Der Fußball wird immer athletischer, das ist unstrittig. Alleine beispielsweise schon daran abzulesen, dass ein Mittelfeldspieler in den 1970er Jahren durchschnittlich 4,5 Kilometer pro Spiel lief und das auf höchstem Profiniveau. Ungefähr dieselbe Strecke legt mittlerweile ein Torhüter in 90 Minuten zurück und das nicht, weil er einen Ball holen muss. Diese zunehmende Athletik spiegelt sich auch darin wider, dass immer mehr Fußballer enorme Geschwindigkeiten bei ihren Sprints erreichen, die früher noch so manchem Leichtathleten zu mehr als nur zur Ehre gereicht hätten.
Die von immer mehr Spielern erreichten hohen Geschwindigkeiten im Sprint machen natürlich auch bei den verteidigenden Spielern eine Auslese auch nach diesem Kriterium nötig, so dass heutzutage, wer nicht die nötige Endgeschwindigkeit mitbringt, trotz bester Technik und Spielverständnis kaum noch eine Chance hat, es überhaupt irgendwo bis zu den Profis zu bringen.
Um diesen Umstand zu verdeutlichen, soll hier einmal ein Blick auf die schnellsten Fußballer zweier Topliegen erfolgen, seit solche Geschwindigkeiten auch bei kürzeren Sprints erfasst werden.
Liste schnellste Spieler Bundesliga und Premier League
| Spieler | Club | Geschwindigkeit |
| Karim Adeyemi | Borussia Dortmund | 36,7 km/h |
| Jeremiah St. Juste | 1. FSV Mainz 05 | 36,6 km/h |
| Moussa Diaby | Bayer 04 Leverkusen | 36,5 km/h |
| Alphonso Davies | FC Bayern München | 36,5 km/h |
| Achraf Hakimi | Borussia Dortmund | 36,5 km/h |
In England ging es zuletzt sogar noch schneller zu. Der Niederländer Micky van de Ven stellte einen neuen Rekord für diese Liga auf, bei dem er sogar die Marke von 37,00 km/h durchbrach. Hier die Top 3 im englischen Profifußball:
| Spieler | Club | Geschwindigkeit |
| Micky van de Ven | Tottenham Hotspur | 37,38 km/h |
| Kyle Walker | Manchester City | 37,31 km/h |
| Chiedozie Ogbene | Luton Town | 36,93 km/h |
Dieser Wert von van de Ven ist auch deshalb bemerkenswert, weil er fast an die Durchschnittsgeschwindigkeit von Usain Bolt bei dessen Weltrekord über 100 Meter von 2009 heranreichte. Bolts Speed war damals 37,58 km/h gewesen, dies allerdings über die gesamten 100 Meter und nicht nur einen kleineren Teil davon wie im Falle von Micky van de Ven.
Wie die Spieler solche Konstitution erlangen, die ihnen derartige Rekordwerte ermöglicht, die es im Fußball nie zuvor gegeben hat, ist natürlich auch eine spannende Frage. Ganz sicher ist die physische Ausbildung eine völlig andere als noch vor anderthalb Dekaden. Dazu gehört das entsprechende Krafttraining, ob mit Hanteln, dem reinen Körpergewicht oder sonstigen im Gym üblichen Fitness-Geräte. Genauso ist aber auch eine professionelle Trainingsplanung dafür entscheidend, dass immer mehr Fußballer zu absoluten Top-Athleten geworden sind.
Ebenso wenig sollte übersehen werden, dass sich der Lebenswandel jener Menschen, die man heutzutage auf dem Rasen sieht, gegenüber auch der noch relativ jungen Vergangenheit stark gewandelt hat. Auch das macht immer neue Höchstleistungen wahrscheinlicher, auch wenn es im Fußball natürlich letztlich nicht auf die absolute Endgeschwindigkeit ankommt, sondern darauf, wo man zu welchem Zeitpunkt hinläuft und was man dann mit dem Ball anstellt.
In Deutschland kommt der schnellste Spieler vom Tabellenletzten
Schneller als alle Spieler in der Bundesliga war zuletzt übrigens ein zweitklassiger Spieler, genauer gesagt Maxwell Gyamfi. Er erreichte einen Topspeed von 36,58 km/h, womit ausgerechnet das Schlusslicht der 2. Bundesliga den derzeit schnellsten Mann in seinen Reihen hat. Gyamfi spielt nämlich beim VfL Osnabrück, was ihn vielleicht erst recht dazu bewegt, richtig Gas zu geben.