Neuerdings gibt es von der FIFA die Verleihung des „Puskás-Preises“, welcher nichts anderes als die internationale Entsprechung zum deutschen „Tor des Jahres“ ist. Da auch schon die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres nicht von der FIFA selbst durchgeführt wird (sondern von France Football) und weil man weiterhin nicht die nationalen Fußballer des Jahres auswählen und prämieren darf, muss man sich ganz im Geiste des Alfredo Pöge („Für Sie immer noch Doktor Alfredo Pöge!“) seine eigenen Wahlen und Auszeichnungen schaffen, auf dass man immer mal wieder irgendwo erwähnt wird und die Welt sich erinnert, dass man wichtig ist.
Das schönste Tor des Jahres wählt die FIFA nun also ebenfalls, als hätte es noch eines goldenen Schuhs und eines weißen Bergtrikots für den jüngsten Neustar unter den Linksfüßern sowie dem dazugehörigen schlecht gestylten Joghurtbecher (man schaue sich dieses Ungetüm an „Trophäe“ nur bei guter Magenlage an) bedurft.
Interessant sind dabei die von den auf dem Planeten Jupiter sitzenden FIFA-Oberen herübertelegrafierten einschränkenden Kriterien für diese Wahl. So liest man unter Punkt 3 bei den Einschränkungen, welche Tore nicht zur Wahl stehen dürfen:
3) […] dass es sich bei dem Tor weder um einen Glückstreffer noch um die unmittelbare Folge eines Missgeschicks seitens des gegnerischen Teams handelte
Gewonnen hat diesen Puskas-Preis dann allerdings ein Weitschuss-Tor von Cristiano Ronaldo aus über 30m.
Natürlich glauben wir gerne, dass das kein Glückstreffer war, wenn er den selben Weitschuss von genau der selben Stelle bitte sagen wir, weil er es ist 10x exakt so reproduziere. Und natürlich war es auch kein Missgeschick, dass der gegnerische Torwart den Ball nicht parierte. Er hatte ja nur 30m Flugbahn lang Zeit, unten auf dem Boden in die Richtung der nötigen Position zu laufen, um den Ball mit einem kleinen Hüpfer über die Latte zu lenken, statt, wie er es tat, sich spektakulär durch die Luft zu werfen, dabei aber den Ball zu verfehlen.
Einen seltsamen Sinn für Humor haben sie, diese Jupiteraner.
2 Kommentare