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Monat: August 2009

Vereine aus Elysium

Während Topf 1 aus den üblichen Verdächtigen für eine Viertelfinal-Teilnahme in der Champions League besteht, muss eigentlich jedem Fußball-Liebhaber — und dafür muss man wahrlich nicht einmal besonderer Fußballsozialromantiker sein — bei der Besetzung von Fleischtopf Lostopf 4 das Herz aufgehen:

VfL Wolfsburg, Standard Lüttich, Maccabi Haifa, FC Zürich, FC Kazan, Unirea Urziceni, Apoel Nikosia, VSC Debrecen

Es tut nicht mal weh, an dieser Stelle zuzugeben, dass man vom FC Rubin Kazan (Russland) und von Unirea Urziceni (Rumänien) vorher noch nie gehört hatte. Vielleicht mal anno dazumal gelesen, als man noch das kicker-Sonderheft kaufte.

Dieses eher als Vorspeise für die Großen gedachte Menü weckt wahrhaftige Freude auf den zumindest um die Ecke wehenden Geruch eines europäischen Wettbewerbs — statt eines englisch-spanischen.

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More of the opposite

„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ — „Du mußt nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und fraß sie.

Letztens erst wurde hier erwähnt, dass Jürgen Klinsmann den Fehler machte, auf Krisen und Ergebniskrisen mit der schlechten Strategie zu reagieren „more of the same“ zu leisten. Wer nicht erkennt, dass die ausgewählte Strategie falsch ist, kann sich noch so sehr mühen, er wird seine Ziele nicht erreichen. Natürlich ist man an dieser Stelle nicht nahe genug dran, um irgendetwas über die von Klinsmann tatsächlich gewählten Strategien zu wissen. Es hat ohnehin den Anschein, als sei Klinsmann daran gescheitert, dass seine Bauern das nicht essen wollten, was sie nicht kannten.

„Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“

Zumal es scheinbar unerheblich ist, ob jemand nun Sprache x oder y lernt, so lange er im richtigen Moment zum Kopfball abspringt.

Klinsmanns Strategie also ist gescheitert. Was macht man als ebenso guter Stratege in der Vereinsführung nun? Natürlich, man ahnt es: Das Gegenteil.

Blieben wir im Bild, müssten wir sagen: Wenn die falsche Strategie uns nicht zum Ziel bringt, dann wird es „einfach umzukehren“ erst Recht nicht tun. Nur ist die Realität nun mal kein Bild und wir brauchen auch kein physisches Ziel zu erreichen.

Wenn aber alles, was an Strategie nun da ist und umgesetzt wird, auf die Winzigkeit hinausläuft, es einfach genau andersherum als vorher zu machen, dann ist das herzerweichend wenig. Sowohl an Strategie, als auch an Reflexionsfähigkeit.

Es hat zwar niemand behauptet, dass van Gaal tatsächlich das Gegenteil von Klinsmann ist, die Stellenbeschreibungen aller Beteiligten klangen aber vor allem in einem Punkte sehr deutlich: Erfahrung müsse der Neue haben. Erfahrung hat van Gaal, Klinsmann hat sie nicht.

Wenn also einfach genau das Gegenteil von dem, was vorher falsch war, nun richtig sein soll, dann müsste konsequenterweise bei einem eventuellen späteren, irgendwann nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit ganz sicher eintretenden Scheitern van Gaals also wieder ein Mann ohne Erfahrung her. Oder eben einer, der zwar deutsch spricht, aber nicht so fies zu den Journalisten ist. Einer, der sich nicht weigert, die Trachtenhose anzuziehen (was van Gaal nicht tat, obwohl man darauf gewettet hätte), einer, der eben besser mit den Leuten kann. Oder einer, der die Bundesliga von innen kennt, eben auch Bielefeld und Rostock und Cottbus, und nicht nur Camp Nou und San Siro. Nicht so ein etwas abgehobener Schnösel aus Holland (!).

Man darf also schwer davon ausgehen, dass die allem zugrunde liegende Strategie, die dort — auch beim nächsten Mal — verfolgt werden wird, folgendermaßen lautet:

“Strategie-Spoiler“
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Alles Mädchen?

Hach, schade, dass diese sehr speziellen Links immer so selten gültig bleiben.

Heute aber mal wieder eine sehr schöne Verquickung der wirklich wichtigen Fragen.

