Weil es gerade so gut passt, hier mal ein ganz alter Beitrag, aus den Kindestagen dieser Seite, ursprünglich nämlich vom 10. Dezember 2005. Erstaunlich, wie wenig sich an Köhlers Auftreten in 5 Jahren gebessert hatte.
Horst Köhler ist schon eine intellektuelle Leuchte. Noch Mitleid erregender als es Norbert Meier für den einen oder anderen hier in den Kommentaren ist, ist unser Bundespräsident für mich. Ich bin immer noch erstaunt, dass er mal Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gewesen sein konnte.
Musste er dort keine Ansprachen halten, Entscheidungen treffen und seine Mitarbeiter führen? War er nur ein Frühstücksdirektor? Wie er bei jeder Weihnachtsansprache mit schweißnassen Händen und holpernd seinen Text abliest, der meist aus kleinen, zusammenhangslosen Anekdötchen über Kindergartenkinder, die er letztens traf, besteht, wie er nach Schröders Ankündigung von Neuwahlen erstmal vor Ratlosigkeit ein paar Tage in der Versenkung verschwand, wie er bei jedem Staatsempfang ein Gesicht wie kurz vor der Führerscheinprüfung macht, weil ihm das alles so offensichtlich Unbehagen bereitet; da wünscht man sich und vor allem ihm, dass man auch den Bundespräsidenten per Mißtrauensvotum abwählen könnte und er nie wieder vor eine Kamera treten muss. Von den staatstragenden Reden mit Reichweiten bis in die Gegenwart eines von Weizsäckers ist Köhler so weit entfernt wie Angela Merkel von Metrosexualität.
Neuerliches Beispiel für Köhlers Sprachwitz und Schlagfertigkeit ist seine Antwort auf Heidi Klums Frage bei der WM-Auslosung, was es denn nun bedeute, dass „die ganze Welt auf uns schaut“:
„Das bedeutet, dass die ganze Welt auf uns schaut.“
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