lienen, auf den Fotos sieht er so richtig schön nach Revoluzzer aus, die Zitate tun ihr Übriges. Heute wissen wir: als er dann später keine Kohle mehr hatte, spielte er auch als Fast-Rentner noch Profifußball; außerdem hat er sich mittlerweile rasiert. Schade eigentlich.

Schön, dass damals schon gerissen wurde, siehe Titelunterschrift:

„Ein offenes Gespräch mit dem Mann, der über die Brutalität in der Bundesliga auspackt“

Mr.-26-cm darf man aber auch so ankündigen.

Massig mehr von ähnlichen Perlen gibt es bei den Fans des Geißbocks.

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Hans Meyer ein zweiter Dummschwätzer?

Privatthemenbloggerei. Mir schon immer ein Gräuel.

Hier kommen wir aber nicht umhin, oder wie Johannes B. Kerner sagen würde: „Ich muss das fragen“, weil er selbst nicht die Verantwortung dafür übernehmen will, weil er sich in die Hose scheißt dafür, dass sein Gegenüber es ihm persönlich übel nehmen könnte. Diese scheußliche Aussage impliziert nichts anderes, als dass er von der tobenden, peitschenden Öffentlichkeit mit vorgehaltener Machete dazu gezwungen wird, diese Frage zu stellen. Von derselben Öffentlichkeit wird er übrigens gezwungen, diesen seinen schmierigen Job auszufüllen, in dem er dann Fragen stellen muss, die er gar nicht stellen möchte. Er stellt sie nur wegen Haus und Hof, bzw. Kind und Kegel, die zu Hause zu ernähren sind. Man kennt das von Ailton und den diversen -ics dieser Liga, es sei der letzte große Vertrag, die große Familie zu Hause, man könne nicht nur an sich denken, man trage eine Verantwortung und schwuppdiwupp ist der Wechsel von Hamborn 07 zu Hertha BSC Berlin, wo man zwar sportlich nicht besser, finanziell aber durchaus ein bis anderthalb Großfamilien ernährend besser steht, sozusagen eine Pflicht. Die Umstände, die Umstände, hach, wären wir doch nur frei von diesen Sachzwängen.

Ich gebe zu, Sachzwänge dieser Art bestehen hier überhaupt nicht. Deshalb muss ich das auch nicht bloggen, ich blogge es, weil ich es bloggen will. So. Ein Gräuel ist es mir trotzdem, und auf die Suche nach dem Part meiner Persönlichkeit, der das nicht möchte, es dann aber dennoch tut, sollte ich mich auch mal so langsam begeben, bis dahin aber blogge ich es und halte es dann eben doch mit JBK: „Ich muss das bloggen“ (der öffentliche Druck, die Meute, die Machete, die Großfamilie zu Hause, die „Pflicht“ etc. pp):

Sichermann: Mit Meyer, ganz sicher! Entlassen wird er nicht werden, und ich glaube auch nicht, dass er hinwirft. Dafür ist er viel zu ehrgeizig. Außerdem hat er für Nürnberg seine Ehe aufgegeben, eine neue Freundin gefunden und an der Burg ein Haus bezogen.

Sichermann ist Fan des 1. FC Nürnberg, ein Verein, bei dem Lothar Matthäus gerne Trainer geworden wäre, und besitzt seit 1967 eine Dauerkarte.

Was aber Meyers Privatleben und die Trennung von seiner Ehefrau damt zu tun haben soll, dass er genau deshalb sicher „ganz, ganz lange“ beim Glubb bleiben wird, verrät er uns nicht.

Vielmehr fragen wir uns, ob Hans Meyer seine Frau nicht schon verlassen hat, als er noch in Gladbach war. Dort isser aber auch nicht mehr.

Und von nun an wieder Schluss mit diesen Themen. Ich kann mich ja schon selbst nicht mehr leiden, weil ich hier ständig über Effes, Hitzfelds, Rummenigges, Schusters oder Meyers Affären und Liebesleben schreibe. Deshalb ab morgen wieder: Liebesthemen, ja, aber nur die Liebe zum Fußball.

Ansonsten frage ich mich, gerade bei Hans Meyers Liebesleben, was eigentlich unser schönes Fahrstuhlspiel macht. Wie sagte doch der große Pelé? „Natürlich habe ich keine Potenzprobleme. Wenn ich aber welche hätte, würde ich mich vertrauensvoll an meinen Arzt wenden.“

Oder einfach direkt an Pfizer und durch einen kleinen Werbespot, der vielleicht einen halben Nachmittag gedauert haben dürfte, die kleinen Pillen auf Lebzeiten hinaus (ist ja nicht mehr so lang bei Pelé) umsonst frei Haus bekommen.

Apropos: Hat Pfizer schon mal bei Beate Rehagel angefragt?

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Das andere links

Zum 1:0 per Elfmeter von Fulham im Spiel gegen Chelsea schreibt der Ticker von Sport1:

Souverän verwandelt der Mittelfeldspieler den Strafstoß. Er läuft an und schießt sicher in die Mitte. Milario hat sich für die andere Ecke entschieden.

Interessante Variante, abgesehen davon, dass der Torwart Hilario heißt.

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Europameisterschaft 2008

Herzlich Willkommen im Europameisterschaftsjahr 2008.

Da ich höchst reaktionär bin, sage ich noch so etwas wie „Europameisterschaft“. Die UEFA möchte aber eigentlich, dass wir dazu „Euro 2008″ sagen. Euro, wie das, was ich bekomme, wenn ich (denn mal) schufte wie ein Schwein, wie das, was ich dem Bäcker gebe, damit er mir Brötchen gibt.

Euro.

Ist Geld, aber auch Fußball, ein „Tunier“, wie die Four-Four-Two schreibt, also ist es vielleicht doch kein Fußball, sondern eher ein System, und zwar eines, in dem man komischerweise im Halbfinale wieder gegen seinen alten Gruppengegner spielt statt einen von der anderen Seite, wo das Gras immer brauner ist.

Euro 2008 — klingt auch ein bisschen wie ein Segelflugzeug oder ein neuer elektrischer Stuhl oder sonst irgendetwas, was technikbegeisterte Männerherzen höher oder am Ende dann gar nicht mehr schlagen lassen würde, klingt aber auch ein bisschen nach Ferienanlage in der Lüneburger Heide, die einem dann immer schöne Werbeprospekte schickt, man habe auch eine Filiale in der Schweiz (Holsteinische) und eine in Brandenburg und es gäbe Frühbucherrobot und außerdem sei die Endreinigung inbegriffen.

Es ist aber keine Ferienanlage und kein Segeflugzeug, keine „Euro“, was da in diesem, unserem Sommer stattfinden wird, sondern eine Meisterschaft, und zwar eine — trotz Israel und Kasachstan — jener Länder, die in Europa liegen: Europameisterschaft eben.

Ave, Euro 2008, morituri te salutant (und im Hintergrund läuten die Glocken dezent und man hört das Zischen der Skier in der Anlaufspur, immer wieder, einhundert Mal heute, bestimmt, zwei hundert Mal, das Knarzen der Schuhe im Schnee, wenn jemand zur Haustür kommt und klingelt und wir sitzen aber gerade auf dem Gästeklo).

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