Aus dem Freistaate Bayern hört man schon, dass dieser Frage möglicherweise Rassismus gegenüber Menschen in und aus Bayern zugrunde liegen solle:

Sind das alles Mädchen?

Neid auf ihren Erfolg kann derzeit ja nicht der Anlass dieser Frage sein.

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Podolski’sche Zahl

Die Schweinsteiger’sche Zahl wird hier schon länger vermisst, die Redaktion arbeitet mit Kärcher-Hochdruckreinigern daran, dass dieses Manko endlich behoben wird. 68 Länderspiele hat der gerne „Sebastian“ genannte Bastian Schweinsteiger bereits auf dem Buckel, die Hoffnung bleibt, dass er das Schandmal namens Lothar Matthäus aus den Rekordlisten verdrängt. Zwar betätigt sich Swein-äh-steig-a, wie er in China gerne genannt wird, nicht gerade aktiv darin, sein Image zu verbessern, wenn er innerhalb eines Jahres an die 80 Knöllchen für Falschparken (auf dem Gehweg vor dem Szenelokal, in das er unbedingt muss) seiner lächerlich überdimensionierten Karre sammelt. Dennoch hat Swein-äh-steig-a durchaus ein normal zu nennendes Hirn, wenn man von diesem Promi-Kram, in den er zu trudeln scheint, absieht. Und ist damit eben ein um Längen besserer Vertreter unserer „Farben“ als es der Mann mit dem Faible für Teenies je gewesen sein könnte. Wenn man mal mit Auswärtigen spricht, könnte das durchaus ganz anders wirken, als Antwort auf die Frage, wer unser Rekordnationalspieler sei, „Swein-äh-steig-a“ antworten zu dürfen, statt dieses Kind im Mannespelz erwähnen zu müssen.

Was bei all dem Ballyhoo, das hier um die Schweinsteiger’sche Zahl gemacht wird, fast aus den Augen, aus dem Sinn geraten wäre, ist die Podolski’sche Zahl.

33 Tore hat der junge Affekttäter schon für die Nationalmannschaft erzielt. In nur 64 (! (wer hätte gedacht, dass auch dieser Prinz schon so viele Länderspiele hat?) Partien erzielte er 33 Tore. Wenn man zugrunde legt, dass der nun 24-Jährige seit 6 Saisons für diese Auswahl aufläuft, dann kommt man auf 5,5 Tore pro Spielzeit. Nimmt man an, dass Podolski bis er 30 ist Stammspieler in der Nationalmannschaft bleibt und seine Torquote halten kann (was man hier eher für unwahrscheinlich hält, aber nicht unmöglich), so wird er im Alter von 30 Jahren bei 66 Toren liegen.

Die zwei, drei schlappen Tore bis zur 68 schafft er dann auch noch, vielleicht im ihm gegönnten Abschiedsspiel gegen Grönland, wo er easy-peasy noch mal fünf Mal einnetzt, womit er der neue Rekordtorschütze der Nationalmannschaft wäre.

Hat man bei Schweinsteiger keine Bedenken, ihn dem Kind im Mannespelz vorzuziehen, sieht das bei Lukas Podolsk im Vergleich zu Gerd Müller schon anders aus. Gleich zwei lebende Beweise, dass ein Stürmer möglichst nicht denken soll, braucht man eigentlich nicht. Ein Stürmer, der auch sprechen kann, wäre da schon lieber. Was für die Rekordlisten leider unwahrscheinlich ist, denn Mario Gomez zum Beispiel liegt nach 26 Einsätzen erst bei 10 Treffern.

Lukas Podolski also gilt es ebenso im Auge zu behalten wie Sebastian Schweinsteiger. Der eine für den einen Rekord, der andere für den anderen Rekord.

Nur leider ist auch die Kombination „Podolski’sche Zahl“ zu lang für die hiesige Sidebar. Falls jemand einen guten Vorschlag hat, wie das darzustellen ist, ohne die Versmaße zu sprengen, bitten wir um Lautgebung in den Kommentaren.

Wir halten also erstmal hier in diesem Beitrag fest:

Schweinsteiger’sche Zahl: 83 (bis zum Rekord)
Podolski’sche Zahl: 35 (bis zum Rekord)

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Alle Lose gewinnen

Eigentlich spiele ich gerade mit dem Gedanken, die Sportschau zu „schauen“.

