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Monat: September 2008

Post vom Anwalt?

Das arme Balg. So jung, das Balg, und schon mit einem Bein im Knast.

Und Schuld ist Papa.

(In Trainer-Baade-affinen Kreisen wurde die Diskussion, welchen Geschlechts diese Person angehört, mit einem satten, aber deutlichen „Remis“ entschieden. Die Frage bleibt somit offen: Junge oder Mädchen? Diese Frage soll aber nicht vom eigentlichen Ziel dieses Beitrags ablenken. Natürlich muss dieses Kind jetzt ins Gefängnis. Denn Herr Watzke zeichnet sich nicht durch die Fähigkeit zur Selbstironie aus. Michael Zorc sowieso nicht.)

PS: Entschuldigen Sie bitte die Erscheinung Michael Schumachers auf dieser Webseite, das ist nicht schön, er ist nicht schön, es ging in diesem Fall einfach nicht anders. In Zukunft bleiben wir von diesem kleinen Ausrutscher abgesehen natürlich Langweilig-1-frei.

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Blinde Bratwurst

Auch andere sind der „Billigen Lacher“ fähig: Martin Gropp fühlte sich im Tagesspiegel von der Veröffentlichung eines Kochbuchs durch die UEFA inspiriert, dem ganzen vier weitere Gerichte hinzuzufügen, mit ähnlicher Phantasie, wie man sie dieserorts oft aufbringt:

Mario Basler hat sich für sein Rezept auf eine seiner Leidenschaften besonnen. Seine „Blinde Bratwurst“ wird stundenlang über Zigarettenglut gegrillt.

Einen Kuchen der anderen Art kredenzt Paul Gascoigne. Für den Ale Pie mixt er Steaks, Zwiebeln, Pilze und jede Menge seiner Lieblingssoße aus gemälzter Gerste zusammen.

Für die anderen beiden Gerichte: klicken.

[Nachtrag: So von außen betrachtet sind diese billigen Lacher ganz schön billig.]

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Who stole the Nullvier from Leverkusen?

Wieso sagt eigentlich niemand mehr „Bayer Nullvier Leverkusen“? Wer hat diese kleine, wenigstens etwas Niedliches an der Werkself lassende Mode geschlachtet? Besonders im Wechselspiel mit „Bayer Nullfünf Uerdingen“ hatte das immer ein wenig Charme.

(Wie krank Fußballerhirne sind, erkennt man u. a. daran, dass sie bestimmten Zahlenkombinationen (zwei links-vier rechts-sieben links-eins rechts-vier links und auf ist der Tresor) „Charme“ abgewinnen können, während Autohersteller dazu übergehen, ihre Modelle von Renault 5, Renault 11 zu Megane, Espace oder Fumeur umzubenennen, damit sie nicht mehr so technokratisch klingen. In Fußballerohren hat ein „Nullvier“ oder ein „Achtzehnsechzig“ allerdings überhaupt nichts Technokratisches an sich, sondern im Gegenteil einen warmen Hauch von Zugehörigkeit, Sentimentalität und abgetragener Bettwäsche, die man aber niemals wegwerfen wird.)

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Bayern jetzt unter 50%

6 Spiele gespielt, das wären maximal 18 Punkte.

Erreicht haben die Bayern gerade mal 8 von 18 möglichen Punkten, das ist deutlich weniger als 50%, um genau zu sein: 44,4% (die Süddeutsche würde dazu 0,44 Prozent sagen, aber wir wollen ja nicht nachkarten).

Gebannt warten wir auf die Analogien, die die schreibende Zunft zum Ergebnis der CSU bei der Landtagswahl im Freistaat Bayern auftun wird. Analogien sind toll, weil man bei jenen, die im Fußballsport zur Außenwelt gebräuchlich sind, sich nicht darum kümmern muss, ob sie in irgendeiner Weise sinnvoll sind oder nicht, wichtig ist nur, dass man zweieinhalb Themen mit einer Fliegenklatsche erledigt.

Dass der aktuelle Punktestand des FC Bayern nichts („aber auch gar nichts“, würde hier mancher anfügen) mit dem Wahlergebnis der CSU zu tun hat, steht vollkommen außer Frage, nur nicht bei jenen, die sich irgendetwas aus den Fingern saugen müssen, was Gehalt hat und schick/modern klingt. Man ist an dieser Stelle nicht alleine damit, zwangsläufige Analogien, die jeglichen inhaltlichen Zusammenhangs mit den sportlichen Verhältnissen entbehren, nicht wirklich würdigen zu können, selbst wenn man es versuchte, weil es einfach nicht geht.

