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Wenn der Dummschwätzer den Fußball besser machen soll

Die Chicago Tribune berichtet von einer dieser großartigen „Task Forces“, die die FIFA eingesetzt hat, um zu verschleiern, dass sie ein Haufen alter Säcke ist, denen es um Kohle und ein angenehmes Leben in den Ehrenlogen der Stadien dieser Welt geht, und nicht um den Fußball als zu hütendes und wenn nötig fortzuentwickelndes Spiel. Eingerichtet, um den Schein zu wahren, wofür man am besten ein paar bekannte Köpfe zusammensammelt, die aber in der Materie nicht zu Hause sind, Hauptsache, es klingt gut.

Und dieser Beitrag der Chicago Tribune fasst sehr schön zusammen, wieso es immer noch und weiterhin Gründe gibt, dieses Blog zu betreiben. Denn auch wenn der Dummschwätzer sich inzwischen aus dem Tagesgeschäft ausgeklinkt hat und somit immer weniger Unheil anrichtet, schafft er es dennoch, ein perfektes Beispiel fürs Peter-Prinzip zu sein. Weil er gut kicken konnte, wird er in Sphären befördert, für die er nicht ausgebildet ist, in denen er vor allem durch Unfähigkeit glänzt. Zum Beispiel in diese Task Force, die sich mit der Verbesserung des Fußballs auseinandersetzen soll.

Weil der Franz so ein großer Philosoph und Pragmatiker zur selben Zeit ist — es gibt schließlich nichts, was der Franz nicht ist, und eigentlich müsste man diese leidigen Chuck-Norris-Hans-Sarpei-Sprüche in Bezug auf den Franz machen, und nicht auf Hans-Jung-von-Matt-Sarpei — hat er etwas eingebracht, wofür sich alleine schon die Flugreise und die Hotelkosten gelohnt haben dürften.

Die Spieler sollen sich nach der Partie alle die Hände schütteln.

Wahnwitzige und innovative Idee, kennt man vom Eishockey, der Franz selbst kennt es vom Fußball, aus seiner Schulzeit nämlich. Da er geistig nicht allzu weit von jener Zeit als Schüler weg ist, lag es für ihn nahe, doch einfach das wieder einzuführen, was früher gemacht wurde. Früher war bekanntlich alles besser und die Menschen hatten auch einfach mehr Anstand.

Ähnlich grandios und sicher ganz wichtig, wir erkennen es nur noch nicht so ganz, die zweite Idee.

Die Spieler beider Mannschaften sollen nach der Halbzeitpause zusammen, also beide Mannschaften gleichzeitig aufs Feld laufen.

Uff. Das sind Vorschläge einer Tragweite, die wir Normalsterblichen noch gar nicht ermessen können. Weil wir eben einfach nicht begreifen, was im Fußball wirklich wichtig ist. Respekt, Fairplay und derlei mehr Begriffe, die man sich auf die Fahnen schreiben kann, auf dass die Sponsoren glauben, in einem weißen Sport zu werben.

Besser machte es da übrigens Pelé, der auf dem Papier ebenfalls Mitglied dieser Task Force war. Er tauchte erst gar nicht bei diesen Treffen auf.

7 Kommentare

  1. Rufer Rufer

    Eine Task Force zur Verbesserung des Fußballs sollte hauptsächlich aus Korruptions- und Dopingexperten bestehen. Nicht aus dem Firlefranz.

  2. netzberg netzberg

    Nach ‚Chikago Tribune‘ hab ich gar nicht mehr weiter gelesen. Chikago ist Traumstadt. Sweet Home. Blues. Brothers.

  3. netzberg netzberg

    ‚Everybody‘ … some body. (Klar habe ich weiter gelesen.)

  4. McP McP

    Habe den Franz mal bei einem Fifa-Kongress als Leiter dieser Verbesserungskommission reden gehört. Da war immerhin auch der Punkt dabei, die Dreifachbestrafung bei Torhütern für die irreguläre Vereitelung klarer Torchancen abzuschaffen.

  5. Das ist wirklich bemerkenswert.

    Denn bei anderen Gelegenheiten wollte der Franz ändern, dass U17-Spiele keine Verlängerung mehr haben, sondern sofort ins Elfmeterschießen gehen, weil die armen jungen Menschen ja nach 90 Minuten schon so platt sind.

    Das ist sicher auch eine Überlegung wert, macht aber den Fußball an sich auch nicht unbedingt besser. Im Gegensatz zum von Dir erwähnten Punkt.

  6. moldo moldo

    Hans Sarpei + Jung von Matt -> versteh ich nicht. Lässt er sich von denen seine Tweets schreiben?

  7. So ungefähr:

    Der Erfolg von Sarpei ist offenbar kein Zufall. Bereits vor knapp einem Jahr holte er sich Unterstützung von der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt (JvM). Seit dieser Zeit steht ihm offenbar ein Team um Beratungschef Raphael Brinkert zur Seite.

    Quelle.

    Siehe auch hier (pdf von Jung von Matt).

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