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Schlagwort: Auszeichnung

Der Ebenholz-Schuh

Watisndat? Ebenholz und Ivory, oder auch Ebony und Elfenbein, da denkt doch jeder — sofern er kein Geigenbauer ist — an dieses Duett von Paul McCartney und Stevie Wonder. Ebenholz, wo kommt einem das im Leben unter, wenn nicht als dieser Songtitel und -text? Welcher bekanntlich von den weißen und schwarzen Tasten eines Klaviers handelt, aber natürlich eine Metapher für das Zusammenleben von Menschen jeglicher Couleur sein soll. Ebenholz also als Sinnbild für Menschen schwarzer oder brauner Hautfarbe, aha.

In Belgien gibt es aufgrund der Kolonialgeschichte des Landes — die heutige Demokratische Republik Kongo, früher Zaire und somit WM-Teilnehmer 1974, war längere Zeit Privatbesitz des belgischen Königs — eine besondere Affinität zu Fußballspielern aus Afrika, vielleicht nicht ganz so ausgeprägt wie in Frankreich, wo Spieler aus großen Teilen Nordafrikas sowie aus Westafrika eine besondere Beziehung zur petite nation haben oder meinen zu haben, aber immerhin gibt es diese Affinität in Belgien.

Deshalb, das dürfte bekannt sein, existieren dort auch solche Phänomene wie der SK Beveren, dessen Kader oft zu mehr als 80 Prozent aus Spielern aus der Elfenbeinküste (sic!) besteht. Natürlich gibt es auch noch andere Motive als eine ehemals existierende Kolonialherrschaft, dennoch ist die Neigung der Bundesliga zu afrikanischen Spielern weitaus geringer als eben in Belgien. Und eine solche Einrichtung wie im Titel gibt es in Deutschland deshalb auch nicht.

Der Ebenholz-Schuh ist eine Ehrung, die man im belgischen Fußball dem besten afrikanischen Spieler einer Saison zuteil werden lässt. Die Ehrung wurde 1992 eingeführt und die Liste seiner Gewinner zeigt, dass der belgische Fußball nicht unbedingt das optimale Sprungbrett für eine Weltkarriere darstellt (Ausnahme, das Übliche).

So sieht er übrigens aus der, Soulier d‘ébène belge, ebenholzfarben natürlich.

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„Horizont“ widerruft

1999 wurde Uli Hoeneß von der Marketing-Zeitschrift „Horizont“ zum „Unternehmer des Jahres“ gewählt (und nicht zum „Manager des Jahres“, wie an vielen Stellen fälschlich behauptet). Diese Zeitschrift hat sich nun dergestalt geäußert, dass diesem Urteil eine große Verwechslung zugrunde gelegen habe und widerruft deshalb ihre Auszeichnung von 1999.

Man habe offensichtlich den Falschen gewählt, denn ein Unternehmensführer, der sein Führungspersonal einzig nach einem nicht näher zu begründenden Bauchgefühl auswähle, beweise auf diese Art weder besondere Weitsicht noch überhaupt unternehmerische Fähigkeiten. Man gebe zu, dass es durchaus Manager gebe, die auf solche Weise keinen geringen Erfolg produzierten. Im Falle Hoeneß käme aber hinzu, dass dieser seine per Bauchgefühl ausgewählten Führungskräfte im Anschluss stets dann systematisch demontiere, sobald sie kleinste Abweichungen vom Soll in einem naturgemäß starken Schwankungen im Ergebnis unterworfenen Metier zeigten.

Hoeneß‘ stete Ungeduld, unanständige Eitelkeit und vor allem die von ihm gewählten Wege der Kommentierung — über Kameras oder Printprodukte und nicht im direkten Kontakt — ließen zudem berechtigte Zweifel an seinem generellen Stil des Umgangs mit Menschen erkennen.

Diese ausgeprägte Form von Ziel-, Rückgrat- und Visionslosigkeit könne nicht einhergehen mit der von der Zeitschrift vergebenen Ehrung, weshalb sie diese zurückziehe.

Gerüchte, dass man stattdessen rückwirkend Michael Meier für seine weitsichtigen Meisterschaftsvorbereitungsgeldvernichtungsaktionen in den Jahren 1989 bis 2005 auszeichnen wolle, bleiben in diesem Zusammenhang Gerüchte. Zuverlässige Quellen berichten vielmehr davon, dass „Horizont“ davon absehen wolle, überhaupt noch jemals wieder irgendjemanden aus dem Bereich „Fußball“ auch nur in die Liste der Kandidaten aufzunehmen.

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