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Ewald Lienen (fast) nackt im Playboy

Wen erwartet man im Playboy? Kati Witt, Marilyn Monroe, Sina Schielke oder von mir aus auch Susi Erdmann — naja. Dann aber finden wir ein plötzlich ein giftiges Männlein mit Ziegenbärtchen, das unter stimmungsvollen Bildern zum Beispiel so zitiert wird:

„Wenn man darüber diskutiert, wer in der Bundesliga die meisten Tore schießt, dann hat man damit schon mal erreicht, daß sich die Leute nicht über Atomkraftwerke unterhalten.“

Aus heutiger Sicht würde ich sagen: so spannend sind Atomkraftwerke auch nicht, aber damals war das ja noch was Anderes [Link leider tot]. Allerdings sind Diskussionen darüber, wer in die der Bundesliga die meisten Tore schießt, auch nicht so sinnvoll, das sieht man doch z. B. hier, hier oder dort, womit sich der Diskussionsbedarf auch schon erschöpft hat.

Ein altes Interview mit Ewald Lienen, auf den Fotos sieht er so richtig schön nach Revoluzzer aus, die Zitate tun ihr Übriges. Heute wissen wir: als er dann später keine Kohle mehr hatte, spielte er auch als Fast-Rentner noch Profifußball; außerdem hat er sich mittlerweile rasiert. Schade eigentlich.

Schön, dass damals schon gerissen wurde, siehe Titelunterschrift:

„Ein offenes Gespräch mit dem Mann, der über die Brutalität in der Bundesliga auspackt“

Mr.-26-cm darf man aber auch so ankündigen.

Massig mehr von ähnlichen Perlen gibt es bei den Fans des Geißbocks.

3 Kommentare

  1. Weil man das Interview nicht lesen kann (es dürfte nach meiner Einschätzung übrigens noch über weitere vier Seiten gelaufen sein), hier eine griffige Nacharbeitung rund 20 Jahre später in der „Zeit“ (http://zeus.zeit.de/text/2003/19/Sport_2fLienen):

    „Herr Lienen, ein Zitat von früher muss noch sein. Von 1982, aus einem Interview, das Sie dem »Playboy« gaben: »Für mich ist es schon ein Problem, dass ich bei einer Sache mitmache, die dazu missbraucht wird, Verhältnisse zu stabilisieren, die ich für schlecht halte… Im Zirkus von Brot und Spielen trete ich nicht als Autogramme schreibender Held auf.« Haben Sie heute Ihren Frieden mit dem System Fußball geschlossen – so wie Joschka Fischer mit dem System Politik?

    Erst mal: Man darf die Äußerungen eines 25-Jährigen nicht mit denen eines 50-Jährigen vergleichen. Das ist das Vorrecht der Jugend, Dinge extremer zu sehen. Natürlich muss ich im Nachhinein über manches schmunzeln. Diese gesellschaftliche Verschwörungstheorie darf man nicht überbewerten. Aber – teilweise stimmt sie doch.“

    Und das tut sie auch. Aber das interessiert Leute, die beim Playboy so wieso nur das eine interessiert, ja niemanden. Sondern eher dieses Interview bei YouTube mit einem Playmate http://youtube.com/watch?v=3OaFz0A9fFc Da kommen richtige Nuggets zutage. Zum Beispiel: „Mein Lebensmotto heißt: Flieg nicht schneller als ein Engel fliegt.“ So was geht wie Lienens Reissverschluss – richtig unter die Haut.

  2. Als kleiner Stöpsel fand ich den Gedankengang des Ewald Lienen in keiner Weise nachvollziehbar. Was hatte das mit Weltretten zu tun, dass der mir kein Autogramm geben wollte? Von allen anderen hatte ich eins? Immerhin konnte ich mir dafür ein Wahlplakat der Friedensliste mit seinem Konterfei von der Littfasssäule abknibbeln.

    Heute würde ich mir nochmal so einen wünschen, egal wie verkopft die Ideen auch sein mögen würden. Da muss man sich ja mit Günther Koch für die SPD zufrieden geben.

    Abgesehen davon halte ich diesen Beitrag für einen schändlichen Fall von Traffic-Schinderei.

  3. SLogan SLogan

    Ach was, üble Traffic-Schinderei traut der Trainer sich gar nicht, der dümpelt lieber im unteren dreistelligen Bereich rum, hrhr. Übel wäre etwas wie: „2 Girls 1 (world-) cup“

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