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a-ha (die Band)

Den Welt-Zuschauerrekord bei Rock-/Popkonzerten hält laut Wikipedia „a-ha“.

Aufgestellt wurde dieser Rekord beim Festival „Rock in Rio II.“ im Jahre 1991.

Gekommen waren 195.000 Zuschauer.

Woodstock zählt hier aus mir unbekannten Gründen wohl nicht, bei dem sicher mehr als 195.000 Zuschauer anwesend waren. Nichtsdestotrotz:

A-ha, das ist die Band, der ich meine Menschwerdung im musikalischen Sinne verdanke (abgesehen von — natürlich — den Beatles). Während wir von der Grundschule aus in übel riechenden Bussen mit schlecht gelaunten Busfahrern des Vormittags ins örtliche Schwimmbad gekarrt wurden, um gezwungenermaßen eine der mir in persönlicher Ausübung verhasstesten aller Sportarten durchzuführen, hörte ein Großteil der in diesem Bus anwesenden Schüler so etwas wie Michael Jackson oder Madonna auf ihrem walkman, während ich, Grundschüler, braver Grundschüler, der ich war, entweder noch „Die Drei Fragezeichen“ als Hörspiel oder Chris de Burgh auf meinem Walkman hörte. Erstaunlich, dass man überhaupt für eine Fahrtzeit, die mir heute mit ihren unter 10 Minuten kaum der Rede wert erscheint, den Walkman anwarf, aber so war das damals. Minuten wie Stunden, Jahre wie Jahrhunderte.

Eines Tages traten also a-ha, die man schließlich a-ha schreibt, und nicht A-ha, mit ihrem „Take On Me“ auf den Plan (hier die alternative Video-Version von family guy) und retteten mich aus meiner düsteren Europa-Hörspielkassetten-Hörigkeit hinüber in eine Welt, in der es noch so Phänomene gab wie „Bros“ oder diesen Rick Astley. Viel besser als die Musik auf Europa-Hörspielkassetten war das nun auch nicht, aber es öffnete so manche Tür, u. a. dahin, dass ich dann später mal auf einem Pavement-Konzert in der Zeche Bochum landete, lange bevor ich in selbiger Stadt versuchte, zu studieren.

Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu erzählen, außer dass ich später über diverse andere Stationen (Europe, Jennifer Rush, Kate Bush, Eurythmics oder so, Pet Shop Boys, um nur einige zu nennen) doch irgendwann bei etwas ankam, was mich befriedigen sollte: The Cure und Morrissey mit seinen Smiths. Der ganze Weg dauerte zwar ca. nur zwölf bis 18 Monate, war aber sehr beschwerlich, wie man sich vorstellen kann. Einmal dort angekommen, habe ich diesen Weg immer noch nicht verlassen, jedenfalls nicht endgültig, im Gegensatz zu so vielen Mitstreitern aus jener Zeit, die inzwischen wieder bei Europa-Hörspiel-Kassetten angekommen sind, wenn auch nicht für sich, sondern für ihre Sprößlinge.

Und was das Ganze mit Fußball zu tun hat? Nun, a-ha stellten ihren tollen Weltrekord (nein, diesmal nicht in der Türkei) im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro auf, in welchem bekanntlich ansonsten Fußball stattfindet, zuallererst. Und wenn das nicht bemerkenswert ist, dann weiß ich auch nicht …

12 Kommentare

  1. Kaj Kaj

    Jetzt liegt es an Deinem Helden Morrissey oder einem anderen Entertainer, diesen Rekord zu brechen. Das Maracana kann für einen etwaigen Rekordversuch leider nicht mehr verwendet werden. Nach einem Umbau wird das Fassungsvermögen auf 95.000 gesenkt. Mögliche Alternativen wären das Azteken-Stadion oder das Stadion des 1. Mai in Pjöngjang, welches 150.000 Zuschauer aufnehmen kann – eine mögliche Innenraumbelegung nicht mitgerechnet. Aber wer schafft es schon, Rick Astley einmal ausgenommen, nach Nordkorea?