Dann fällt mir ein, dass Bayern heute verloren hat.

Der Ablauf der Sendung wird so vorhersehbar sein, dass man vor Langeweile lieber den Dreck aus den Fingernägeln puhlt, als weiter zuzusehen.

Und dann dieses Marktschreierische, nur weil eines von diesen Bundesliga-Teams noch keinen Sieg geholt hat.

It is Fußball, aber dieser Spieltag dieser Bundesliga geht an alle, die rumgröhlen und aus einer einfachen Niederlage eine Sensation zaubern wollen.

Somit nicht an mich.

„Sind sie dabei“, wie die Losverkäufer auf der Kirmes immer in falschem Imperativ vor sich herkrawatten, „sind Sie dabei, wenn es heute wieder heißt: Bayern München hat verloren.“

Danke, nein.

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Eine Rose ist manchmal keine Rose

So traurig der Anlass auch sein mag, als Klugscheißer, die ins Netz schreiben, müssen* wir noch einmal darauf hinweisen, dass der Ausdruck „künstliches Koma“ irreführend ist. Mein guter alter Kommentator aus frühen Tagen, Ben, der sich leider gänzlich aus dem, was man von außen betrachtet gerne Blogs nennt, zurückgezogen hat, erinnerte mich noch letztens ohne Anlass daran und hier passt es dann eben wieder:

Ein künstliches Koma ist kein Koma.

[Es folgt normalerweise eine lange Reihe von ähnlichen, ständig und überall im Netz auftauchenden Hinweisen wie dass es nicht HIV-Virus heißt, sondern HI-Virus, dass die Soundso-Schnecke gar keine Schnecke ist, dass es nicht heißt „etwas macht Sinn“, sondern „ergibt Sinn“, dazu ein, zwei Verweise auf den Deppenapostroph, und noch 20 andere Sachen, die man ehrlich gesagt nicht mehr hören kann oder lesen will. Bis auf das mit dem künstlichen Koma, das scheint immer noch nicht durchgedrungen …]

Dass Alemannia Aachen den Angehörigen des Betroffenen allerdings auf eigene Rechnung einen Anwalt stellt, um zu verhindern dass Fotos von diesem veröffentlicht werden, das ist wirklich eine Nachricht und auch einen Beitrag wert: Heute positiv überrascht vom Feingefühl der Verantwortlichen eines Fußballvereins.

* Müssen als Ausdruck eines inneren Zwangs zum Klugscheißen, nicht etwa, weil es an dieser Stelle moralisch oder aus anderen Gründen angezeigt wäre, was die Sache nur noch trauriger macht.

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Kommando Wurfgeschoss

Der Bericht über einen Fan, der seine Vuvuzela bei einem Clubspiel in Südafrika als Wurfgeschoss in Richtung des Schiedsrichters zur Waffe umfunktioniert hat, weckt wirklich abscheuliche Wünsche in mir. Dass es noch ein paar mehr solcher Vorfälle in näherer Zukunft geben möge. Vielleicht sollte man sammeln und ein Kommando „VuvuWurfgeschoss“ nach Südafrika schicken, auf dass es möglichst viele solcher Vorfälle inszeniert. Natürlich nicht ohne sicherzustellen, dass niemandem wirklich etwas passiert. Sepp Blatter hatte schließlich die Ausnahmeregelung für die Vuvuzelas nur unter der Prämisse erteilt, dass mit ihr keine gefährlichen Dinge im Stadion angestellt werden.

Auch wenn das eine hinterhältige Strategie wäre (und Ambush‘e sind ja bekanntlich bei der FIFA verboten):

So eine herrliche Absenz von Fliegenschwarmgeräuschen bei den Fernsehübertragungen im nächsten Sommer wäre mir den einen oder anderen Euro im Vorhinein wert.

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Warte noch ein Weilchen

Ob sie denn wirklich nur Scheiße im Hirn hätten, fragte Felix Magath letztens die Spieler von Schalke 04. Eine Antwort blieb aus.

Im Moment ist er mit denselben Spielern mit den aller Voraussicht nach selben Hirninhalten Tabellenführer.

Aber irgendwann ist der Sommer vorbei, und dann friert es erstmal. Und dann schneit es. Und wenn es dann wieder taut, dann weiß man schon länger auf Schalke: „Wenn der Schnee schmilzt, sieht man, wo die Kacke liegt.“

Wir müssen uns für eine Antwort also noch bis zum Frühjahr gedulden.

