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Schlagwort: Marcello Bordon

Das Ende zweier keiner Ären

SPON schreibt über Werder Bremen: Das Ende einer Ära. Das mag sein, ganz so sicher kann man sich bei lediglich einer versauten Champions-League-Saison nicht sein. Wer 8x in 4,5 Jahren in der Champions League vertreten ist, muss sich doch nicht schämen, wenn er einmal in der ersten Runde ausscheidet, oder? Alleine die dauerhafte Qualifikation für die Champions League kann kein Indiz für eine schlechte Situation sein. Man könnte, so man den HSV der frühen 1980er annimmt, auch davon ausgehen, dass eine zweite Mannschaft der deutschen Bundesliga sich per se ins Halbfinale vorkämpft. Man muss es aber heutzutage nicht. Die regelmäßige Qualifikation und Befähigung, die Gruppenphase zu überstehen, ist sicher mehr als man erwarten darf. Wegen der geringen TV-Einnahmen. Wegen des gering ausgeprägten Zustands des deutschen Fußballs. Der wiederum nur am Geld liegt und nicht-niemals an den beteiligten Personen. Die Kohle, sofern vorhanden, brennt natürlich in unseren Händen. Aua.

Beim FC Schalke 04 hingegen muss man sagen: Welche Ära? Die Ära Assauer vielleicht? Die ist allerdings schon länger zu Ende. Es kann eigentlich nur Charly Neumann gemeint sein, das immerhin, war eine Ära, wenn auch nicht auf, sondern neben dem Platz.

Fußballerisch hingegen wird vom FC Schalke 04 der 00er-Jahr nur eins hängen bleiben: die vielen verpassten Gelegenheiten, Meister zu werden, welche man entweder Patrik Andersson sowie Stig Töftings Beiseite-Springen oder der eigenen, fehlenden Courage verdankt, indem man Spiele wie in Bochum oder in Stuttgart verlor, mit zitternden Knien und wahrlich wachsweichen Beinen auf den Platz lief, im Hinterkopf schon das mögliche Scheitern. Wenn man so will, ist das natürlich auch eine Ära, eine Ära des Scheiterns. Dann hatte Bayer Leverkusen wohl unter Daum und Toppmöller ebenfalls eine ganz besondere Ära. Nur war man da immerhin im Finale der Champions League, etwas, wovon man auf Schalke nur träumen kann.

Sollte diese Ära des Scheiterns nun endlich (aus Schalker Sicht) zu Ende sein, dann gäbe es genug Anlass für alle Schalker, sich entspannt zurückzulehnen und dem Pflänzchen positive Erwartungshaltung ab und zu ein wenig Wasser geben, auf dass es wachsen und gedeihen kann, denn schlimmeren Fußball als Schalke zur Zeit zeigt, kann es mit einem solchen Etat eigentlich nicht mehr geben.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass es für Schalke immer auch wichtig ist, vor dem BVB zu stehen und diesen in den Derbies zu schlagen, dann muss man die Saison bereits abhaken, während genau das in Bremen noch nicht der Fall ist. Man darf durchaus einmal, zweimal gegen Mannschaften scheitern, deren Namen der gemeine Fan noch nie gelesen noch gehört hat. Was aber an der mangelnden Bildung des Fans liegt, und nicht an der Klasse oder Güte des Gegners.

Sich auspfeifen und sich selbst dem Sarlak überantworten darf man erst dann, wenn man wirklich keinen Ausweg mehr weiß: „Müller raus!“.

Ich halte das für eine richtige Maßnahme, jedoch erst nach dem Feuern der übrigen Beteiligten. Schalke ist im aktuellen Zustand ein Moloch, eine horrible Zukunftsvision, bei der man bei genauem Hingucken schon Angst bekommt. Man muss nicht mal hingucken, man muss nur hinhören: Bordon, Kuranyi, Rakitic, Altıntop, Jermaine Jones usw.

Man mag nicht mehr hingucken. Als Nicht-Schalker wird einem ohnehin schlecht dabei, wenn man sieht, wer sich da als Schalker ausverkauft.

10 Kommentare

Fußballgott

Hier geht’s nicht um Manni Burgsmüller, Jürgen Kohler oder Tobias Lischka.

Hier ist die Bezeichnung wörtlich gemeint. Fußballprofis und Gott. Was hat das miteinander zu tun?

Genau.

Nix.

Trotzdem wird auf dieser lustigen Seite versucht, irgendeine Parallele, eine Verbindung zwischen Fußballprofis und Gott zu zu finden. Bemüht, aber erfolglos.

Gequirlte Scheiße tritt uns entgegen, wenn Lucio Gott dafür dankt, dass er in zwei so tollen Fußballmannschaften mitspielen darf. Könnte es vielleicht daran liegen, dass er so ein guter Fußballer ist?

Marcelo Bordon fragt sich auf dieser Seite: „Warum hab ich denn eigentlich dafür gebetet, wenn es doch trotzdem nichts bringt?“ und meint damit den Sieg seines Teams. Nun, lieber Marcelo, wie Dir vielleicht aufgefallen sein mag, gibt es mehr als 11 Menschen auf diesem Planeten. Sonst könntest Du auch nicht Fußball spielen. Denn dafür braucht man 22, eher 25 Menschen. Und vielleicht hat einer von den anderen 11 Menschen auch gebetet, das hat sich dann aufgehoben und deshalb ging das Spiel Remis aus. Vielleicht hat sogar noch ein zweiter von den Jungs gebetet – und deshalb habt ihr gar verloren.

Vielleicht ist es aber so, dass weder Beten noch Religion irgendetwas mit Fußball zu tun haben. Traurig, wie hier krampfhaft versucht wird, Gott (den christlichen, es gibt ja auch noch ein paar andere, auch wenn das wiederum der christliche eigentlich nicht erlaubt hatte, der war aber zuvor noch ein jüdischer, deshalb wissen wir da auch nicht so genau, ob er jetzt der eine Gott ist oder ob es da doch noch andere, vielleicht, man munkelt noch) mit Fußball in Verbindung zu bringen, wo einfach keine Verbindung zu finden ist.

Religion an sich ist ja ohnehin schon eine Krux der Menschheit. Eine überpauschalisierte, sektenmäßig anmutende Verbindung von Religion und Fußball ist erst recht nicht mehr zu ertragen.

Und passend dazu zitiere ich Umberto Eco:

„Der Fußball ist einer der am weitesten verbreiteten religiösen Aberglauben unserer Zeit. Er ist heute das wirkliche Opium des Volkes.“

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