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Schlagwort: Tabellenführer

Momentan Tabellenführer

Momentan Tabellenführer. Oder: Seit 2 Jahren nicht mehr Tabellenführer.

Was soll das für ein Quatsch sein? Natürlich war Bayern letztens schon zig-Mal Tabellenführer, nachdem sie es vorher ungefähr 2 Jahre lang nicht waren. Gibt es irgendwo ein Gesetz, das bestimmt, dass man nur dann Tabellenführer ist, wenn alle Clubs gleich viele Spiele absolviert haben? If so, warum akzeptiert man dann in anderen Ligen ständig, dass Club xy nun mal zur Zeit Tabellenführer sei, obwohl Club yz noch 2 Spiele aufzuholen habe? Nur nicht in der deutschen (Man nennt sie auch „Bundesliga“) Liga nicht? Warum?

Wer Spielpläne behandelt wie Kindergeburtstage, die man mal hierhin und mal dorthin schieben kann, Hauptsache alle Kinder bekommen ihre Pommes (mit Ketchup) und ihr Nach-Hause-Tütchen, der darf sich nicht wundern, dass sowas wie „Tabellenführer“ sein irgendwie nicht mehr richtig ernst genommen wird.

Aber, liebe Kinder, lasst Euch eins sagen: Wer die Tabelle anführt, ist Tabellenführer. Ob nun um 15.30h oder um 0.08h. Wer vorne steht, ist Tabellenführer.

Falls man sich an dieser Stelle irrt, darf man gerne ein neues Wort erfinden, aber Tabellenführer ist der, der vorne steht. Nicht der, der potenziell in 48h vorne stehen könnte.

So einfach ist das.

Man darf dann sprachlich auch gerne so genau sein und sagen: seit 6.578 Tagen nicht mehr Tabellenführer nach einem von allen Mannschaften komplett absolvierten Spieltag. Ja, ist klar: ist langweilig. Aber ist so.

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Märchen aus Wales und aus Worms

Wisst Ihr noch, damals, als Wales so oft Weltmeister war und in Deutschland die ganze Bundesliga vor Wormatia Worms zitterte, weil Wormatia damals eine Meisterschale nach der anderen abräumte? Wisst Ihr noch, wie man vor Einführung des Elfmeterschießens den Sieger einer Partie bei Gleichstand durch Würfelspiele im angeschlossenen Vereinsheim ermittelte? Und wie Carl Zeiss Jena auf diesem Wege Europapokalsieger der Betriebsmannschaften wurde?

Nein? Könnte daran liegen, dass dem nie so war. Frank Goosen hat sich ein wenig damit beschäftigt, wie die Saison in Deutschland bisher verlaufen ist. Wie das dann so ist, wenn man ein bisschen was zur Unterhaltung beitragen will, muss man zur Einleitung gleich mal einen raushauen.

Wer wie der Verfasser dieser Zeilen in den Siebzigern an den Fußball herangeführt wurde, der reibt sich auch in dieser Bundesliga-Saison wieder die Augen: Seit fast zwei Jahren war der FC Bayern nicht mehr Tabellenführer. So etwas war früher gleichsam von der Verfassung verboten, das Nähere regelte ein Bundesgesetz, beziehungsweise Uli Hoeneß.“

Man weiß nicht genau, welche Siebziger Jahre Goosen meint, in denen ihm der Fußball näher gebracht wurde. Die 1970er nach Christus können es jedenfalls nicht gewesen sein. Okay, zunächst drei Meisterschaften in Folge für die Bayern, aber dann? Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft brachen in der Bundesliga erstmal äußerst dürre Zeiten für die Bayern an.

In den Saisons 1974/1975 bis 1978/1979 war Bayern genau 3x Tabellenführer.

3x von 170 Möglichkeiten.

Dabei ist es keineswegs so, als hätten die Bayern dann eben 167x auf Platz 2 gelegen. Vielmehr gaben sich illustre Tabellenpositionen zwischen 2 und sagen wir mal 5 bis 8 die Klinke in die Hand oder es verschlug die vermeintlich Ruhmreichen sogar bis in die untersten Regionen. 1x Platz 10 am Ende, 1x Platz 12.

Aber was tut man nicht alles für einen gelungenen, kraftsprotzenden Einstieg in seine Kolumne? Zum Beispiel Märchen aus Wales erzählen.

So, ein Sauerbier für den Erbsenzähler bitte. Und für die Verfassungsrichter auch eins.

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