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Kategorie: Welcome to the Hotel Clinsifornia

Clinsfornias Team und seine Entscheidungen

Mit Jürgen ist nicht gut Kirschen essen — mit Olli schon

Dass Jürgen wahrlich kein schlapper Urlauber ist oder gar ein netter Herr, den ja noch nicht mal der Rudi 24h am Tag schafft, wissen wir alle, spätestens seit dem Film „Deutschland — ein Sommermärchen“. Dass wir das aber auch gewusst hätten, wenn es den Film nicht gegeben hätte, erzählt uns diese Anekdote vom Training vor dem Länderspiel in Nordirland.

„Kurz vorm Confed-Cup gab es ein Länderspiel in Belfast gegen Nordirland, und da lag so ein Ball. Und wenn da so ein Ball liegt, da fällt es mir schwer, den einfach so liegen zu lassen. Und dann habe ich ein bisschen mit Oliver Bierhoff hin und her gekickt und dann abends erfahren, dass Jürgen das gar nicht gut fand.“

wird Sönke Wortmann zitiert und man muss doch sehr bitten. Es geht nicht an, dass einfach ein dahergelaufener Filmfuzzi die auf WM-Mission befindlichen Kicker beim Training vor einem Testspiel stört, indem er mit demselben ständigen Plöp-plöp nervt, das man neben einem Tennisplatz stehend hört. Da kann sich wahrlich kein Mensch konzentrieren und fast hätte unser Sönke Wortmann durch diese Gedankenlosigkeit noch das ganze Projekt gefährdet. Seinen Film meine ich jetzt, nicht das Projekt „WM-Titel“. Aber da haben wir noch mal Glück gehabt. Abends hatte Klinsmann sich schon wieder abgeregt und Sönke die Nachricht zukommen lassen, dass er in keinster Weise daran gedacht habe, das Filmprojekt abzusagen. Nur beim nächsten Mal solle er, Sönke, doch bitte Jürgen auch mitspielen lassen.

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Endlich gelöst! Das Rätsel um Lehmanns Zettel

Ich habe natürlich keine Kosten und Hacks gescheut, um bei eBay den Originalzettel von Jens Lehmann beim Elfmeterschießen gegen Argentinien zu ersteigern. Endlich ist das Rätsel gelöst! Jetzt verstehen wir auch, warum Oliver Kahn so eindringlich mit Lehmann vor dem Elfmeterschießen gesprochen hat. Außerdem erklärt sich nun, wieso Jens Lehmann nach dem gewonnen Spiel nicht groß feierte, sondern schnell aus dem Stadion eilte.

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Öfter mal was Neues

„Wir wollen Europameister werden.“

Jogi Löw sagt das. Und letztens sagte Jürgen Klinsmann noch

„Wir wollen Weltmeister werden.“

Wie vielfach mißverstanden wurde, sagte Klinsmann nämlich nie: Wir werden Weltmeister. Sondern nur, dass sie das werden wollen.

Um mich dem anzuschließen, sage ich heute dann einfach mal:

„Ich will Feuerwehrmann werden.“

Falls mich jemand fragt, warum ich denn schließlich gar kein Feuerwehrmann geworden bin, werde ich entgegnen: Ich sagte nie, dass ich es werde. Ich sagte lediglich, dass ich es werden will.

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Lehmann bleibt

Wir sind alle froh, dass Lehmann bleibt. Jens Lehmann scheint einen Jungbrunnen gefunden zu haben, während Oliver Kahns Gesicht Bände spricht von den vielen durchfeierten und durchzechten Nächten mit Verena Pooth. Kretschmar. Engelke. Ich weiß nicht mehr, wie Kahns Freundin Verena mit Nachnamen heißt, denke aber auch, dass das ein gutes Zeichen ist. In Kürze werden wir sie alle vergessen haben, Regel bestätigende Ausnahme werden Gala-Leser sein, in der auch C-Promis von Anno Dazumal noch zu Wort respektive Bild kommen.

Möglicherweise heißt Jens Lehmanns Jungbrunnen aber tatsächlich „Umstellung des Trainings“. Angeblich tat er das, nachdem er bei Arsenal seinen Stammplatz verlor. Und dann sind wir Jürgen Klinsmann noch mal dankbar, dass er den Vizemeister des Debilitätswettbewerbs (Meister wurde, wie an anderer Stelle erwähnt, Gerd Müller) der Altspieler des FC Bayern, Sepp Maier, aus der Nationalmannschaft geworfen hat. Der hat schließlich Oliver Kahn mit seinem Training zusätzlich heruntergewirtschaftet.

