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Spieler mit den meisten Deutschen Meisterschaften

Es ist völlig logisch, dass diese Liste von Spielern dominiert wird, die in der jüngeren Vergangenheit längere Zeit beim FC Bayern München spielten. Seit 2012 ist schließlich kein anderer Verein mehr Deutscher Meister geworden als die Bajuwaren von der Säbener Straße. Ausnahmen gibt es in dieser Liste zwar auch, doch einzig in Bezug darauf, dass nicht alle Bayern-Spieler in dieser Liste in der jüngeren Vergangenheit für den FCB gespielt haben. In der jüngeren Zeit brauchte man bekanntlich gar nicht mehr darauf zu wetten, wer die Bundesliga gewinnt, auch wenn die Online-Bezahlmethoden wie PayPal diese Wetten inzwischen extrem einfach machen. Denn das stand mehr oder weniger schon vorher fest. Und allzu oft gewannen die (meisten) untenstehenden Spieler die Meisterschaft dann auch mit großem Abstand, standen oft schon weit vor dem letzten Spieltag als Meister mit ihrer Mannschaft fest.

Oliver Kahn und Mehmet Scholl waren in den 90er und 00er Jahren für den Club aus der bayrischen Landeshauptstadt tätig. Klaus Augenthaler sogar noch von Ende der 1970er bis Anfang der 1990er Jahre. Keine der sonstigen Größen aus den 1970er Jahren taucht in dieser Liste auf. Franz Beckenbauer nicht, der tatsächlich zwar auch fünfmal Deutscher Meister wurde (davon einmal mit dem Hamburger SV), aber eben zu früh zu Cosmos New York wechselte, um in dieser Topliste aufzutauchen. Ähnliches gilt für Paul Breitner, der zu Real Madrid ging, Sepp Maier verletzte sich zu früh und das traf auf Uli Hoeneß erst recht zu.

Dennoch sind es natürlich ausnahmslos bekannte Namen in der Liste der Spieler mit den meisten Deutschen Meisterschaften, ob in der Bundesliga oder aus der Zeit davor. Die Konkurrenz hat schon damals nicht wirklich geschlafen. Berti Vogts beispielsweise kommt auf fünf Deutsche Meisterschaften mit Borussia Mönchengladbach, sieben wären aber nötig gewesen, um hier in diese Liste Einzug zu halten. Ernst Kuzorra wurde in den 1930er Jahren sogar sechsmal Deutscher Meister mit dem FC Schalke 04, ebenso dessen Schwager Fritz Szepan und sicher auch weitere Spieler aus der Schalker Erfolgsmannschaft jener Jahre. Auch hier gilt aber: Sechs Titel sind eben im Jahr 2023 nicht mehr genug, um es in diese Liste zu schaffen.

Liste Spieler meiste Deutsche Meisterschaften

Hier also die Top 20 der Liste der Spieler, die die meisten Meistertitle im deutschen Fußball erreicht haben. Die Nennung des jeweiligen Clubs ist vorerst nicht nötig, da sie wie erwähnt allesamt ausnahmslos mit dem FC Bayern München ihre Titel gewannen.

Spieler Meistertitel
Thomas Müller 11
Robert Lewandowski 10
Manuel Neuer 10
David Alaba 10
Franck Ribéry 9
Javi Martinez 9
Jerome Boateng 9
Arjen Robben 8
Oliver Kahn 8
Mehmet Scholl 8
Bastian Schweinsteiger 8
Philipp Lahm 8
Klaus Augenthaler 7
Lothar Matthäus 7
Alexander Zickler 7
Rafinha 7
Thiago 7
Joshua Kimmich 7
Kingsley Coman 7
Sven Ulreich 7

Stand 1. März 2023

Übrigens ist aktuell nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass Thomas Müller – alleiniger Rekordhalter seit dem Gewinn der Meisterschaft 2022 mit elf Titeln – seinen Rekord in diesem Jahr ausbaut. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes liegt Borussia Dortmund nach etwa zwei Dritteln der Saison punktgleich mit dem FC Bayern München vorne. Dahinter lauern auch noch der 1. FC Union Berlin und ein Werksclub aus Leipzig. Es ist also gut möglich, dass es vorerst nichts damit wird für Thomas Müller, das komplette Dutzend an Meistertiteln vollzumachen.

Entwicklung der Dominanz bei den Meistertiteln

Bis vor wenigen Jahren war es kaum vorstellbar, dass eine Mannschaft in der Bundesliga überhaupt mehr als dreimal in Folge würde Meister werden können. Das hatte zuerst – natürlich – von 1972 bis 1974 der FC Bayern München geschafft, der anschließend sogar von 1974 bis 1976 dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister gewann. Doch die Helden waren irgendwann ausgebrannt, nicht mehr so erfolgshungrig oder auch ins Ausland gewechselt. In die entstandene Lücke in der Bundesliga stieß bekanntlich Borussia Mönchengladbach, das von 1975 bis 1977 ebenfalls dreimal in Folge Deutscher Meister wurde. Danach gelang es bis ins letzte Jahrzehnt hinein auch dem FC Bayern nur noch einmal, dieses Kunststück zu wiederholen: von 1985 bis 1987, woran der oben ebenfalls in der Liste auftauchende Klaus Augenthaler maßgeblich beteiligt war.

Selbst der FC Schalke 04 war in seinen glorreichen 1930er Jahren nie mehr als zweimal in Folge Meister geworden, obwohl er in dieser Phase insgesamt sechs Meistertitel einheimste und das Maß aller Dinge im deutschen Fußball war.

Als aber Borussia Dortmund 2012 den Bayern das Double wegschnappte, inklusive einer demütigenden Niederlage im DFB-Pokalfinale, schlug das Imperium zurück. Bayern investierte, nutzte dabei den immer größer werdenden finanziellen Abstand zum Rest der Liga aus und ließ sich seitdem die Meisterschaft nicht mehr nehmen. Gekauft wurden dabei etliche Spieler, die hier in dieser Liste auftauchen: Javi Martinez, Franck Ribery, Arjen Robben, davor schon Torhüter Manuel Neuer. Zusammen mit den Eigengewächsen Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und eben jenem Thomas Müller war eine Mannschaft geboren, die die Bundesliga nach Belieben beherrschte. Mit obigem Resultat: dass fast alle Stammspieler jener Phase hier in der Liste mit den meisten Deutschen Meisterschaften pro Spieler auftauchen.