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WM-Austragung in Gefahr

Es mehren sich die Zeichen der Ausländerfeindlichkeit. In bestimmte Regionen traut sich kein Ausländer mehr hin. Letztens wurden wieder Hetzjagden veranstaltet, Häuser angezündet und Ausländer in den Tod getrieben. Ein nicht geringer Teil der Bevölkerung solidarisiert sich mit dieser gewaltsamen Atmosphäre Fremden gegenüber, nur wenige trauen sich zwar, das offen auszusprechen, doch auch die hier eher gering ausgeprägte Mittelschicht findet es „gut“, dass man die Ausländer vertreibt. Offiziell will die Regierung von No-Go-Areas nichts wissen, hinter vorgehaltener Hand bestreitet aber niemand, dass ein Schritt in den falschen Stadtteil für einen Ausländer der letzte sein könnte.

Noch schlimmer: Die spärlichen Maßnahmen der Regierung gegen diesen offen dargebotenen Ausländerhass zeigen kaum Wirkung. Ein paar auf verlorenem Posten stehende Agitanten gegen das Brodeln der Menge könnten ineffektiver kaum sein, die politische Erziehung ist auch aufgrund der großen Bildungsferne bestimmter Bevölkerungsschichten gescheitert, ein Ende der ausländerfeindlichen Pogrome nicht abzusehen.

Selbstverständlich wacht die FIFA mit Argusaugen über die Ereignisse im Austragungsland ihres größten Goldesels: das WM-Turnier. Lynchaktionen, wie es sie immer wieder zu sehen gibt, wären schlecht fürs Image. Zudem würden in ein Land, in dem man sich nicht sicher fühlen kann, deutlich weniger Zuschauer reisen, als es sonst bei Weltmeisterschaften üblich ist. Verständlich, dass die FIFA nun Überlegungen anstellt, Deutschland die Austragung der WM 2006 zu entziehen und in ein sichereres Land zu verlegen.

12 Kommentare

  1. Gilad Gilad

    Was ist das denn? Versöhnung mit den nationalbefreiten Zonen auf Kosten Südafrikas, Trainer? Ein wenig dringt das durch…

  2. Nee, das ist keine Versöhnung. Wie kommst Du denn darauf?

  3. Sitze ich auf meinem Hirn? Ich versteh den letzten Satz nicht…

  4. Gilad Gilad

    „Verständlich, dass die FIFA nun Überlegungen anstellt, Deutschland die Austragung der WM 2006 zu entziehen und in ein sichereres Land zu verlegen.“

    Das ist doch deine Übertragung auf Südafrika? Da in Deutschland alles so vorbildlich und friedlich war, so SICHER, es gar keine Xenophobia Attacks gab, sie völlig unvorstellbar waren, sollte man lernen, einfach nur lernen und den wirklich Gewalttätigen die WM entziehen – aber die FIFA schweigt…Das habe ich da heraus gehört…Ich möchte auf keiner WM-Party (publkic viewing) in Hoyerswerda dabei gewesen zu sein 2006 by the way…
    Die Situation ist sehr schlimm in Südafrika, deswegen aber die WM zu kippen, auch sehr problematisch…

  5. Du hast so ziemlich das Gegenteil dessen da rausgehört, was da mitschwang.

  6. Du bist doch sonst nicht auf den Kropf gefallen.

  7. Gilad Gilad

    Wenn demnach all meine (übertriebenen) Interpretationsversuche, meine Arbeit am Text und im Text versagt haben sollten, möchte ich zumindest einfach nur aufgeklärt werden. Das ist das natürliche Verlangen jeder bildungsfernen Bevölkerungsschicht. Please, it is your turn, Trainer….

  8. Witze und Beiträge erklären ist doof. Mach ich nicht.

    Tut mir leid.

    Aber ich denke immer noch: das hier ist doch eindeutig. Hier wird nix exkulpiert, ganz im Gegenteil. Ganz klar ist, dass… ist doch klar, oder nicht?

  9. „Verständlich, dass die FIFA nun Überlegungen anstellt, Deutschland die Austragung der WM 2006 zu entziehen und in ein sichereres Land zu verlegen.“

    Ich verstehe den letzten Satz nicht so ganz. Dein Artikel ist auf den Freitag, den 30. Mai 2008 um 22:31 Uhr datiert. Öhem… kann sein dass ich da auch etwas nicht verstehe- aber wir haben die WM 2006 schon ausgetragen :-)

    Sei es drum. Wenn es dort zu gefährlich ist – sollten wir die WM 2010 halt wieder in Dtl. austragen. Wir haben die Stadien, die Infrastruktur und natürlich eine tolle Stimmung. Warum soll es keine Neuauflage des Sommermärchen’s geben!

  10. Natischer Natischer

    Wunderbarer Beitrag, Herr Trainer!
    Und nein, misszuverstehen gäbs eigentlich gar nichts …

  11. Linksaussen Linksaussen

    wenn der vergleich natürlich auch ein wenig schief ist, guter beitrag. vor der wm 2006 sind einige sachen schön unter den tisch gekehrt worden (nicht nur die im text angesprochenen – sicherheitsbedenken bei deutschen wm-stadien, anyone?) und aus einigen berichten in deutschen medien über südafrika und dessen wm-vorbereitungen schwingt in der tat latenter rassismus oder zumindest das übliche klischee vom verarmten afrikaner, der nix auf die reihe kriegt, mit.
    aber trotz falscher untertöne: südafrika ist trotzdem ne andere dimension, trainer. vergleich doch mal die mordstatistiken.

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