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Monat: Oktober 2015

Andere Länder, andere Schlaflieder

Andere Länder, andere Sedativa.

Welche es da bislang so gab, zeigen die unteren Aufstellungen. Natürlich ohne den Anspruch, komplett zu sein. Andorra ist nicht dabei, nein, nicht das von Max Frisch, das echte Andorra. Also Andorra ist hier nicht mit aufgenommen, aber sonst eigentlich fast alle.

Note: berücksichtigt sind hier nur Meisterschaften nach dem Krieg.

Und? Welche Schlaflieder singt man in anderen Ländern so?

Griechenland

1996/1997 Olympiakos Piräus
1997/1998 Olympiakos Piräus
1998/1999 Olympiakos Piräus
1999/2000 Olympiakos Piräus
2000/2001 Olympiakos Piräus
2001/2002 Olympiakos Piräus
2002/2003 Olympiakos Piräus

Norwegen

1992 Rosenborg BK
1993 Rosenborg BK
1994 Rosenborg BK
1995 Rosenborg BK
1996 Rosenborg BK
1997 Rosenborg BK
1998 Rosenborg BK
1999 Rosenborg BK
2000 Rosenborg BK
2001 Rosenborg BK
2002 Rosenborg BK
2003 Rosenborg BK
2004 Rosenborg BK

Italien

2005/2006 Inter Mailand
2006/2007 Inter Mailand
2007/2008 Inter Mailand
2008/2009 Inter Mailand
2009/2010 Inter Mailand

Portugal

1994/1995 FC Porto
1995/1996 FC Porto
1996/1997 FC Porto
1997/1998 FC Porto
1998/1999 FC Porto

Bulgarien

1953/1954 ZSKA Sofia
1954/1955 ZSKA Sofia
1955/1956 ZSKA Sofia
1956/1957 ZSKA Sofia
1957/1958 ZSKA Sofia
1958/1959 ZSKA Sofia
1959/1960 ZSKA Sofia
1960/1961 ZSKA Sofia
1961/1962 ZSKA Sofia

Rumänien

1992/1993 Steaua Bukarest
1993/1994 Steaua Bukarest
1994/1995 Steaua Bukarest
1995/1996 Steaua Bukarest
1996/1997 Steaua Bukarest
1997/1998 Steaua Bukarest

Polen

1962/1963 Gornik Zabrze
1963/1964 Gornik Zabrze
1964/1965 Gornik Zabrze
1965/1966 Gornik Zabrze
1966/1967 Gornik Zabrze

Finnland

2009 HJK Helsinki
2010 HJK Helsinki
2011 HJK Helsinki
2012 HJK Helsinki
2013 HJK Helsinki
2014 HJK Helsinki

Frankreich

2001/2002 Olympique Lyon
2002/2003 Olympique Lyon
2003/2004 Olympique Lyon
2004/2005 Olympique Lyon
2005/2006 Olympique Lyon
2006/2007 Olympique Lyon
2007/2008 Olympique Lyon

Schottland

1988/1989 Glasgow Rangers
1989/1990 Glasgow Rangers
1990/1991 Glasgow Rangers
1991/1992 Glasgow Rangers
1992/1993 Glasgow Rangers
1993/1994 Glasgow Rangers
1994/1995 Glasgow Rangers
1995/1996 Glasgow Rangers
1996/1997 Glasgow Rangers

Spanien

1961/1961 Real Madrid
1961/1962 Real Madrid
1962/1963 Real Madrid
1963/1964 Real Madrid
1964/1965 Real Madrid
1985/1986 Real Madrid
1986/1987 Real Madrid
1987/1988 Real Madrid
1988/1989 Real Madrid
1989/1990 Real Madrid

Weißrussland

2005/2006 BATE Baryssau
2007 BATE Baryssau
2008 BATE Baryssau
2009 BATE Baryssau
2010 BATE Baryssau
2011 BATE Baryssau
2012 BATE Baryssau
2013 BATE Baryssau
2014 BATE Baryssau
2015 BATE Baryssau

Schweiz

2009/2010 FC Basel
2010/2011 FC Basel
2011/2012 FC Basel
2012/2013 FC Basel
2013/2014 FC Basel
2014/2015 FC Basel

Offensichtlich ist der Fußball dort tatsächlich noch nicht gestorben. Hier muss man allerdings abwarten.

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Verdamp lang weilig

… falls noch Fragen blieben, warum die Musik von Niedecken so grauselig ist, wie sie ist, gibt es hier die Antwort.

Wie entsteht ein Song?

Niedecken: Immer anders, meistens ist irgendeine Akkordfolge da, die ich interessant finde, und damit laufe ich so lange durch die Gegend, bis die zu meinem Soundtrack wird. Manchmal schreibe ich meine Songs so, wie Lieschen Müller sich das vorstellt. Auch oft vorm Fernseher beim Fußball, wenn beispielsweise Leverkusen gegen Wolfsburg spielt und es langweilig wird, klimper ich ein bisschen auf der Gitarre rum, und dann kann da schon mal was Gutes dabei rumkommen.

