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Alle südafrikanischen Meister

In Südafrika existierte erst seit 1971 eine landesweite Meisterschaft im Fußball. Diese war allerdings in zwei verschiedene Verbände getrennt. Die „NFL“ für Mannschaften mit weißen Spielern, die NPSL für Teams mit Nicht-Weißen, man befand sich zu jener Zeit mitten in der Apartheid, welche erst 1990 formal beendet werden sollte. Erstaunlicherweise wurdne im Fußball ab 1976 jeweils drei Nichtweiße in den Teams der Weißen zugelassen sowie je drei Weiße in den Teams der Nichtweißen, sodass nur noch ein einheitlicher Landesmeister ausgespielt wurde.

Jahr Meister
1970/1971 NPSL: Orlando Pirates, NFL: Hellenic
1971/1972 NPSL: Amazulu Durban, NFL: Durban City
1972/1973 NPSL: Orlando Pirates, NFL: Cape Town City
1973/1974 NPSL: Kaizer Chiefs, NFL: Arcadia Shepherds
1974/1975 NPSL: Orlando Pirates, NFL: Highlands Park
1975/1976 NPSL: Orlando Pirates, NFL: Cape Town City
1976/1977 NPSL: Kaizer Chiefs, NFL: Highlands Park
1977/1978 Lusitano Club
1978/1979 Kaizer Chiefs
1979/1980 Highland Parks
1980/1981 Kaizer Chiefs
1981/1982 Durban City
1982/1983 Durban City
1983/1984 Kaizer Chiefs
1984/1985 Bush Bucks Durban
1985/1986 Manning Ranger
1986/1987 Jomo Cosmos
1987/1988 Mamelodi United
1988/1989 Kaizer Chiefs
1989/1990 Mamelodi United
1990/1991 Kaizer Chiefs
1991/1992 Kaizer Chiefs
1992/1993 Mamelodi United
1993/1994 Orlando Pirates
1994/1995 Cape Town Spurs
1995/1996 -
1996/1997 Manning Rangers
1997/1998 Mamelodi Sundowns
1998/1999 Mamelodi Sundowns
1999/2000 Mamelodi Sundowns
2000/2001 Orlando Pirates
2001/2002 Santos Kapstadt
2002/2003 Orlando Pirates
2003/2004 Kaizer Chiefs
2004/2005 Kaizer Chiefs
2005/2006 Mamelodi Sundowns
2006/2007 Mamelodi Sundowns
2007/2008 Supersport United
2008/2009 Supersport United
2009/2010 Supersport United
2010/2011 Orlando Pirates
2011/2012 Orlando Pirates
2012/2013 Kaizer Chiefs
2013/2014 Mamelodi Sundowns
2014/2015 -

Das geringe Alter der südafrikanischen Fußballmeisterschaft spiegelt sich dann aber auch in der allgemeinen Spielstärke der Clubs und auch der Nationalmannschafts Südafrikas wieder. So bleiben die Orlando Pirates das einzige Team aus Südafrika, welches (im Jahr 1995) die afrikanische Champions League gewinnen konnte.

Nicht zuletzt sind die stets geringen Zuschauerzahlen in Südafrika einer der Gründe dafür, warum es im internationalen Vergleich — trotz des einen oder anderen Achtungserfolgs beim Afrika-Cup — einfach nichts wird. Ein Gerücht ist es allerdings nur, dass die Vielzahl der nervenden Vuvuzelas etwas mit dem geringen Zuschauerschnitt der Premier Soccer League in Südafrika zu tun hätten. Diese werden ja gerade von den eigenen Fans begeistert genutzt, nur die auswärtigen Zuschauer konnten sich während der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika nicht damit anfreunden.

Für Südafrikas Fußball liegen die Probleme weiterhin an anderen Orten. Bei knapp 40 Millionen Einwohnern und großer Sportbegeisterung sowie den infrastrukturellen Vorteilen Südafrikas gegenüber seinen Nachbarn auf dem gesamten schwarzen Kontinent müsste das Land den afrikanischen Fußball eigentlich (mit-) beherrschn, zumindest aber in jedem Jahr eine schlagkräftige Nationalmannschaft stellen können.

Ob das Wirken so manchen deutschen Trainers im Fußball Südafrikas — oft genau jene, welche hier bereits ausrangiert sind — da so hilfreich ist, sei dahingestellt. Man würde annehmen, dass es zumindest nicht schaden kann. Deutsche Spieler gab es übrigens auch bereits einige in der südafrikanischen Premier Soccer League, doch auch diese machten nicht gerade mit großen sportlichen Erfolgen von sich reden.

So spielte z. B. bei den oftmaligen Meistern Orlando Pirates der spätere Buchautor Lutz Pfannenstiel, die Mamelodi Sundowns wurden gar vom Vizeweltmeister Johan Neeskens trainiert. Lutz Pfannenstiel ist jener Weltreisende Torhüter, der später gar ein Buch darüber hat schreiben lassen, in welchem er von seinen unzähligen Arbeitsstellen auf allen fünf Kontinenten, 24 verschiedene Stationen an der Zahl, bei denen er mal mit einem alten VW-Bus und mal mit einem Singlespeed-Fahrrad zur Arbeit gelangen konnte. Die Station in Südafrika wird demgemäß ebenfalls im Buch erwähnt, so dass man dort ein wenig mehr über den Fußball in Südafrika, dessen Meister und dessen Erfolge und Misserfolge erfährt.

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