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Spiele mit Spuk

Ich weiß, dass ich mich mit dem Folgenden bei „normalen“ Fußballfans unbeliebt machen würde, so diese es läsen:

Während alle Welt pikiert aufschreit, wenn die Eintrittskarten zu teuer sind, es Restriktionen gegen Fans gibt, Stehplätze abgeschafft werden oder Spiele ganz unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden müssen, möchte ich kurz dieses Video von der richtig guten Atmosphäre beim Spiel ADO Den Haag gegen Sparta Rotterdam vorschlagen.

Vielleicht komme ich „zu sehr“ vom aktiven Fußball, als dass ich das Fehlen von Fangesängen hier für dramatisch halten könnte. Zugleich nehme ich an, dass ein Großteil der zumindest jüngeren Fans in Fußballstadien ebenfalls selbst vom aktiven Fußball kommt, kann mich da aber durchaus täuschen. Wer Fußball nur als passiver Konsument kennt, dem kommt dieses Video wahrscheinlich reichlich spanisch vor. Nichtsdestotrotz:

Werden die erzielten Tore etwa weniger schön, nur weil danach keine Menschenmassen aufspringen, Jingles eingespielt werden oder Spieler zu den Fans laufen?

Ist der Ausgang des Spiels etwa weniger spannend, weil es keine Gesangsschlachten gibt, die Masse auf den Rängen nicht brodelt oder die Blitzlichtgewitter den Abendhimmel erhellen?

Dass die Atmosphäre weniger schön, anregend und mitreißend ist, bestreite ich nicht. Das Spiel aber, das Spiel selbst ist doch deshalb nicht schlechter und auch nicht weniger fesselnd, so es fesselnd ist.

3 Kommentare

  1. Es ändert auch was am Spiel. Es fühlt sich anders an, ob man vor 50 Hanseln spielt oder vor 2000. Man spielt anders, wie kann ich gar nicht richtig erklären.
    Und auch auf den Zuschauer, sogar den Fernsehzuschauer, überträgt sich das ja. Der hält, wenn die Stimmung rüberschwappt, bestenfalls spannende Spiele für die neue Fußballoffenbahrung. Wahrscheinlich werden gute und schöne Spiele nicht schlechter, aber schlechte Spiele (die ja leider die Mehrzahl bilden) schon.

  2. Sechs Tore. Wenn das kein Beleg für die Abschaffung des Zuschauers bei Fußballspielen ist.

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