Das macht aber nix, denn die Welt dreht sich weiter und so sind selbst die fußballimmanenten Analogien, dass der FC Bayern zuletzt 197xzig so schlecht gestartet sei und dann nur 12. oder 1991/1992 so schlecht gestartet sei und dann nur 10. wurde, vollkommen überflüssig. Nett, es zu erwähnen, sollte man ja auch mal wissen, dass der FC Bayern der 1970er nicht das Maß aller Bundesliga-Dinge war. Daraus aber Rückschlüsse auf heute zu ziehen, das hat weder Hand noch Tabellen- noch statistische Aussagekraft.

Lassen wir den FC Bayern also unseren Wünschen entsprechend in das nächste Tal rutschen, das erste echte Tal seit 1991/92, aber so weit ist es dank nur zweier Niederlagen — noch — nicht.

Sören Lerby calling.

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Jetzt mach die Tür auf, Felix

Es ist doch noch nichts verloren, nur weil Du und Deine Dreifaltigkeit jetzt einmal verloren haben. Komm, der Vorstand hat auch noch gar keine Krisensitzung einberufen. Du wirst erstmal weiterarbeiten können. Und dieser eine Weltmeister-Fehleinkauf, das ist gar nicht so schlimm, wirklich nicht. Jetzt mach bitte die Tür auf. Die Mannschaft fragt auch schon, ob morgen jetzt wieder Training ist oder ob sie so wie heute lieber in die Innenstadt Wolfsburgs gehen und einen Kaffee trinken sollen. Sie sagen, wenn es morgen so ist wie heute, dann brächten sie erst gar keine Fußballschuhe mit. Felix, die Presse ist auch hier, sie machen Fotos, du musst jetzt wieder rauskommen. Der Vorstand sagt, 13 bis 15 Fehleinkäufe gesteht er dir noch zu. Die Champions League ist auch erst für 2015 ein Muss, bis dahin darfst du das eine oder andere Spiel verlieren. Bitte, komm wieder raus. Und natürlich ist das unfair, dass Hoffenheim angefeindet wird und man deinen Club darüber total vergisst, aber wenn deine Mannschaft demnächst wieder gewinnt, wird man auch darüber wieder berichten. Jetzt hab dich nicht so. Die Mannschaft braucht dich.

[photopress:ein_herz_fuer_kinder_felix_wolfgang_magath_vfl_wolfsburg_1.jpg,full,centered]

Was?

Nein, ob Lxc4-Bxc4 jetzt angebracht ist oder nicht, ist egal, mach endlich die Tür auf.

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Manni, der Viererkette

Es gibt keine andere TV-Serie, die so tief ins Gedächtnis eingebrannt ist wie „Manni, der Libero“. Ab heute, 19h, werden die jeweils nur 25-minütigen Folgen im Anachronismus wiederholt und an dieser Stelle schwankt man noch, ob man es noch mal schauen soll und sich somit die eigenen, immer enthusiastisch entflammten Erinnerungen verderben soll oder ob man es nicht schaut, die Erinnerung in guter behält, dafür aber den Spaß verpasst, noch mal Manni auf dem Weg zur Nationalelf begleiten zu dürfen.

„Timm Thaler“, das meines Wissens erst danach produziert und gesendet wurde, war auch nicht von schlechten Eltern, hatte dennoch nie die Klasse von „Manni, der Libero“.

Noch Jahrzehnte später erhellte immer wieder große Freude das Gemüt, wenn Tommi Ohrner in irgendeiner anderen Sendung erblickt wurde, denn Tommi Ohrner gab’s eigentlich gar nicht, das war nämlich Manni, der Libero, und wer Fußball spielt, der muss ein Guter sein und irgendwie war er ja auch ein Star.