Wollen wir hoffen, dass Lehmanns Stellung als alleiniger Torwart Nummer Eins ihm nicht zu Kopf steigt und er wieder in seine Eskapaden von früher zurückfällt. Rekordzahl roter Karten in der Bundesliga für einen Torwart, Verkehrssünden (fragte mich schon immer, was daran schlimm sein soll, wenn ein Fußballspieler sich verhält wie jeder andere Mensch auch), schnöseliges Verhalten in Interviews und eine generell sehr dünne Haut zeichneten ihn früher aus.

Heute zeichnet ihn schnöseliges Verhalten aus, das er etwas geschickter verbirgt, eine dünne Haut, die er ebenfalls geschickter verbirgt und bislang nur eine rote Karte im Champions-League-Finale.

Nichtsdestotrotz: ich bin erleichtert, dass Jens Lehmann weitermacht. Die Nachfolgekandidaten mit Ausnahme von Robert Enke sind alles Leute, die genau dem Bild von Hauruck-Heinis, denen ab und zu mal die Sicherung durchbrennt, wie man sie im Tor kennt, entsprechen.

Und während Oliver Kahn altersalt geworden zu sein scheint, wirkt Lehmann eher altersweise, dazu aber mit der nötigen Fitness, Beweglichkeit und auch mit dem nötigen Quentchen des „antizipierenden Torhüters“, die ihn alle zusammen relativ schwer bezwingbar machen — zur Zeit.

Bis zur EM 2008 sind es noch zwei Jahre und sollte Lehmanns Form drastisch abfallen, sollte man nicht zögern, einen ähnlichen Tausch wie vor der WM 2006 vorzunehmen und einfach das tun, was ein Trainer immer tun sollte: den besseren Torwart aufstellen, nicht den mit den größeren Erfolgen in der Vergangenheit.

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Baden, nicht Schwaben

Ich weiß, dem einen oder anderen tut es weh, das zu hören.

Jogi Löw ist kein Schwabe, wie Clinsfornia es war ist. Jogi Löw ist aus Schönau im Schwarzwald, welches in der Nähe von Lörrach liegt. Lörrach liegt in Baden, nicht in Schwaben.

Immerhin stammen sowohl Ottmar Hitzfeld als auch Sebastian Deisler aus der Nähe von Lörrach. Allzu schlecht kann die Luft dort für guten Fußball nicht sein.

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Löwmann

Wenn man google nach Löwmann fragt, hat google einen interessanten Alternativvorschlag.

Achso, wer das ist? Löwmann ist der hier.

Löwmann wiederum erinnert stark an den hier. Aber nein, eine Rubrik „Bei der Geburt getrennte Zwillinge“ wird es hier auch in Zukunft nicht geben.

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Die Partei, die Partei, die hat immer recht

Wir beamen uns kurz zurück ins Jahr 2004. Sommer. Portugal. Die deutsche Mannschaft verliert, wenn auch ein bißchen unglücklich, mit 1:2 gegen Tschechien in der Vorrunde der EM 2004 und scheidet nach 3 Spielen ohne Sieg aus.

„Trainer“ Rudi Völler, der alte Volkstribun, tritt vor die deutsche Fankurve im portugiesischen Stadion und zuckt entschuldigend mit den Achseln. „Mehr ist mir nicht eingefallen, sorry, Jungs.“, will er wohl sagen. Der Plebs tobt und feiert ihn trotzdem. Warum? Keine Ahnung. Absolut unverständlich. Rudi Völler wird gefeiert, nicht nur in Portugal im Stadion, sondern auch kurze Zeit später bei einem unsäglichen Auftritt in der Fernsehsendung „Wetten, dass…?“. Das Saalpublikum bei dieser Fernsehunterhaltungsshow jubiliert, dass gar das Programm der Sendung kurzzeitig unterbrochen werden muss.

Hätte Rudi Völler dem Plebs Folge geleistet und seinen Job als Bundestrainervorstandswurst (denn Trainer war Rudi noch viel weniger als Jürgen), hätte er damit verhindert, dass Klinsmann sein Nachfolger würde. Das wiederum hätte dazu geführt, dass wir die komplette WM immer noch mit Nowotny („Man muss dem Mann dankbar sein.“), Kahn („Was der Mann für Deutschland (!) geleistet hat!“), Hamann („Er ist das ‚Metronom‘“) und Wörns („War schon 1992 dabei, kann so schlecht also nicht sein“) gespielt hätten. Das hätte, dank des Heimvorteils, am Endresultat vielleicht gar nicht so viel geändert. Der Fußball aber wäre ein anderer gewesen. Und weil die Partei immer recht hat, speziell die Partei, die aus Meinungsumfragen besteht, wäre also, wenn diese Partei an der Macht gewesen wäre, Rudi Völler jetzt noch Trainer.