  2. zangel04 zangel04

    Trainer, Sie entfernen sich verdächtig weit vom runden Leder. Und das auch noch recht halbherzig. Wenn du den Wiki-Artikel richtig gelesen hättest, wären dir die Gründe für die Vernachlässigung von Woodstock nicht unbekannt. Deine Band hält den „Weltrekord bei Konzerten in Stadien“. Und als Stadion kann man die Wiesen von Woodstock selbst bei freiester Interpretation nun wirklich nicht bezeichnen. Ich bin auch sicher, dass es einige andere Konzerte mit mehr Zuschauern ausserhalb von Stadien gegeben hat. Trainer, bleib bei deinen Bällen!
    Ach so, Musik. Ist schon interessant, auf welch verschiedenen Wegen man zu ihr finden kann. Wenn man deinen Walkman im Bus als a-ha-Erlebnis sieht, dann war meins 1976 mit den Stones in der Westfalenhalle. Die Karte hatte ich zur Konfirmation bekommen. Und Walkmen gab es da noch gar nicht …

  3. Ich glaube in Woodstock waren deutlich weniger als 195.000. Auch wenn die Großvätergeneration so tut, als wäre sie vollständig dort versammelt gewesen.

  4. zangel04 zangel04

    Stefan, so geht das nicht:

    „… Nun warb Woodstock Ventures in Zeitungen für das festival for peace and music und rechnete mit 60.000 Besuchern. Tatsächlich machten sich rund 1 Million Menschen auf den Weg, die Hälfte von ihnen blieb in verstopften Zugangswegen stecken und wurde von der Polizei wieder nach Hause geschickt; über 400.000 Besucher erreichten das Festival. …“

    Hier der ganze Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Woodstock-Festival

  5. Es stand zwar auch im Wikipedia-Text. Aber ich würde doch noch mal gerne darauf verweisen, dass das Woodstock-Festival ganz weit weg von Woodstock statt fand. Ich weiß es, weil ich als ahnungsloser Reporter auf Recherche (20 Jahre nach dem Konzert) diesen Fehler begangen habe, aber dadurch am Ende an beiden Orten war. Und so habe ich jetzt diese wunderbare T-Shirt mit einer aufgedruckten Landkarte und dicken Pfeilen, die diesen populären Irrtum herausstreichen. Ein paar Jahre danach war ich bei der Neuauflage des Festivals in Saugerties, wo ebenfalls mehrere 100.000 Menschen zusammenkamen. Ich kann solche Massenaufläufe nicht empfehlen. Wenn die Organisation und die Versorgung zusammenbrechen, läßt das Vergnügen an der Musik nach. Falls es jemanden interessiert: Nine Inch Nails waren eine Offenbarung. So etwas wie Nirvana auf Steroiden und Wachstumshormonen und Testosteron. Dank YouTube habe ich mir neulich Teile des Auftritts angeschaut. Wirkt immer noch wie der pure selbstzerstörerische Wahn.

  6. Paula Paula

    Ich fand den Fußball-Gehalt dieses Artikels völlig ausreichend :D
    Mehr Fußball braucht kein Mensch – oder fast keiner!

  7. Ecki Ecki

    Ich bin geschockt – Zangel04 ist konfirmiert. Ich dachte immer er sei sowas wie der Antichrist. :-)

  8. SLogan SLogan

    Ich hatte nie einen Walkman, ich habe immer die Produkte der Konkurrenz aus dem Hause Aiwa bevorzugt. Und nebenbei wäre doch das Prager Strahov-Stadion am geeignetsten für neuerliche Rekordversuche…

  9. zangel04 zangel04

    Ecki, hat nicht jeder von uns einen schwarzen Flecken in seiner Vergangenheit? Der ein oder andere bestimmt auch mehr als einen …

  10. Franky F. Franky F.

    Hallo !
    Der Weltrekord in Rio von a-ha bezieht sich auf Konzerte mit Eintrittsgeld. Freie Konzerte oder gar Festivals / OpenAir zählen hier nicht in die Kategorie.

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