Über den eigentlichen Handlungsablauf ist so gut wie nichts im Gedächtnis geblieben (das „tief eingebrannt“ bezieht sich nur auf die Existenz der Serie als solcher), nur dass man schon als kleiner Bubi merkte, wie gestellt die Fußballszenen jeweils wirkten, weil Tommi Ohrner wohl doch nicht so wirklich das Zeug zum Nationalspieler hatte. Deshalb kann hier auch kein Abriss der ganzen Geschichte geliefert werden, eher der Hinweis, dass eine Serie aus deutscher Produktion, die das Thema Fußballer (und nicht Fußball nur als Setting irgendeiner Polizei- oder Liebesgeschichte) hat, höchst selten ist. Dabei müssten sich doch Abermillionen von Jünglingen gerade mit einem solchen Charakter identifizieren können. Ein einzigartiges Stück Fußballfernsehgeschichte, auch wenn Manfred Kaltz mit den Worten zitiert wird: „Schöne Sendung, aber mit Fußball hat das nicht viel zu tun.“

Auf diversen Internetseiten liest man dann auch den einen oder anderen Verriss der Serie, und momentan scheint das Risiko zu groß, sich die schöne Jugenderinnerung durch nochmaliges Anschauen kaputtzumachen. Doch die Entscheidung kann auch bis zum nächsten Freitag warten, denn heute, in der ersten Folge „Einer von 2 Millionen“, erscheint Tommi Ohrner erst ganz am Ende. Zuvor wird der noch jüngere Manni von einem anderen Balg gespielt.

Gute 1980er Kost wird es wohl sein, denn: Wer würde sich heute noch trauen, einen Jungen, der im „Ruhrpott“ Fußball spielt, „Manni“ zu nennen? Wer würde heute überhaupt noch den Ruhrpott „Ruhrpott“ nennen, das kostet ungemein Bartsteuer. Und wer würde sich heute noch trauen, eine Folge dieser Serie „Die Türken kommen“ zu nennen?

Kamen sie überhaupt? Sollte der Autor der Serie derselbe sein, der auch die TKKG-Folgen geschrieben hat, dann sind „die Türken“ in der Serie sicher keine Sympathen, aber das ist an dieser Stelle unbekannt. Und sollte Alternative 2 (s. o.) gewählt werden, wird das auch so bleiben. Man darf aber gerne berichten, wie gesagt, heute, 19h.

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Haste mal ’nen Job für meinen Sohn?

Damit das hier nicht in den Kommentaren untergeht: Theo Zwanzigers Sohn Ralf Zwanziger ist Manager bei der TSG Hoffenheim, veantwortlich für die Frauenmannschaften. Nur ein kleiner Link [Link leider tot] zum Thema „Zwanzigers erstaunlicher Eifer beim Verteidigen Hopps“, dazu noch diese schönen Bilder [Link leider tot] — fertig ist der Vormittag.

(Mit Dank an Rob.)

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Ene-mene-mu und raus bist du

Aber nur du. Die anderen bleiben drin.

Die Zahl der Woche lautet — die Spatzen pfiffen es schon länger von den Lostrommeln:

45%.

Durch die Aufstockung des Teilnehmerfeldes von 16 auf 24 werden rund 45% aller zur Zeit 53 UEFA-Mitgliedsverbände in Zukunft an einer EM-Endrunde teilnehmen.

Nehmen wir mal die anhand der Ergebnisse der letzten Jahre tatsächlich als Kleine zu identifizierenden Mannschaften raus: Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Färöer, Georgien, Kasachstan, Liechtenstein, Luxemburg, Mazedonien, Malta, San Marino, Weißrussland (über Mazedonien in dieser Liste kann man genauso streiten wie über die Abwesenheit Montenegros in dieser Liste, aber Pi mal Daumen dürften das jene Mannschaften ohne Chance auf eine Qualifikation sein, plus evtl. Nordirland). Zieht man diese 12 Nationen von den 53 ab, bleiben noch 41, von denen sich 24 qualifizieren. Somit stiege der Wert auf: fast 59% und somit fast zwei Drittel aller Starter. Nur einer von drei ernsthaften Konkurrenten scheidet also überhaupt noch aus. Da kann man sich die Qualifikation in diversen Gruppen mit x Spieltagen auch gleich schenken und zwei kleine Vorturnierchen durchführen, die man pro Gruppe auch an zwei Wochenenden abgehandelt hätte. Noch ist natürlich nicht klar, wie der Modus schließlich aussehen wird. Wahrscheinlich ist, dass er an Spannung verliert und es deutlich weniger Partien oder zumindest Termine als zur Zeit geben wird.

