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Monat: April 2011

Rätsel um Hitzfelds Falten gelöst

Es liegt dermaßen auf der Hand, man hätte es seit geraumer Zeit schon ahnen müssen. Hat man aber nicht. Ottmar Hitzfeld hat deshalb so viele Falten (allgemein) und vor allem auch so wenig Inhalt (speziell) bei Interviews im deutschen Fernsehen beizutragen, weil er sich so sehr konzentrieren muss. Schließlich ist Hochdeutsch für ihn eine Fremdsprache, wie dieses Trailerlein beweist. Odrr Trailerli?

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Abhilfe schafft die Otorinolaringoiatra

Es gibt zwei Dinge, die ich absolut nicht ausstehen kann. Das eine ist Rap. Das andere ist Rap. Wird dieser schrecklicherweise auch noch von Fußballern vorgetragen, ist es mir unmöglich, deren Werke zu konsumieren. Die Gefahr dauerhafter Gesundheitsschädigung wäre zu groß, vor allem an den Enden der Geschmacksnerven.

Doch vielleicht möchte ja der eine oder andere Leser Ryan Babel beim Rappen zuhören, oder Rio Ferdinand oder — OMG! — Paul Gascoigne, dem man schon damals anmerkt, dass er später seinen Verstand verlieren wird, kein Wunder, bei dem Rap, den er da veranstaltet.

Hier geht es zum akustischen Horrorkabinett.

Eins der schönen Dinge am Älterwerden, welches an sich übrigens völlig zu Unrecht in keinem guten Ruf steht, ist, dass man nicht mehr in Läden gehen muss, die derart beschissene Musik spielen, nur weil Sachzwänge in Form der Anwesenheit angebeteter Personen daraus ein Diktat machen. Jetzt müsste man nur noch aufhören, sich für Fußball zu interessieren, betrieben von Leuten, die derartige Musik selbst her- und dann ins Internet einstellen. Ryan Babel. Rappt. Auf niederländisch.

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Alle 10 Tore des Monats von Lukas Podolski

Die Tore des Jahres (sowie ihren Typ) kennt man inzwischen mehr oder weniger ausweändig, bei den Toren des Monats sind die Lücken deutlich größer.

Ein wenig Abhilfe schafft das folgende Video von einer Aktion der ARD, in dem sie Lukas Podolski zusammen mit dessen Boss Wolfgang Overath alle seine 10 Tore des Monats in einem kleinen Kino vorführt.

Bekanntlich hat es etwas gedauert, bis der Prinz seinem neunten Tor des Monats ein Zehntes hinzufügen konnte. Letztens ist es ihm endlich gelungen. Im Februar 2011 traf er mit einem — wie das Video zeigen wird: recht typischen — Schuss zum 1:0 gegen den SC Freiburg.

Im Kino zeigt sich Lukas Podolski wie gewohnt mit nicht enden wollenden Ausführungen zu Entstehungsgeschichten und Anekdoten rund um die betreffenden Tore. Wolfgang Overath hingegen bleibt ohne einen Funken Begeisterung für Lukas‘ Taten. Es geht allerdings sowieso nur darum, alle diese ausgewählten Tore in einem Video zu sehen, nicht um die Worte darüber. Manni Flanke, ad lib.

Film ab.



Erfolgreich gestromert bei Stadion-Wurst.

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Türkischer Fußballfan in Deutschland sein

Nicht erst seit das BILDblog regelmäßig auf die Beiträge in Sidan Arslans Blog-Kategorie Sport-Bild-Watch [Link leider tot] verlinkt, dürfte El Fútbol [Link leider tot] dem geneigten Mitinsassen des deutschsprachigen Fußballblogosquariums bekannt sein.

[photopress:halbmond_adidas_1.jpg,full,alignleft] Das folgende Gespräch mit Sidan Arslan, dem Betreiber von El Fútbol [Link leider tot], beschäftigt sich allerdings nicht mit dessen recht international ausgerichtetem Blog. Sondern mit der Thematik, wie man als Fan des türkischen Fußballs — ob Nationalelf oder eine der Klubmannschaften — in Deutschland zurecht kommt, wie man überhaupt erst ein solcher Fan wird und wie sich solch eine Fernbeziehung anfühlt.

