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Ich spielte 4-3-3

Trainer, so heißt das hier, Trainer Baade. Ist natürlich Quatsch. In Wirklichkeit müsste es heißen: Manager Baade. Allerdings kein Manager deutscher Prägung, sondern britischer Sorte.

Manager Baade.

Stellt nicht nur die Mannschaft zusammen, organisiert die Mannschaft, die Termine, und so weiter und so weiter.

Also eher Manager und Trainer Baade. Das wäre für eine URL aber ein bisschen lang. Deshalb bleibt es beim Trainer Baade.

Und was so ein Trainer ist, den prägt eben das, was er von anderen gelernt hat. Nur habe ich leider überhaupt nichts gelernt, so lange ich Jugendfußball als Aktiver spielte. Vier-drei-drei, vier-drei-drei, vier-drei-drei. Das ist kein guter Freund von mir, das ist nicht das, was ich bevorzuge, das ist auch nicht das, was der Spielsituation angemessen war.

Vier-drei-drei, das ist einfach das einzige, was allen meinen Jugendtrainern eingefallen ist. Immer vier-drei-drei.

Unabhängig davon, wie der Spielstand war, ob 7:0 oder 1:9, ob 3:3 im Pokalspiel oder 3:4 im letzten entscheidenden Spiel. Spielstand egal, Spieler egal. Viele schnelle Leute? Vier-drei-drei. Viele technisch starke Leute? Vier-drei-drei. Eine schlechte Abwehr, ein schwacher Gegner? Vier-drei-drei.

Vier-drei-drei. So lernt man, was man tun muss.

7 Kommentare

  1. Sachar Sachar

    So ging es mir auch. Und da ich einer von drei Linksfüßen war, musste ich auch immer linker Verteidiger spielen. Obwohl ich den linken Mittelfeldspieler bei meinen Vorstößen in der D-Jugend permanent überrannte.

  2. henning henning

    Von der C- bis zur A-Jugend gabs bei meinem SC Blau-Gelb Wilhelmshaven permanent das 3-4-3, welches einen echten Libero aufbot. Das ganze wurde irgendwie trotzdem 3er-kette genannt, weil ja niemand mehr das Wort ‚Libero‘ hoeren will. Nach der A-Jugend durfte ich dann dank meines Zivi’s in England mal eine Saison mit 4er-Kette (bei den Milton Keynes Wanderers, wenn es irgendwen juckt) spielen. Ach ja: Vor der ‚C‘ gabs meiner Meinung nach keine ernstzunehmende Taktik.

  3. Gesslerpat Gesslerpat

    Taylorismus.

  4. henning henning

    Soll Taylorismus sowas wie die Gegenthese zu Dollismus sein? Dollismus beinhaltet alle Systeme und alle Spieler auf allen Positionen auzuprobieren (siehe sein Abgangszeit bei Hamburg und seine Anfangszeit bei Dortmund).

  5. Gesslerpat Gesslerpat

    Taylorismus bedeutet, seine Arbeiter immer nur eine bestimmte Arbeit machen zu lassen mit nur einem vorgegebenen Weg. In der Automobilbranche könnte das z.B. sein, jemanden immer nur die Radschrauben hinten rechts festziehen zu lassen und nie was anderes zu machen. Man versprach sich von der „Spezialisierung“ der Arbeitskräfte eine langfristige Produktionssteigerung, erreichte jedoch genau das Gegenteil. Von daher ist das, was henning schreibt, gar nicht so falsch. Jeder Spieler spielt immer seine Position mit immer der gleichen Taktik. 4-3-3. Von Kreisliga C Vereinen und deren meist versoffene Jugendabteilung erwarte ich aber mittlerweile auch nicht mehr, so traurig das ist…

  6. Denis Denis

    Da wurde ich in meiner Jugend ja richtig mit verschiedenen Spielsystemen überschüttet: 3-4-3, 3-5-2, 1-3-4-2, 1-3-5-1, … Nur eine heute zum Standard gehörende Viererabwehrkette war nie dabei.

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