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Schlagwort: Canterbury

Kanter, der (auch: Canter)

Da sie selten geworden sind, ist einer mal wieder erlaubt. Nachdem wir letztens schon erfuhren, was denn eigentlich ein Tollhaus ist, beantworten wir heute, was der Ausdruck Kantersieg bedeutet:

18 bis 24 km/h.

Klingt nicht nach allzu viel, schaffte man in den Achtzigern auf dem Fahrrad mit seinem Analog-Tacho leicht und locker stundenlang. Womit wir beim Anlass wären: leicht und locker. Denn der „Kanter“ ist ein Laufstil eines Pferds, so wie Trab oder Galopp, und der Kanter zeichnet sich dadurch aus, dass er als besonders leicht und locker empfunden wird, ebenso wie ein auf diese Weise errungener Sieg.

Kanter bedeutet also nicht: „großer Abstand zum Zweiten/Verlierer“, sondern „besonders leicht errungener Sieg“. Womit die Verwendung des Begriffs Kanter-Sieg im Fußball eine geringe Verschiebung erfahren hat. Denn auch ein 11:0 kann hart herausgearbeitet sein, ein 1:0 hingegen leicht und locker erspielt worden sein.

Cantersieg mit C wäre im Übrigen viel schöner, auch weil der Autor selbst schon mal in Canterbury war. Und Canter als Reitstil ist kurz für „Canterbury gallop“.

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