Hallo Sidan, schön, dass Du Zeit für ein Gespräch hast. In medias res: Ich muss zugeben, ich bin zwar mit Fans von Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş aufgewachsen, aber erstens habe ich damals noch nicht gebloggt, und zweitens war alleine schon der Schlachtruf „Cim-Bomm-Bomm, Galatasaray!“ nie frei von einer gewissen Exotik. Einer Exotik, muss ich ebenso zugeben, die durchaus belächelt wurde. Weshalb man sich auch nicht für diese Exotik interessierte. In den 1980ern hielt man bei uns grundsätzlich nicht viel vom türkischen Fußball und wusste gleichzeitig auch nicht viel über ihn.

Das hat sich zwar beides geändert, aber in Bezug auf die Fanszene der türkischen Vereine in Deutschland tut sich bei mir eigentlich immer noch nur ein großes, leeres Nichts auf. Deshalb möchte ich Dich bitten, mich ein wenig aufzuklären. Dazu gehört natürlich zunächst einmal die Frage, wie Du selbst zum Fußball gekommen bist. Zum Fußball an sich, aber auch zu welchem türkischen Verein Du hältst und wie Du für diesen Verein sozialisiert wurdest.

Fußball gehört für mich von Anfang an, also von früher Kindheit, einfach dazu. Das sehr große Interesse war immer schon da, ohne dass ich es recht erklären könnte. Dafür kann ich mit der Anekdote dienen, dass meine Eltern damals die Gewohnheit hatten, jedem Gast davon zu erzählen, dass ich morgens nach dem Aufstehen schon auf dem Weg ins Bad einen Ball am Fuß hatte … Mag sich nach einer erfundenen Anekdote für eine Profikicker-Homepage anhören, war aber so. Aus frühester Kindheit stammt auch meine Leidenschaft für Galatasaray, für die mein Onkel verantwortlich ist. Immer wenn ich bei ihm zu Besuch war und mit meinem Cousin spielte, saß er nämlich am Fernseher und schaute sich die damals noch frei empfangbaren türkischen Ligaspiele an, mit fanatischem Schreien, lautem Fluchen und spontanen Jubeltänzen. Galatasaray waren immer die Guten, alle anderen immer die Bösen. Wir zwei haben das dann so übernommen.

Gibt es überhaupt eine nennenswerte Zahl an männlichen türkischstämmigen in Deutschland, die sich nicht für Fußball interessiert? Falls ja, welcher andere Sport ist für diese, falls vorhanden, relevant? Und die, die Fußballfans sind, würdest Du sagen, sie setzen alle eine Familientradition fort, oder gibt es auch Ausreißer aus dieser Familientradition?

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Ausnahmsweise trockener Humor

Man konnte sich bislang nicht vorstellen, dass es im Fußball gelungene Aprilscherze gibt. Von den Fußballern selbst ausgedacht und durchgeführt, soll das bedeuten.

Im Fußball ist schließlich immer der erste April.

Die berühmte Zahnpasta unter der Türklinke, Wasser auf Köpfe oder in Gesichter schütten, Torwände ansägen, auf dass sie beim nächsten Treffer auseinander bersten, das gehört zum zumindest aus Opfersicht harten Fußballalltag dazu wie das Training von 9.00 bis 10.30h, tagein, tagaus.

Umso erstaunlicher, dass der Guardian einen etwas länger zurückliegenden Aprilscherz unter Beteiligung von Fußballern ausgegraben hat, und dann auch noch in Deutschland, dem Land mit dem narkotisierten Sinn für Humor. Und der geht so:

Michel Platini, Werder Bremen und ein (west-)deutscher Fernsehsender verbreiteten die Nachricht, dass Michel Platini in der nächsten Saison bei Werder Bremen spielen werde.

Wie man sieht, ist der Sinn eines Aprilscherzes nicht, dass er amüsant ist, sondern dass die darin aufgestellten Behauptungen unwahr sind. Eine ganz andere Qualität also als Wasser in Gesichtern.

1985 war das. Mit Juventus habe er alles erreicht, ließ sich Platini zitieren. Juventus stand kurz vor einem Landesmeister-Halbfinale gegen Girondins Bordeaux.

