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Schlagwort: Claudio Pizarro

Was Liza & Uli & Jupp & Mehmet wissen — und Robbéry nicht

Letztens war es wohl 40 Jahre her, dass Franz Beckenbauer nach seiner Zeit bei Cosmos New York sein Comeback in der Bundesliga gab. Bekanntlich geschah dies für den Hamburger SV, nicht für seinen Heimatclub FC Bayern München. Anderthalb Jahre blieb er an der Alster, war allerdings oft verletzt. Immerhin 28 Einsätze wurden es dann unter Manager Günter Netzer, darunter auch exakt einer gegen jenen FC Bayern München, den er zuvor stark geprägt hatte und hinterher noch ebenso prägen würde.

4:1 gewann sein Hamburger SV damals, nachdem er im heimischen Volksparkstadion zunächst mit 0:1 zurücklag, als Franz Beckenbauer gegen so Spieler wie Klaus Augenthaler, Karl-Heinz Rummenigge und andere antrat.

Franz Beckenbauer

31.10.1981 Hamburger SV - FC Bayern München 4:1

Das inspiriert, doch gleich einmal zu schauen, wie die übrigen Granden der Vereinsgeschichte sich in den Partien gegen den FC Bayern schlugen, wenn sie diesen einmal verlassen hatten – oder noch nicht da waren. Da gibt es doch einiges zu berichten. (Unterschiedliche Detailtiefe beim Spieldatum ist phlegmabedingt unterschiedlich. Und Supercup und Ligapokal bleiben wie immer auf dieser Seite unberücksichtigt. Nur Spiele als Spieler sind gelistet, sonst wäre es bei Rehhagel und Heynckes dann doch sehr ausgeufert.)

Zum Titel also: All die folgenden Spieler wissen, wie es ist, gegen den großen FC Bayern zu verlieren und manche auch, wie es ist, zu gewinnen. In jedem Fall kennen sie aber das Gefühl, gegen diesen meist als stärker eingeschätzten Gegner aufzulaufen – Arjen Robben und Franck Ribéry hingegen (noch) nicht.

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Lothar Herbert Matthäus

Oliver Rolf Kahn
Andreas Rainer Neuendorf
Christian Werner Wörns
Franz Anton Beckenbauer
Charles Kwablan Akonnor
Günter Theodor Netzer
Pierre Michael Littbarski

Paulo Roberto Rink
Joseph Kevin Keegan
Josef Emanuel Hubertus Piontek
Kevin James McKenna
Oliver Patric Neuville
Arthur Étienne Boka
Gerhard Martin Tremmel

Andreas Benjamin Hinkel
Pablo Demba Thiam
Franklin Spencer Miguel Bittencourt
Thomas Christiansen Tarín
Sean William Dundee
Joël Dieudonné Martin Epalle Newaka
Victor Okechukwu Agali

Benno Hans Möhlmann
William Georg Hartwig
Augustine Azuka Okocha
Landon Timothy Donovan
Ronnie Carl Hellström
Hans Adu Sarpei
Anthony Stewart Woodcock

Jérôme Agyenim Boateng
Christoph Tobias Metzelder
Friedrich Hermann Sczepan
Karlheinz Helmut Förster
Jari Olavi Litmanen
Ottmar Kurt Hermann Walter
Tomasz Wojciech Waldoch

Kjetil André Rekdal
Bernhard Carl Trautmann
Josef Dieter Meier
Claudio Miguel Pizarro Bosio
Guido Ulrich Buchwald
Miroslav Marian Klose
Pascal Karibe Ojigwe
Rolf Dieter Rüssmann

Owen Lee Hargreaves
Jan Malte Metzelder
Marcus Christian Allbäck
Michél Sinda Mazingu-Dinzey
Bernhard Josef Georg Förster
Patrick Olaiya Olukayode Owomoyela
Jürgen Norbert Klopp

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Fußball zurück zu den Wurzeln

Wahrscheinlich müsste man ein wenig mehr rescherschieren, um herauszufinden, dass da doch wieder nur fälschlich zitiert oder ein Komma an einer verkehrten Stelle gesetzt wurde. Laut kicker fordert ein gewisser Claudio Pizarro (note to myself: 1 z, 2 r, im selben Stapel ablegen wie den Namen des Fußballverbandes der DDR, bitte, damit das nicht jedes Mal neu nachgeschaut werden muss) zum aktuell von irgendjemandem — nicht von mir, ich bin da grundsätzlich ganz auf Seiten der Fehlbaren, also auf Seiten aller — befeuerten Konflikt der Fußballer und Trainer auf der einen Seite sowie den Schiedsrichtern, ihren Assistenten und ihren vierten Männern sowie den Hintern der Front auf der anderen Seite:

Der Peruaner will zwar künftig verbal zurückstecken, forderte aber zugleich via kicker.tv eine Bestrafung der Referees, wenn diesen Fehler unterlaufen.