Das zweite Problem stellt der Qualifikationsmodus für ein dann zusätzlich durchzuführendes Achtelfinale dar: 4 der 6 besten Dritten einer jeweiligen EM-Vorrundengruppe wären ebenfalls qualifiziert. Zu welch nervigen, intransparenten Rechner- und Schiebereien das auf und neben dem Platz führt, ist Zeitzeugen noch von den WM 1986 bis 1994 in Erinnerung. Einen solchen Modus kann niemand ernsthaft wollen, dem an einem sportlichen und nach einem schlüssigen System gestalteten Wettbewerb gelegen ist. Dass es trotzdem so kommt, wird ähnliche Gründe haben wie jene, dass in der Bundesliga die Relegation wieder eingeführt wurde: Den Großen die größtmögliche Wahrscheinlichkeit einer langen Verweildauer im Turnier zu ermöglichen. Je länger Nationen wie England oder Frankreich im Rennen sind, desto länger rollt der Euro und das Pfund bei der UEFA. Mehr Spiele, mehr Zuschauer, mehr Reichweite in den beteiligten, jetzt eben 24 Ländern.

Dass Platini bzw. die UEFA sich mit solchen Maßnahmen bei den „kleineren Verbänden“ beliebt macht, kommt natürlich noch dazu, ist für das sportliche Desaster dieser Änderungen aber eher irrelevant.

Jeder zweite ist demnächst qualifiziert. Goodbye Großkampftage in der europäischen Qualifikation, hello sportlich irrelevante Scheinqualifikation.

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Diese Kopfschmerzen

Glücklicherweise habe ich heute und gestern und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor und am Tag davor schon Schmerzmittel genommen.

Anderenfalls hätte ich jetzt vielleicht Kopf- oder noch schlimmer Gliederschmerzen.

Damit diese aber gar nicht erst auftreten, habe ich einfach prophylaktisch Schmerzmittel genommen.

Unbescholtener Schelm, ich.

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Nürnberg sein

… ist gefährlich, denn es endet eine Liga tiefer.

„Wir sind das Nürnberg dieser Saison.“

schreibt eintrachtsnob Szenarien heraufbeschwörend in den Kommentaren von Blog-G über Eintracht Frankfurt. Welches Hobby hat eigentlich Friedhelm Funkel, dem er in Zukunft nachgehen könnte? Zumindest andichten sollten man ihm eins, damit man dieses immer dann zitieren kann, wenn von dem arbeitslosen, aber noch unter Vertrag stehenden Glamour-Fritz die Rede sein wird.

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About „überflüssig“ aka „unnötig“

Ich weiß, in letzter Zeit reden wir hier zu viel, zu häufig über den Sprachsalat, der eigentlich ohnehin keinen interessiert. Sprachsalat ist kein Fußball und Fußball ist Fußball in its Reinkultur. Was gibt es Schöneres als Fußball zu spielen? Fußball ist ein toller Sport, der tollste Sport, den es überhaupt gibt, gerade wegen seiner Anti-Favoriten-Durchlässigkeit, wegen der Möglichkeit, dass auch der letzte Legastheniker Nationalspieler werden kann, wenn er nur genug rennt, schwitzt, weint oder kämpft. Springt.

Dennoch müssen wir uns heute mal wieder nicht mit dem Spiel als solchen beschäftigen, sondern mit dem Sprachsalat, der um ihn herum fabriziert wird, und heute insbesondere mit der Gurke, die in diesem Salat häufig auftritt: das „überflüssig“.

Das Wort ist so sehr wie es selbst. So sehr, dass man es kaum erwähnen dürfte.

Ein überflüssiges Gegentor. Ein überflüssiger Handelfmeter, ein überflüssiger Freistoß, eine überflüssige Gelbe Karte, eine überflüssige Niederlage, eine überflüssige Rote, eine überflüssige …

Herrgotnochemalsakra.

Welche von all diesen Aktionen ist nicht überflüssig? Ich kann es nicht mehr hören. Jedes Gegentor ist überflüssig, jede Niederlage ist überflüssig, jeder Freistoß ist überflüssig, jede Aktion, die irgendetwas Negatives für das eigene Team heraufbeschwört, ist überflüssig. Warum in aller Herrgotts Namen muss man dann dieses überflüssige (argh!) Adjektiv noch hinzufügen?! (Und doppelte Satzzeichen gehören eigentlich ohnehin verboten, man sollte also meinen überflüssigen (argh) Ärger allzu deutlich erkennen können.)

Ein überflüssiges Gegentor. Ein überflüssiger Fehler. Ein überflüssiges Wort. Bitte, verschont mich von jetzt an davon. Ein völlig überflüssiges, unnötiges Gegentor. Ja, Kruzitürken, welches Gegentor ist denn nicht überflüssig oder unnötig?

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