Nicht klar wird aus der Meldung, ob das Folgende Teil des Scherzes war, oder ob die Bremer Spieler mit hereingelegt wurden, man würde aber auf Ersteres tippen

Werder’s players were shown toasting the transfer with champagne.

Nicht gelacht, sondern gestaunt hier. Abgelegt unter „Billige Lacher“, ist aber nicht so gemeint. Der Aprilscherz mit der portugiesischen Nationalmannschaft zur WM 1998 gefällt da schon eher.

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Eine Art Berliner

Man sollte skeptisch werden, wenn es im Vorfeld einer Bundesliga-Übertragung Absagen hagelt. Absagen an das Anliegen, die Samstagabend-Paarung in einer Kneipe gemeinsam zu schauen. Man sollte skeptisch werden, wenn schon die eigene Motivation bei der Paarung Hoffenheim-Hamburg ungeahnte Tiefen erreicht, und man sollte erst recht skeptisch werden, wenn bei den Begründungen für die Absage, ein Fußballspiel im Fernsehen zu schauen, tatsächlich solche Prachtexemplare dabei sind, wie dass man die hart arbeitende Freundin nach ihrem samstäglichen Einsatz „mal wieder ein wenig umsorgen“ wolle. Lieber die Freundin umsorgen als Bundesligaschauen? Man hätte auf das Schwarmbauchgefühl vertrauen sollen, dass sich da eine große Langeweile abzeichnet.

Selbst Schuld ist, wer dann trotzdem hingeht, in der Erwartung, wenigstens die sonst üblichen bekannten Gesichter von unbekannten Menschen zu treffen, Fußballatmosphäre werde sich schon einstellen. Wenn man dann aber auf genau niemanden in dieser ausgesprochen fußballlastigen Kneipe trifft, in Zahlen sind das 0, dann ist wirklich alles verloren.

Fast, denn es geht ja immer noch schlimmer. „Unterdurchschnittlich“, „mäßiges Niveau“ und „wenig unterhaltsam“ heißen die Euphemismen, die professionell schreibende Menschen für Partien bereithalten, wie sie gestern die TSG und der HSV aufführten. Und diese Vokabeln täuschen, sie betrügen und sie verzerren, denn es war nicht unterdurchschnittlich, was die 22 plus ein paar Gewechselte schließlich auf dem Rasen zeigten, es war unterirdisch, es war grausam und es war schlicht nicht zum Ansehen.

Weshalb es sich ganz gut traf, dass die Kneipe Reiseführer auslegt, auf der Fensterbank, in denen man sich darüber informieren kann, wo man am besten ein Bier trinken geht, in Mexiko, in Australien oder eben in Neuengland. Und wie man welche Spezialität bestellt, wenn man schon mal dort ist:

brill ist der Meerbutt.
cod bedeutet Kabeljau.
Brussels sprouts ist Rosenkohl.
braised ist geschmort.

Die Universität in Boston ist die älteste in den USA; es gibt interessante Fahrradtouren durch Neuengland zu machen und das Klima ist die meiste Zeit des Jahres vergleichbar mit mitteleuropäischem.

Dass der Reiseführer schon länger dort auslag, erkannte man daran, dass sich der Autor genötigt sah, in dem kurzen Bereich mit Übersetzungen von Ausdrücken aus dem kulinarischen Metier auch zu erläutern, was denn ein „Donut“ sei.

Eine Art Berliner.

Wenn man zwei dieser „Art Berliner“ nebeneinander legt, zeigen diese übrigens das Ergebnis der gestrigen Partie.

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History is made at every game

Sicher eine tolle Idee, die die Macher dieses Plakats hatten. Wenn man nur etwas entziffern könnte …

Ich kann nur Seedorf, Pelé und Paul Scholes und Joe Cole links der Mitte lesen, die anderen nicht.

Okay, dann doch noch weiter links: Gary Lineker, Zidane und oberhalb des Strafraums Roger Milla.

Und oben an der Mittellinie Messi.

Aber mehr noch nicht. Kern bleibt wohl ohnehin der Titel. Und die Macher können ja nix dafür, wenn die Netzversion so klein ist. Im Original könnte man sicher alle Szenen erkennen.

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