Nun wurde Jürgen Rudis Nachfolger, er hat gerade einen Platz unter dem WM-Ergebnis von Rudi abgeschnitten, welchen die Partei schon in den Heiligenstand schicken wollte. Dritter Platz, das ist natürlich der Hammer für eine Fußballnation. Deshalb, so will es die Partei, stimmt das Volk nun mit einer Stimme ab. (Eine andere Wahl hat es ja auch nicht.)

Bei der letzten Plebs-Befragung erzielte Jürgen Klinsmann einen Wert von 96,4 Prozent. 96,4 Prozent der Bundesbürger sind dafür, dass er seine Arbeit fortsetzt. Dabei, das Foto zeigt es deutlich, ist Jürgen in den 4 Wochen des WM-Turniers doch enorm gealtert.

Nichtsdestotrotz: Dieser Volkesstimme sollte man immer Gehör schenken. Die hat schließlich richtig Ahnung von Fußball.

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Ohne Bithoff fahrn wir nach Berlin

Jetzt ist endlich klar, warum die deutsche Nationalmannschaft im Spiel meist viel überzeugender auftritt als es die Trainingskiebitze von den Trainingseinheiten berichten: Oliver Bierhoff, der im Training manchmal noch dabei ist, spielt bei den Spielen nicht mit.

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Wächst und gedeiht

Fußball ist einfach. Der Ball muss ins Tor. Nun gut, das ist in fast allen anderen Mannschaftssportarten auch so (Ausnahmen: Volleyball, der Ball muss auf den Boden, American Football/Rugby, der Ball muss über das Tor, was auch wiederum nicht ganz richtig ist, denn in dem Sport ist das „Tor“ eben so definiert, dass es über der Latte liegt), aber in keiner anderen Mannschaftssportart ist das Spiel so unpräzise. Füße treten den Ball, da liegt die Genauigkeit automatisch unter der von Sportarten, in denen der Ball mit den Händen bewegt wird. Das ist so, weil die Füße des Menschen nicht so präzise zielen können wie die Hände.

Gemessen wird aber trotzdem allerhand, u. a. die „Effektivität“ einer Mannschaft. Welche Kriterien man da anlegt, sei dahingestellt, ganz unplausibel scheinen sie aber nicht zu sein. Anders wäre folgende Aussage eines Mitglieds dieser „Effektivitätskommission“ der WM nicht zu erklären, das diese Aussage hier in der Berliner Zeitung tätigt:

„Wir messen die Effektivität der Teams ja ständig, wir haben auf unserem Bildschirm während des Spiels eine Effektivitätskurve für jedes Team. Bei den meisten Mannschaften fällt der Wert in der zweiten Hälfte, sie werden müde. Die Kurve von Deutschland ist gegen Costa Rica und Polen in der zweiten Hälfte aber angestiegen. Die Deutschen wurden immer besser, das war auffällig. Sie wachsen während des Spiels.“

Und auch wenn man die Bewertungskriterien nicht kennt und diese auch — gerade in einer unerforschten Sportart wie Fußball — für Mummenschanz halten kann, muss man sagen: Alle Mannschaften wurden hier den gleichen Kriterien unterworfen und irgendwie muss doch was dran sein. Argentinien nach seinem 6:0 gegen Serbien-Montenegro die Höchstnote zu geben, fällt wohl nicht schwer, scheint auch einleuchtend zu sein.

Wichtiger ist aber, dass Clinsfornias Fitness-Arbeit tatsächlich gefruchtet zu haben scheint. Die deutsche Mannschaft hat nicht nur nicht abgebaut in einer Phase, in der sogar die Japaner und die Südkoreaner bei dieser WM schon auf dem Zahnfleisch gehen, sondern an Effektivität zugelegt. Das ist beeindruckend und es lässt hoffen. Hoffen auf noch mehr Effektivität, besonders von Arne Friedrich. Falls er noch mal spielt.