Quelle.

Wenn man aus lauter Langeweile bei Leverkusen gegen Wolfsburg Musik produziert, hört sie sich eben so an, wie das, was Niedecken so veröffentlicht. Dass er das aber freimütig öffentlich verkündet, legt die Annahme nahe, dass er seine Musik gar nicht so langweilig wie von Leverkusen gegen Wolfsburg inspiriert findet. Was wiederum erklärt, warum er seine Musik bei Leverkusen gegen Wolfsburg komponiert.

Also, soweit das zu beurteilen ist – man versteht ja kein Wort von dieser Kölschen Fremdsprache.

1 Kommentar

Wer kann das noch sagen?

Das Folgende geht natürlich völlig am Kern dessen vorbei, was aktuell die Fußballnation beschäftigt. Und eigentlich darf man ausgerechnet hier auch nicht so still sein, wenn endlich der „Dummschwätzer“ seinen Heiligenschein verliert, weil ja das Dummschwätzen an sich viel weniger schlimm war als die Verträge mit Gazprom, die nicht gesehenen Sklaven in Katar und so weiter. Warum macht sich jemand, der eigentlich schon für den Rest seines Lebens ganz oben ist, so angreifbar? Was hat ein dutzendfacher Millionär von noch ein paar weiteren Millionen, die sowieso nichts an seinem Leben ändern? Warum spielt er Spiele mit, nur weil er kann? Vielleicht, weil er einfach genau das ist, was hier immer vermutet wurde: keine Lichtgestalt, sondern ein Leichtgewicht, moralisch. Irgendwie einfältig, borniert in seiner Selbstgewissheit, gleichzeitig natürlich bauernschlau, und nein, man wird hier nicht urteilen über einen, den man nur aus den Medien kennt. Der Froanz.

Das Folgende geht also völlig am Kern vorbei, sicher demnächst noch mal mehr dazu.

Aber eines juckt mir dennoch aktuell in den Fingern und ja, es ist blöd, dass ich mich jetzt auf so ein Detail stürze, noch dazu von einem Unbescholtenen.

Aber fangen wir so an:

Was ist die Hauptstadt von Frankreich?

Und was aßen Sie zu Mittag am 3. Oktober 2015, gerade mal drei Wochen her?

Wie hieß der erste Mensch auf dem Mond?

Und was diskutierten Sie konkret mit Ihrer Mutter im letzten Telefonat?

Harald Stenger zitiert Wolfgang Niersbach als einen, der sich an jedes Detail einer Fußballpartie erinnert und glaubt deshalb, dass er auch sonst alles erinnern müsse.

Das eine ist aber Teil des semantischen Gedächtnisses, das andere Teil des episodischen Gedächtnisses.

Niemand „vergisst“ normalerweise, was die Hauptstadt von Frankreich ist, er oder sie vergisst aber sehr wohl, was er vor drei Wochen am Mittwoch zu Mittag gegessen hat. Oder auch, welches Mittagessen es im Urlaub 2003 in Griechenland an jenem Dienstag gab und was man damals am Tisch diskutierte. Weiß man es noch? Nein, natürlich nicht, und auch nicht, was man zum Kellner gesagt hat oder wie viel Trinkgeld man gegeben hat. („Was war da mit den 80 Cent zu viel – haben Sie den Kellner bestochen?“)

Nur weil sich einer an jedes fußballerische Detail einer WM erinnern kann, heißt das nicht, dass sein episodisches Gedächtnis irgendetwas damit zu tun hat oder annähernd gleich gut wäre.

Harald Stenger liegt hier also falsch, anzunehmen, dass ein gutes semantisches Gedächtnis auch etwas mit dem episodischen Gedächtnis zu tun habe. Ist auch merkwürdig, dass er nicht von selbst drauf kommt, dass das zwei verschiedene Dinge sind. Aber so werden gute Leistungen in einer Kategorie („hat gut Fußball gespielt“) ja auch stets mit Dingen in anderen Kategorien („ist ein guter Mensch“) verwechselt.

Wenn man Niersbach angreifen will, dann sicher nicht über sein gutes semantisches Gedächtnis. Und so unnütz das jetzt auch sein mag: Dass Niersbach nicht weiß, was er wann wo vor 12 Jahren unterschrieben hat – das ist nachvollziehbar, selbst wenn es ein besonderes Ereignis war. Was er getan hat, ist eben Teil des episodischen Gedächtnisses, und nicht des semantischen. Was ihn selbstredend nicht entschuldigt, auch den Froanz nicht.

Aber zwischen semantischem und episodischem Gedächtnis muss man eben unterscheiden.

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