Gerade hatten wir noch davon gesprochen, dass Ex-Profis für verantwortungsvolle Aufgaben rund um die Organisation eines Fußballvereins nicht zwangsläufig die beste Wahl sein müssen. Overath und Seeler kommen da sofort in den Sinn, wo die Präsidentschaft nicht allzu sehr gefruchtet hat. Auf der anderen Seite will man auch keine windigen Geschäftsleute à la Günter Eichberg oder Michael A. Roth, die sich zu Alleinherrschern aufschwingen und sich im Glanze sonnen, den Verein aber geradewegs in finanzielle Schwierigkeiten führen.
Einen deutlich anderen, seriöseren Weg geht in diesen Tagen (ausgerechnet!) Rot-Weiss Essen, wo mit Michael Welling ein Doc an der Spitze des Vereins steht, der seinen Titel zufällig in Wirtschaftsfragen erwarb, mit denen er sich auch nach seiner Ausbildung universitär beschäftigte, bevor er schließlich die Nr. 1 bei RWE wurde.
Und dass dieser Lebensweg zu einer etwas anderen Art führt, als es bei Fußballern in der Regel der Fall ist, verdeutlicht nicht zuletzt dieses Statement aus einem Interview mit der Zeit, welches er anlässlich der Solidarprämie für Mesut Özil gab, die Rot-Weiss Essen erhält, weil Mesut Özil dort in seiner Jugend kickte.
ZEIT ONLINE: Was sind die Ziele von Rot-Weiß Essen?
Welling: Wir sind auf dem Weg zum Weltpokalsieger, vielleicht im Jahr 3024. Als Fußballer wollen wir jedes Spiel gewinnen. Und wenn wir jedes Spiel gewinnen, was aktuell nicht ganz so gut klappt, wollen wir Meister werden. Und im Jahr darauf auch. Dann ist die logische Konsequenz, dass wir auch Weltpokalsieger werden wollen.
Hätte man derart Gewitztheit und auch Selbstironie je von einem der leuchtenden Strahlemänner gehört?
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