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Schlagwort: Tricks

Wie Arjen Robben mit Monty Python vergessen lernen könnte

Lassen wir mal beiseite, dass bei zwei in kurzer Folge verschossenen Strafstößen überhaupt noch nicht die Rede davon sein kann, dass hier eine dauerhafte Form von Unfähigkeit vorliegt, dann ist das Folgende recht spannend:

Drei wirksame Tipps soll es für Sportler geben, welche plötzlich nicht mehr beherrschen, was sie eigentlich in Weltklassemanier können. So wie Robben zum Beispiel Strafstöße verwandeln, denn vor seinem Doppel-Fail gegen Dortmund und Chelsea hatte er zwei Jahre lang keinen einzigen Strafstoß vergeben.

Psychologen empfehlen drei Tricks: sich immer wieder der gleichen Situation aussetzen («practice under pressure»). Ein Lied summen während der Ausübung, um sich selber am Nachdenken zu hindern («Always Look on the Bright Side of Life»). Oder Mantra-artig ein Wort brabbeln, das der gewünschten Bewegung entspricht («saaanft» etwa beim Putten auf dem Green oder «swusch» beim Basketball-Freiwurf).

Wobei es wichtiger wäre, dass Bastian Schweinsteiger seinen Fehlschuss vergisst, als dass Arjen Robben dies gelingt. Am 13. 6. werden die beiden schließlich Gegner bei der EM 2012 sein.

Merkwürdigerweise beschleicht mich die Ahnung, dass Jupp Heynckes die NZZ nicht ausreichend regelmäßig liest. Und auch nicht jene Quellen, aus denen sich der verlinkte Beitrag speist.

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Der Big Bombastic Frantic Freezer von Reus

Schau ihn Dir gut an, sagte ich zu meinem Nebenmann, seines Zeichens eingefleischter Fan der Gladbacher. Schau ihn Dir gut an, denn lange wirst Du ihn nicht mehr in Eurem Team sehen.

Man muss allerdings kein großer Prophet sein, um solch eine Prognose abzugeben. Da reicht es schon, vom Prophetsein so viel zu verstehen, wie Mohammed vom Fußball.

Denn wenn Marco Reus an den Ball kommt, hat er stets einen dieser Supertricks parat, die man nur dann beherrscht, wenn man die 38 Tasten-Kombinationsmöglichkeiten eines Joypads mit der Muttermilch aufgesogen hat. Wie man es eigentlich von allen in Reus‘ Altersklasse erwarten würde, die jetzt in der Bundesliga spielen. Dem ist aber nicht so.

Den einen, geheimen Trick kennt wohl nur Reus allein (und ein paar andere, deren Namen jetzt einzuwerfen nur Anlass dazu wäre, unzulässige Vergleiche anzustellen): Den Big Bombastic Frantic Freezer.

Dieser Trick bewirkt, dass der Gegner für entscheidende Sekundenbruchteile gelähmt („eingefroren“) wird. Jene Momente nutzt Reus dann, man sieht es nur, wenn man genau hinschaut, um ein bisschen Schabernack mit Zeit und Raum zu spielen, denn er schlüpft durch zwei Gegner hindurch und lässt dabei den Ball noch zum Tunnel durch die Beine des einen der beiden laufen. Welche ja gelähmt sind und sich für diesen kurzen Zeitraum nicht bewegen können.

Das alleine wäre nicht so wirksam wie die Tatsache, dass der Gegner direkt nach der Anwendung des Big Bombastic Frantic Freezers nichts mehr davon weiß, dass er gerade gefreezet wurde. Er schaut auf, und dort, wo gerade noch Marco Reus stand, ist nur noch dessen Schatten (der ebenfalls nicht so schnell hinterherkommt), während Reus selbst auf dem Weg in Richtung Strafraum von dannen eilt.

Umfangreiche Tests haben zudem ergeben, dass die als Abwehrwaffe gegen den Big Bombastic Frantic Freezer konzipierte „Überbordende Antizipation“ wirkungslos bleibt. Experten arbeiten an anderen Lösungen, können zur Zeit aber nur mit den Schultern zucken, wenn man sie fragt, was gegen den Big Bombastic Frantic Freezer einzusetzen wäre.

Manchmal allerdings hat Reus Pech, wenn der Trick noch nicht wieder vollständig aufgeladen ist und nicht zur Verfügung steht. So verliert er auch schon mal im simplen Eins gegen Eins den Ball. Der Laie wundert sich dann. Der Fachmann nicht.

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