Völlig fern liegt es hier mittlerweile, nachdem man einige Zeit lang diese Strömung immer mal wieder in die Beiträge hat einfließen lassen, die allgemeine Verdenglischung der deutschen Sprache zu bekritteln, noch ist an dem Substrat an sich etwas auszusetzen, besitzt es doch eine nicht nur dem Kenner auffallende Eleganz, sowohl klanglich als auch optisch, und verleiht dem es Verwendenden eine Strahlkraft und ebensolche Eleganz, die dem ursprünglich gebrauchten Wort völlig fehlt, welches noch dazu ziemlich ungewaschene Konnotationen weckt, ein wenig infantil daherkommt und nicht den Eindruck erzeugt, als sei wie es bei seinem Nachfolger der Fall ist das damit beschriebene Vorgehen besonders planvoll oder auch nur Teil eines größeren Ganzen, das annähernd zielführend sein könnte, sondern vielmehr ein mit einem zwar lustvollen, aber wenig ertragreichen Herumtollen, bei dem die Angelegenheit reiner Selbstzweck ist und nicht eingebettet in ein System, an dessen Ende eine weitere Handlung erfolgen soll, besser beschriebener Vorgang.
Nichtsdestotrotz:
Ich vermisse das Wort „fummeln“ an Stelle von „dribbeln“ immer mal wieder, urplötzlich, jäh, aber dann sehr intensiv.
13. Februar 2011 um 20:59 Uhr
Mir bleibt aber völlig verwehrt, warum du hinter den Vokabeln in der Überschrift mehr Eleganz und Plan siehst…
14. Februar 2011 um 10:01 Uhr
Wow. Ein Satz wie ein Robbendribbling*. Links antäuschen, rechts vorbei, Gedankenstrich, Übersteiger, und dann am Ende halt DOCH zielführend.
*daraus wird nicht mal der 11Freunde-Ticker ein Verb machen können. „Robben“ ist ja nun nahezu das Gegenteil von „dribbeln“ oder auch „fummeln“. Wenn hinter Robben Robben robben… nee, laß mal.
14. Februar 2011 um 10:40 Uhr
Der beste Fummler war Werner Enke. Nach 1967 war der Begriff somit nicht mehr fußballkompatibel ;)
Außer bei Litti, warum auch immer.
14. Februar 2011 um 15:09 Uhr
[Räusper] Sprachkritik dann so ein Eigentor: „nichtsdestoweniger“ oder vielleicht einfach „trotzdem“?
14. Februar 2011 um 15:19 Uhr
Ich gebe zu, mir war der eher ironische Charakter dieser Bildung nicht bekannt, würde sie nun aber, mit diesem Wissen, dennoch verwenden. Also kein Eigentor. Meine ich.
15. Februar 2011 um 9:34 Uhr
kein Eigentor, ist auch meine Meinung. Du hast hier passend ein nichtsdestotrotz hingefummelt, Trainer.
15. Februar 2011 um 13:37 Uhr
So viele Schachtelsätze?! Bewirbt sich der Hausherr bei der Frankfurter Rundschau?
15. Februar 2011 um 22:55 Uhr
„So viele“? Ich komme da auf einen.
17. Februar 2011 um 9:20 Uhr
Kommt drauf an, wie man Satz definiert.
23. Februar 2011 um 10:24 Uhr
Nichtsdestotrotz.
Beim Trainer.
@Manfred:
Werner Enke. Großartig.
24. Februar 2011 um 13:08 Uhr
Tommy B und heinzkamke, wer sagt denn, dass Schachtelsätze per se stets schlecht sein müssen?
Das hier ist doch keine Zeitung, die möglichst klar informieren will. Habt Ihr denn alle keine Phantasie mehr, keine Anmut im Herzen und keine Freude beim Lesen? Diese Welt, sie wird nicht an zu vielen Schachtelsätzen zu Grunde gehen, sondern eher an zu wenigen!
24. Februar 2011 um 13:52 Uhr
Oh, vielleicht hätte ich „nichtsdestotrotz“ in Anführungszeichen setzen sollen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Es liegt mir völlig fern, Schachtelsätze zu kritisieren. Ganz im Gegenteil. Und gewiss nicht hier, wo sie stilprägend sind. Gerne würde ich jetzt schreiben, dass ich das bei Schachtelwörtern hingegen anders sehe. Das mit der Kritikwürdigkeit. Aber erstens heißen sie nicht Schachtelwörter, und zweitens kann ich in aller Regel auch mit Kofferwörtern gut leben. Nur bei nichtsdestotrotz, da fällt es mir nicht ganz so leicht. Und so wunderte ich mich, hier darauf zu stoßen.