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Schlagwort: Heinrich Lübke

Köhler ein neuer Lübke?

Weil es gerade so gut passt, hier mal ein ganz alter Beitrag, aus den Kindestagen dieser Seite, ursprünglich nämlich vom 10. Dezember 2005. Erstaunlich, wie wenig sich an Köhlers Auftreten in 5 Jahren gebessert hatte.

Horst Köhler ist schon eine intellektuelle Leuchte. Noch Mitleid erregender als es Norbert Meier für den einen oder anderen hier in den Kommentaren ist, ist unser Bundespräsident für mich. Ich bin immer noch erstaunt, dass er mal Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gewesen sein konnte.

Musste er dort keine Ansprachen halten, Entscheidungen treffen und seine Mitarbeiter führen? War er nur ein Frühstücksdirektor? Wie er bei jeder Weihnachtsansprache mit schweißnassen Händen und holpernd seinen Text abliest, der meist aus kleinen, zusammenhangslosen Anekdötchen über Kindergartenkinder, die er letztens traf, besteht, wie er nach Schröders Ankündigung von Neuwahlen erstmal vor Ratlosigkeit ein paar Tage in der Versenkung verschwand, wie er bei jedem Staatsempfang ein Gesicht wie kurz vor der Führerscheinprüfung macht, weil ihm das alles so offensichtlich Unbehagen bereitet; da wünscht man sich und vor allem ihm, dass man auch den Bundespräsidenten per Mißtrauensvotum abwählen könnte und er nie wieder vor eine Kamera treten muss. Von den staatstragenden Reden mit Reichweiten bis in die Gegenwart eines von Weizsäckers ist Köhler so weit entfernt wie Angela Merkel von Metrosexualität.

Neuerliches Beispiel für Köhlers Sprachwitz und Schlagfertigkeit ist seine Antwort auf Heidi Klums Frage bei der WM-Auslosung, was es denn nun bedeute, dass „die ganze Welt auf uns schaut“:

„Das bedeutet, dass die ganze Welt auf uns schaut.“

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Podolski ist und bleibt der Alte (Schelm?)

[…] WELT ONLINE: Und Vater eines Kindes. Was hat sich mit der Geburt ihres Sohnes verändert?

Podolski: Wir sind jetzt zu dritt.

Pause.

Bitte vor Konsum meiner Worte erst noch mal lesen:

[…] WELT ONLINE: Und Vater eines Kindes. Was hat sich mit der Geburt ihres Sohnes verändert?

Podolski: Wir sind jetzt zu dritt.

Das ist — wie mir ja schon des Öfteren unterstellt wurde — nicht sinnentstellend nach dem richtigen Komma von mir abgehackt worden, wovon sich jeder selbst überzeugen möge.

Auf die Frage, was sich geändert habe, ist die Aussage, dass sie jetzt zu dritt seien, die komplette Antwort.

Man könnte Podolski noch viele weitere Fragen stellen und würde immer wieder Antworten erhalten, die so wahr wie sind wie die Tatsache, dass Schimmel weiß sind. Gleichzeitig eröffnet er aber immer auch die Möglichkeit, die Sinnhaftigkeit einer solchen Frage karikiert im Raum stehen zu lassen. Vielleicht sollten wir ihn eines Tages zum Bundespräsidenten wählen. Anderen Nationen würde er sicher nicht auf die Füße treten und treffender als Heinrich Lübkes Analysen sind seine allemale.

Doch: Möglicherweise ist Podolski in Wahrheit ein ausgemachter Schelm, der schon von Anfang an auf doofen Einfaltspinsel gestellt hat, damit er wenig amüsierende Interviews mit kurzen, klaren Hauptsatzantworten schneller beantworten kann, als der Fragende sich noch neue Fragen ausdenken könnte.

Wir sind jetzt zu dritt. Man hätte es kaum vermutet.

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