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Drama in Dortmund, von Düsseldorf aus

Was gibt es zu diesem Spiel nicht alles zu sagen: Der erste Sieg gegen eine europäische Mannschaft bei einem Turnier seit 1996, der 11. Sieg im 15. Spiel gegen die weiter sieglosen Polen, weiter unbesiegt in Dortmund bei nur einem Remis, weiterhin hat Clinsfornia scheinbar alles richtig gemacht, vor allem seine Einwechslungen, Daniel Nivel saß auf der Tribüne, die erste Randale des WM-Turniers fand statt und die deutsche Mannschaft spielt tatsächlich mit dem 12. Mann im Rücken.

Das ist aber alles anderswo auch schon gesagt worden, deshalb beschränke ich mich auf die Aspekte, die das Spiel begleiteten. Wenn schon, wie bei allesaussersport.de erwähnt, die BBC-Reporter sagen, dass das das lauteste Spiel war, das sie je erlebt haben, dann kann man sich vorstellen, was für ein Orkan da durchs Stadion gegangen sein muss. Und dann ist jetzt vielleicht, hoffentlich, endlich mal Schluss mit diesen blöden Legenden, dass ja in Italien oder Spanien bessere Stimmung herrsche als in deutschen Stadien.

Ballack erschien mir einen höchst seltsamen Abend erwischt zu haben, da er ständig lange Anspiele über den halben Platz versuchte, die aber nie ihren Adressaten erreichten. Trotzdem war er wertvoll für diese Partie.

Podolski wird wohl doch nicht der neue Superstar dieser WM, so wie das ohnehin niemand werden zu wollen scheint. Auch wenn es für diese Einschätzung nach gerade mal dem ersten Spieltag ein bißchen früh ist.

Arne Friedrich ist der neue Christian Ziege: seine Flanken landen garantiert hinterm Tor. Dafür ist Philipp Lahm die neue Walz aus der Pfalz und womöglich auch schon bald bei Bayern weg. Das freut mich jetzt schon, wie Karl-Heinz Rummenigge wieder was von mangelnder Chancengleichheit fabulieren wird, nachdem Lahm bei Chelsea unterschrieben hat. Die Chancengleichheit mit Bochum oder Rostock hat ihn allerdings noch nie interessiert.

Und Bernd „Schnix“ Schneider ist tatsächlich brasilianischer als die Brasilianer, zumindest als die Brasilianer vom Spiel gegen Kroatien.

Knapp 25 Millionen Zuschauer hatte die ARD gestern bei dem Spiel, dazu noch ein paar Millionen Premierezuschauer und alle, so denke ich, waren schwer begeistert von der Stimmung, vor allem aber von der Spannung. 28 Millionen Fernsehzuschauer, die ein tolles Spiel sehen, nur ich muss in dieser WG ausgerechnet vor dem einzigen notorischen Nörgler unter diesen 28 Millionen sitzen. Von Haus aus recht friedlich, hätte ich diesem Kerl, der alles Scheiße fand, was da auf dem Platz passierte und der später noch flehentlich um Fehler der deutschen Spieler bat, eigentlich gerne das Maul gestopft. Ich habe es dann aber angesichts des Jubels über das Siegtor vergessen, und später war er im Getümmel nicht mehr auszumachen.

Überhaupt war nach dem Spiel die gesamte Düsseldorfer Altstadt in schwarz-rot-gold respektive weiße Trikots der Nationalmannschaft gehüllt. Hupkonzerte, an denen sich sogar die Insassen der dort häufiger anzutrefenden Luxuskarrosen beteiligten, zahllose Menschen, die komplett in die deutsche Fahne gehüllt waren und was ich besonders erstaunlich fand: Ein großer Anteil dieser Leute war augenscheinlich nicht deutschen Ursprungs. Ob der eine oder andere davon jetzt einen deutschen Pass besitzt oder nicht: Früher hätte ich von den meisten dieser Leute eine geballte Faust in der Tasche erwartet, enttäuscht darüber, dass sie wegen der fehlenden Niederlage nicht ihre Häme ausschütten können.

Die Verkäufer von Fahnen und Nationaltrikots erleben gerade paradiesische Zustände. Und auch in Düsseldorf wurde die ganze Nacht lang „Schland!“ oder „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ skandiert. Es wirkte fast, als hätten wir das Turnier gewonnen. Wahrscheinlich hat aber der höchst dramatische Spielverlauf seinen Teil zu dieser orgiastischen Entladung beigetragen. Auch in einem anderen Blog (Link leider inzwischen tot) ist von der sexuellen Wirkung dieses Spiels die Rede und ich oute mich hier gerne, dass ich nach dem Siegtor eine SMS mit dem Inhalt „Das war besser als ein Orgasmus.“ in die Nacht schickte und es trotz der paar Biere, die beim Formulieren dieser SMS involviert waren, auch heute Mittag noch so sehen würde.

