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Schlagwort: Aktion Libero

Aktion Libero: Let’s talk about …

Alles, was ich zum Thema anmerken könnte, hätte den Ruch des Heuchlerischen, so lange ich diesen Beitrag online stehen lasse, mit welchem ich in den Biografien der Spieler abseits des Platzes wühle, was mich gemeinhin eigentlich nicht interessiert, mit diesem Beitrag, mit dem öffentlichen Interesse an der Ausrichtung sexueller Fußballerspieler auch noch Geld verdiene (einen hohen einstelligen Betrag pro Jahr, ungefähr) und dann genau dieses Verhalten bei anderen kritisiere. Bigott!

Ich lasse ihn aber online und das Geld nehme ich auch gerne mit. Denn wenn man diesen in 20 Jahren, das ist hoffentlich zu hoch gegriffen, lesen wird, wird man ihn als Dokument seiner Zeit, immerhin von 2006 ist er, mehr als eine halbe Dekade alt, beinahe ein bisschen niedlich, wenn nicht mindestens naiv finden, man wird aber vor allem nicht übersehen können, wie sich die Dinge bis dahin verändert haben werden. Wie ebenso, dass es ein paar Leute brauchte, die damals extra eine Aktion (!) ins Leben rufen mussten, die es aber nur einen kleinen Schritt weiterbrachten.

Um zu Verhältnissen zu kommen, in denen es nur noch eine Randnotiz auf den Karteikärtchen eines Kommentators ist, ob ein Fußballer letztens mit vielen Prominenten in Prombühel einen Mann oder eine Frau ehelichte, muss man als Gesellschaft — von der man durchaus annehmen darf, dass ihre Individuen samt Einstellungen evolutionsfähig sind, nur nicht immer so schnell wie gewünscht und je größer die Masse der Beteiligten, desto langsamer — wohl den Umweg über jene Verhältnisse in Kauf nehmen, in welchen zum ersten Mal jeder homosexuelle Sportler ohne Schwierigkeiten für seine Karriere oder sein Privatleben darüber Auskunft geben kann, welche Geschlechter er liebt.

[photopress:aktion_libero_logo.png,full,alignright] Damit die erstgenannten Verhältnisse über den Umweg der zweitgenannten möglichst bald erreicht werden, muss man diese Räder der Geschichte ein bisschen anstoßen, dafür sitzen wir ja auch hier rum, an unseren Tastaturen, und sind die meiste Zeit nutzlos. Die Räder anschieben, was mit dieser Aktion heute geschieht, ist nicht ganz so nutzlos.

Denn am Anfang dreht es sich noch schwer, hat eine Entwicklung erst mal mehr Fahrt aufgenommen, geht es immer schneller. Die Zeit dieser Ausgrenzung läuft ohnehin ab. Nicht morgen, sondern heute schon ist es einen Tag weniger vom Ende der Diskriminierung im Fußball/Sport entfernt.

Aktion Libero.

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