Eine hervorragende Idee. Eine Bestrafung von Schiedsrichtern, wenn ihnen Fehlern unterlaufen. Der Mann scheint ein gesund ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden zu besitzen, was an sich nicht falsch, sondern dem Menschen immanent ist. Leider vergisst Pizarro (1 z, 2 r), dass ein allumfassendes Gerechtigkeitsempfinden (so sieht das ein gewisser Teil der Menschengemeinschaft ja mittlerweile) dann auch alle umfassen müsste.

Man kann nicht bei eigenem Nachteil Gerechtigkeit einklagen, bei eigenem Vorteil aber auf seinen Vorteil pochen. Well, natürlich kann man das tun, glaubwürdig wird man damit aber nicht, speziell nicht seiner eigenen Forderung gegenüber.

Und da wir annehmen, dass der werte Anthroposoph, Gerechtigkeitsfanatiker und Juristereitheoretiker Pizarro seine Forderung grundsätzlich ernst meint und so verstanden wissen will, dass auch Außenstehende sie als ernst gemeint akzeptieren können, muss daraus im Umkehrschluss natürlich folgen, dass fortan auch Spieler bei Fehlern bestraft werden.

Wir brauchen gar nicht erst auf die 181 Fouls des 1. FC Köln aus dem letzten Beitrag zurückzugreifen, um uns auszumalen, in welch herrlicher (Fußball-)Welt wir plötzlich wieder lebten, würde Pizarros Forderung im Fußball umgesetzt. Ein falsch ausgeführter Einwurf wäre da nur die Spitze des Strafenbergs, gefolgt von Strafen für Regelunkenntnis bei nicht ganz unwichtigen Dingen wie dem Verfahren mit der sog. „Fairplay“-Regelung, Strafen für eine nicht ko- oder nicht rechtzeitig exerzierte Abseitsfalle, Strafen für eine zugelassene Flanke vom Gegner, für ein verlorenes Dribbling, für Kopfeinziehen bei gegnerischem Freistoß, der schließlich im eigenen Tor landet ad lib. Die Liste wäre lang, während die Zahl der Strafen für unforced Fehlpässe schon nach wenigen Spieltagen die Anzahl der Atome im Universum übersteigen würde und daher die Jungs von den diversen alle Ereignisse eines Spiels protokollierenden Datenbanken vor ernsthafte Probleme gestellt wären.

Nähmen wir an, dass es sich bei diesen Strafen für die Spieler um Geldstrafen handelte, dann wäre davon auszugehen (Fehler im Training sind da noch nicht berücksichtigt), dass die Spieler in Zukunft quasi wieder — wie früher, als Charly Neumann noch lebte — für n Appel und n Ei spielten oder im besten, bzw. fußballerisch schlechteren Falle für gar nix außer dem Spaß am Spiel.

Da wir davon ausgehen müssen, dass Pizarro es so nicht gemeint haben kann, dass Fußballer von nun an für Fehler in ihrem beruflichen Wirken bestraft werden, fragen wir uns: Über welch absurde Vorstellung vom Zweck der Tätigkeit und die nun mal menschlich-limitierten Fähigkeiten eines Schiedsrichters verfügt Pizarro, dass er solch eine hanebüchene Forderung aufstellt?

Und: Wie kann eine solch fehlerhafte, nicht durchdachte Forderung überhaupt ohne Bestrafung bleiben?

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Mammon (schnöd)

Hach, wie herzerfrischend, so etwas mal zu lesen:

Pizarro: ‚Es geht ums Geld‘“

Da werden keine fadenscheinigen Wünsche nach neuen Sprachkenntnissen, dem Kennenlernen einer anderen Mentalität oder der Verweis auf die zu Hause sitzende 37-köpfige Familie angebracht, Pizarro sagt einfach, was Sache ist. Erquicklich.

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Man spricht deutsh

Man spricht deutsh. Allerdings: nicht überall. Auf der Webseite von Claudio Pizarro zum Beispiel nicht.

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