Ich hoffe, es bleibt nicht der letzte Höhepunkt bei der WM aus deutscher Sicht.

Bleibt mir nur noch festzuhalten, dass es immer noch unverständlich ist, warum das Finale in Berlin und nicht in Dortmund stattfindet.

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Nimm den Olli mit und er wird es dir danken

Näheres zu diesem mitreißenden Spiel morgen (bzw. heute). Ich habe schon den ganzen Rückweg lang überlegt, wann mich das letzte Mal ein Spiel der Nationalmannschaft so gepackt hat. Einfall Nummer Eins war das Halbfinale 1982, aber das wäre ein bißchen arg lang her.

Wahrscheinlich fallen mir morgen noch ein paar jüngere Gelegenheiten ein. Jetzt aber geh ich erst mal selig schlafen, denn ich bin ein bißchen schlafsamig. Ein wenig Neid und viel Gönnerei an meinen Teammanager Eckhard, der live im Stadion dabei war. Muss grandios gewesen sein. Ich hoffe, er hatte seine Betablocker dabei.

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Fritz Ballack

Nach dem Kopfballtor zum 1:0 gegen Kolumbien braucht Michael Ballack noch ein Tor und er zieht mit Fritz Walter gleich, der 33 Tore für die Nationalmannschaft erzielte.

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Nowotny mit Hexenschuß

:Kurz vor dem 0:1 im Spiel gegen Japan erlitt Jens Nowotny einen Hexenschuss, mitten auf dem Spielfeld des BayStadions. Anders ist es nicht zu erklären, wieso er fünf Meter von einem Gegenspieler entfernt stehend versucht, diesen abseits zu stellen, indem er zwei Meter nach vorne geht und dann stehen bleibt.

Das macht aber nix, denn so bleibt die Mannschaft der Clinsfornische Devise treu: vorne hui, hinten pfui. Ich wage es auch mal, mich zu der Behauptung zu versteifen versteigen, dass Oliver Kahn gestern „das Spiel ganz alleine verloren“ hätte. Er hätte bei diversen Szenen noch älter ausgesehen als er es mit seinem zerknautschten Gesicht ohnehin schon tut.

Interessant finde ich, dass man selbst mit einem halben Auge auf den Bildschirm sehend sofort Jens Nowotny am Laufstil erkennen kann. Er läuft wie ein altes C64-Sprite, bei denen die Animation noch nicht so ganz rund lief.

Ein anderer läuft etwas runder, es ist David Odonkor, der sich gleich in der ersten Szene seiner Länderspielkarriere eine Gelbe Karte wegen einer Schwalbe abholte. Das kommentierten Delling und Netzer jovial grinsend, als wäre das ein Lausbubenstreich. Ist es auch, aber nur so lange, bis Netzer wieder für die SportFOTO schreiben wird, in der er „den Verfall der Sitten“ beklagt angesichts der „Flut von Betrugsversuchen“. Wahlweise noch ergänzt durch „in England würde es das nicht geben“ und das ebenso obligatorische „zu meiner Zeit“. Hat jemand noch mehr Klischees?

Die Zuschauer scheinen wie immer nicht zu wissen, was sie wollen. Rufen mal Schmähungen und mal Lobpreisungen, gerade so, als wären sie von der Dummschwätzeritis befallen.

Die Zeitungen titeln irgendetwas von „Schweinsteiger rettet Deutschland“ oder „Pleite gerade noch abgewendet“, während ich ein Fußballspiel gesehen habe, in welchem eine Mannschaft zwei Tore schoß und dann die andere zwei Tore schoß. Von einer großen Pleite oder Blamage hab ich da nicht viel gesehen. Es ist nämlich fast immer so, dass, wenn ein Spiel nicht zu Null aus geht, erst die eine Mannschaft ein Tor schießt und dann die andere Mannschaft.

Das ist aber a) sehr schwer zu verstehen und nur den echten Fußballfachleuten einsichtig und b) auch nicht sehr auflagenfördernd, wenn man titelt „2:2 – ein normales Fußballspiel“ oder „Nach Japan trifft auch Deutschland“. Nun gut.

Steht Netzer eigentlich auf einem Höckerchen, wenn er neben Delling moderiert, so wie es früher Kanzler Schröder oft tat?

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