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Schlagwort: Geliebte

kicker, the psychotic Sportmagazin

Well, nicht ganz psychotic, eher psychological, aber wer Letzteres ist, kennt sich meist mit Ersterem ja auch ganz gut aus.

Der kicker Sportmagazin wird 90. Weshalb er in seiner aktuellen Printausgabe 90 meist minder interessante Fakten zu seiner Geschichte und auch aktuelle Mediadaten veröffentlicht. Und ein paar der deutschen Fußballlegenden zu Lobhudelei kommen lässt, wobei dann natürlich äußerst kreative Aussagen herauskommen („Der kicker ist für mich …“ Philipp Lahm: “ … in Deutschland das Fachmagazin des Fußballs.“), für die man nicht mal den Rechner anmachen würde, wenn man Print denn auf dem Rechner lesen müsste.

Siedend heiße Information Nr. 80 von den wie gesagt 90 Fakten rund um den kicker Sportmagazin lautet:

Private Verfehlungen finden im kicker keine Erwähnung. Es sei denn, sie hätten Auswirkungen auf den sportlichen Bereich.

Das ist faszinierend. An anderer Stelle berichtet der kicker (Sportmagazin?), wie viele Redakteure im Printbereich, wie viele Redakteure Online, wie viele Grafiker und wie viele Lektoren für ihn tätig sind.

Nur wie viele Psychologen er beschäftigt, das wird leider nicht verraten.

Man würde eigentlich mit gesundem Menschenverstand annehmen: Um einschätzen zu können, welche privaten Verfehlungen einen und welche keinen Einfluss auf den sportlichen Bereich haben, sollte man doch schon Mann oder Frau vom Fach sein.

Man muss gar nicht so weit gehen und auf John-Terry’sche Verwicklungen mit Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen von Mannschaftskollegen verweisen, die selbstredend keinen Einfluss auf das Mannschaftsgefüge haben. Auch Dinge wie längere Partyfeiereien trotz Niederlage von nur Teilen des Kaders wirken sich nicht sportlich aus. Oder abgetretene Rückspiegel mit folgender Verhandlung, zumindest Vorladung haben sicher keinen Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit, Konzentration und den psychischen Status eines Betroffenen. Wettschulden zum Beispiel sind auch nur eine private Verfehlung, die den jeweiligen nicht anfällig für Spielmanipulationen machen. Eine unglückliche Ehefrau — oder wie im Falle Wolfsburg: Ehefrauen, die erst gar nicht in diese Stadt ziehen wollen — bleiben selbstverständlich auswirkungslos in Fragen der Performance eines Spielers oder gar Zusammenstellung eines Kaders.

Auf der Garagenauffahrt zusammengetretene Betrunkene hemmen nicht die Leistungsfähigkeit, sondern steigern sie wahrscheinlich noch. Bauherren-Modelle aus den 1980ern mit eingebautem Totalverlust des Vermögens, welche zum Beispiel Ewald Lienen dazu zwangen, im biblischen Alter von fast-Mirko-Votava noch selbst auf dem Platz zu stehen, moderieren sicher nicht die Motivation eines Spielers, der eigentlich gerne schon längst nur noch daheim auf dem Sofa säße. Dass ein Trainer, wie alle im Team außer der gehörnten (sagt man das auch bei Frauen?) Ehefrau wissen, eine Geliebte hat, kratzt natürlich nicht an seiner Reputation innerhalb des Teams.

Wir sehen: Es war ein Irrglaube, anzunehmen, dass man einen Psychologen benötigte, um einzuschätzen, welche privaten Verfehlungen einen Einfluss auf den sportlichen Bereich haben:

Natürlich hat überhaupt keine private Verfehlung einen Einfluss auf den sportlichen Bereich. Denn sonst: Würde sie ja im kicker Sportmagazin erwähnt werden.

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