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Schier unbegreiflicher modus operandi

Eine total neue Erkenntnis: Fußballer sind irgendwie … komisch. Berufsfußballer sind jetzt gemeint. Die übrigen zwar auch, aber die verdienen auch nicht ihr Geld damit. Hier ist also Alexander Zickler, Profi seit knappen 20 Jahren, und er spielt sogar im hohen Alter von 35 noch Champions League. Qualifikation zwar nur, aber da könnte man ja durchkommen, sogar etwas einfacher als früher.

kicker: Haben Sie zu Beginn realisiert, dass Ihre Chancen bei dem neuen Modus größer sind?

Zickler: Ich hatte davon gehört, aber nicht daran geglaubt, weil der Modus auch schwer nachvollziehbar war.

Er spielt beim bedeutendsten Vereinswettbewerb des Weltfußballs mit, hält es aber nicht für nötig, sich mal mit dem Modus zu beschäftigen? Natürlich darf man einwenden, dass er ja nur auf dem Platz die bestmögliche Leistung bringen muss, der Rest ergibt sich dann schon von selbst. Aber abgesehen davon, dass das eine seltsame Berufsauffassung ist, wundert immer wieder: Wie wenig Interesse die meisten der Profis für ihre eigene Tätigkeit aufbringen. Hier geht es ja nicht um den hinterletzten Subparagraphen der Einwurfregel, sondern ganz banal um das, was ihn antreiben sollte, hätte man angenommen: Darum, in der Champions League mitzuspielen.

Aber man wundert sich ja über gar nix mehr. 35, eine Ewigkeit dabei, und schafft es nicht, den Quali-Modus zu verstehen.

Herr, Hirn, Himmel.

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Hospitality

Jetzt, da Bayer Leverkusen die Größe seines Hospitality-Bereichs im Stadion aus niemandem bekannten Gründen vervierfacht hat — sie bekommen ja nicht mal beim ersten Spiel im neuen Stadion die läppischen 30.000 voll, aber nun gut, Wattenscheid 09 bekommt sein Stadion auch selten voll — und das geflügelte Wort der „Hospitality“ wieder an allen Ecken und Enden zu lesen ist, verkünde ich, dass ich weiterhin die Hoffnung nicht aufgegeben habe, dass der Tag kommen wird, an welchem ich beim Wort „Hospitality“ nicht sofort an Krankenschwestern denken muss, die alte, nicht mehr gehfähige Menschen im Schlafanzug füttern, die schon ein wenig röcheln. Allerdings leider keine besonders attraktiven Krankenschwestern.

Die Schlafanzüge beherrschen die Szenerie. Und das Röcheln.

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Ja lebt denn der alte Holzjanus noch?

Ja, tut er.

Puh, was für ein Glück. Nachdem er in seinem letzten Beitrag diffus andeutete, dass er eventuell etwas kürzer würde treten müssen, was das Bewegen von Fingern auf Tastaturen angeht, der letzte ihm verbliebene aktive Sport, hat sich die drohende Baisse seiner Beitragsfrequenz erstmal wieder verzogen. Etwas verspätet an dieser Stelle, denn das Folgende ist noch live aus der Sommerpause, deshalb aber nicht weniger lesenswert, wie man sich allein schon bei den Stichworten Fortuna Düsseldorf, Lothar Matthäus und ehemalige Stadtsparkassenvorsitzende denken kann. Und ein kleines Lehrstück darüber, wie man in diesem rechtsfreien Raum namens Internet so vorgeht, um seine Interessen durchzusetzen, ist auch dabei:

… weshalb ich jetzt auch auf weitere Details der jeweiligen Vermarktungspläne verzichten kann. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, wird im Forum der Fortuna bestens bedient. Hunderte Seiten mit Einträgen von Leuten, die ganz genau wissen, was das Beste für den Verein ist. Und Ahnung haben die alle! Ich bin wirklich erstaunt, wie viele verkappte Unternehmensberater bei den Fans plötzlich auftauchen. Und allen stand natürlich die „Anschubfinanzierung“ ins Gesicht geschrieben. Ein paar Millionen, jetzt sofort, völlig ohne Risiko, natürlich! Sie müssen nur noch hier unterschreiben! Leute, die mit den Verhandlungen und den Details nicht das Geringste zu tun haben, wissen plötzlich, dass es nur eine Lösung geben kann. Zur (Argumentations-)Not muss dann halt die Mannschaft herhalten, die sei viel zu schwach, um den Klassenerhalt zu schaffen, da müssten sofort Verstärkungen her. Das nenn ich mal ein Vertrauen ins Team. Millionen vor den Augen, den Durchmarsch im Blick (schließlich sind wir wieder wer), da kann man schon mal alles geben. So machte ein Mitglied des Forums wochenlang Stimmung für den Sportfive-Deal (was sein gutes Recht ist), verplapperte sich dann einmal und durfte nachher zugeben, dass er in diesem Konsortium selbst im Hintergrund mitarbeitet, und zwar nicht erst seit gestern. Die Forumsbetreiber, offenkundig von einem „Insider“ mit ein paar Zahlen versorgt (wer das wohl sein könnte?), schlugen sich einhellig auf die Seite von Sportfive und den drei Granden und ziehen den Vertragsabschluss mit Infront gerne mal durch den Kakao, alles zum Wohle des Vereins natürlich. Einer verstieg sich sogar zu der Bemerkung, allein der Name „Woeste“ garantiere einen Brückenschlag zur einheimischen Wirtschaft, anschließend könne man sich nur noch selbst schlagen. Da musste ich allerdings auch erst zweimal hinschauen. Mag sein, dass der Mann in der Wirtschaft kompetent ist, bis der Arzt kommt, aber Geschwafel von wegen, dass es allein der Name mache (ohne Programm, ohne Konzept), kenne ich noch von früher und dachte eigentlich, dass wir über diesen Punkt hinaus wären. Anscheinend nicht. Wenn die Millionen vor der Tür stehen, hat der Verstand schon mal Pause.

Und jetzt auf, zum kompletten Beitrag von janus.

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Zielwwwwwwwwasser Zielwwwwwwwwasser

Hat eigentlich schon mal jemand untersucht, ob der Anteil der Fehlschüsse gestiegen ist, seit es diese animierten Werbebanden hinter den Toren gibt? Mich lenkt das ja schon beim Zuschauen dermaßen ab, dass ich mir vorstellen kann, dass es bei vergleichbaren, reinen Schuss-Situationen durchaus einen messbaren Einfluss hat, so ein etwas dahinzustellen, das sich ständig bewegt. Schließlich ist das ganze menschliche Sehsystem darauf ausgelegt, Bewegtes im grauen Rauschen des visuellen Inputs ausfindig zu machen (neben konsistenten Objekten). Deshalb schaut ja auch jeder zum Fernseher, wenn man sich in einer Kneipe oder ähnlichem öffentlichen Raum aufhält: Weil sich dort was bewegt.

Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. .

In der American Arena liest man (Danke für den Link, nolookpass), den Profis in der NBA machten die von gegnerischen Fans hinter dem Korb zusammengeklöppteln Klöppel beim Ausführen eines Freiwurfs nichts aus, optisch nicht, akustisch wahrscheinlich schon mal gar nicht. Und der Effekt einer solchen Werbebande beim Fußball ist zugegeben geringer als das viel näher stattfindende Klöppeln. Dennoch habe ich meine Zweifel, dass das gänzlich ohne Einfluss auf die Konzentration, Aufmerksamkeit, Orientierung im Raum und die Zielleistung bleibt.

Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. Du sollst hier nicht hinschauen. .

Denn: Wenn sie nicht mehr Aufmerksamkeit erregen würden als statische Banden: Würde man sie dann aufstellen?

Einfach mal einer starren Echse eine Stunde zugucken. Die vor einer animierten Werbebande präsentiert wird.

Da dieser Effekt aber zu Lasten derjenigen Teams ginge, die häufiger aufs Tors schießen als andere, somit tendenziell der erfolgreicheren, wollen wir mal nicht allzu kritisch sein und annehmen, dass man — als Spieler — durchaus damit leben kann. Als Zuschauer hingegen nervt es auch 12 Jahre nach seiner Einführung noch.

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Wie viel hat Schalke gespielt?

(Ich fürchte, dieser Beitrag wird auf Jahre hinaus unschlagbar sein. Umso bedauerlicher, dass er nicht mal von mir ist.

Jahre später dann: Vielleicht hat die FIFA etwas dagegen, dass dieser Beitrag so erfolgreich ist.)

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