Zum Inhalt springen

Schlagwort: Johan Petersen

Sportbloggerbeitrag des Jahres 2010, Vorschlag 5:

Werder-Fußball-Blog — „Wie verteidigen, wenn es keine Stürmer mehr gibt?“

Auf dem Blog mit dem simplen wie prägnanten Namen Werder-Fußball-Blog [Link leider tot] bloggt Johan Petersen und setzt dort Maßstäbe in der Kategorie der Kontextschmiede oder des englischen zonalmarking.net — wie er mit diesem unseren Vorschlag für die Wahl des besten Sportblog-Beitrag des Jahres 2010 beweist: Wie verteidigen, wenn es keine Stürmer mehr gibt? [Link leider tot]

Wer unter den 82 Millionen in diesem Land — die ja bekanntlich alle wussten, wie die Spanier gehen — hätte noch nicht bedauert, dass es in Deutschland zwar Publikationen gibt, die irgendetwas mit „Sport“ auf ihr Cover draufschreiben, dann aber doch nur über team- und kabineninterne Mätzchen von Halbwüchsigen oder das Zerwürfnis zwischen Trainer und Jungstar berichten, nicht aber über Sport?

Weshalb alle unter den 82 Millionen, die über Sport lesen möchten, in Blogs wie dem Werder-Fußball-Blog richtig sind:

Etwas komplizierter ausgedrückt: Selbst wenn sich ein Gegenspieler in seinem Raum befindet, darf der Verteidiger die Linie seiner Mitspieler in der Kette nicht verlassen, wenn eines der drei folgenden Kriterien erfüllt ist:

- ein anderer Gegenspieler so nah ist, dass er in der gleichen Spielsituation diagonal durch die Kette in seinen Rücken laufen kann

- ein ballführender Spieler einen freien Passweg durch die Position hindurch hat, die er aufgibt

- er nicht vor seinem Gegenspieler an den Ball kommen kann (kein Grund, die antizipierende Deckung gleich mit über Bord zu schmeißen).

Demgegenüber muss er selbst bei Erfüllung eines dieser Kriterien auch dann die Linie verlassen, wenn zusätzlich gilt:

- ein in seinem Raum ballführender Spieler aufs Tor schießen kann

- sich ein oder zwei weitere, torgefährliche Gegner auf seine Höhe befinden – die darf der Gegenspieler in seinem Raum nicht kontrolliert einsetzen dürfen.

Ansonsten wartet er. Eine – geradezu revolutionäre – Konsequenz davon wäre, dass ein Innenverteidiger z.B. eher einen Gegenspieler mit Ball in einem engen Raum unmittelbar vor der Abwehr duldet, als dass er seine Position in der Kette aufgibt. Denn wenn er sich dann noch zwischen Ball und Tor befindet, kann er gegen diesen Gegenspieler mit anderen Abwehrspielern immer noch Überzahl herstellen.

Den Rest der höchst aufschlussreichen und ausführlichen Erläuterungen findet man im Originalbeitrag „Wie verteidigen, wenn es keine Stürmer mehr gibt?“ [Link leider tot] — lohnenswert, insbesondere da der Beitrag mit eigenen Grafiken gespickt ist, die den Inhalt veranschaulichen. Man möchte fast sagen: Ohne Grafiken erschließt sich der Beitrag insgesamt nicht, also schnell hingesurft und -geguckt.

Dies ist der Vorschlag Nr. 5 für die Wahl zum Sportblogger-Beitrag des Jahres 2010, der nächste folgt sogleich, etwas frei nach Wilhelm Busch (nicht der Trainer) formuliert.

2 Kommentare