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Schlagwort: Mick Jagger

Queen’s Park Rangers — „It’s a family thing“

Wie viele Leute kennt jeder von uns, die auf total komische Vereine stehen? Und steht nicht jeder von uns eigentlich auf total komische Vereine und verachtet jene, die auf „große“ Vereine stehen? Okay, Ausnahmen wie Leute, die in Hamburg, München oder Stuttgart geboren sind, bestätigen die Regel. Wer aber in Vechta, Weinheim oder Lüneburg geboren ist und trotzdem nicht seinen kleinen, privaten, persönlichen Favoriten hat, sondern auf einen der großen Vereine steht — Ausnahme: Borussia Mönchengladbach für in den 70ern sozialisierte Menschen — der erscheint uns doch kaum diskussionsfähig in diesem, unserem Metier. Der sollte doch endlich einsehen, dass er irgendetwas Wichtiges in seiner Fußballsozialisation verpasst hat.

In England ist das nicht anders, und so erzählt uns Robert Smith von seinem family thing, welches da QPR heißt.

Lesenswert — nicht nur, wenn man „Cold“ und „A hundred years“ für einige der besten Songs hält, die man nie auf der Gitarre nachspielen konnte, so lange der Flanger nicht richtig eingestellt war.

Auch wenn mir dazu die Quelle fehlt, muss ich aus den hinteren Bereichen meines Gedächtnisses noch ergänzen, dass ich in der Mitte der 1980er ein BRAVO-Interview mit dem damals zu eigentlich allem höchst negativ eingestellten Robert Smith las, welches ungefähr Folgendes beinhaltete:

„Und gibt es gar nichts, woran Sie überhaupt nichts stört?“

„Doch: Fußball. Naja, okay, man muss seine Schuhe wechseln, um Fußball zu spielen, aber sonst stört mich nichts an Fußball.“

1990 ließ Robert Smith sogar während seines Konzerts auf der Loreley den Zwischenstand vom Spiel England — Kamerun durchsagen. Und man darf sich ziemlich sicher sein, dass Robert Smith für England mitfieberte, auch wenn er das nicht ganz so plakativ zum Ausdruck bringt, wie das versteinerte Faltengewebe namens Mick Jagger, das bei jedem Turnierauftritt der Engländer rumwabert.

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Were the fab four into football?

Ich muss es erwähnen, weil mich diese Frage wirklich schon jahrelang beschäftigt: Waren die Beatles Fußball-Fans? Diese Frage ist lange Zeit nicht geklärt gewesen. Es gab Überlieferungen, dass George Harrison in frühester Jugend ein Pokalfinale mit einem Freund im Fernsehen geschaut haben soll. Aber was heißt das schon, wenn man ca. im Jahre 1958 ohnehin kaum Alternativen für die Freizeitgestaltung hat?

Es gibt Überlieferungen, die davon erzählen, dass Paul McCartneys Onkel ein Toffee, ein Evertonian war, und Paul mit dieser Liebe angesteckt hat. Auch das war bislang nicht verbürgt.

Irgendwer von den Beatles hat 1968 auf einer Privatyacht irgendeines Freundes extra das Pokalfinale einschalten lassen, um Fußball sehen zu können. Aber auch das muss ja nicht zwangsläufig bedeuten, dass man „Fan“ einer Mannschaft ist. Wie viele nicht-Fußballinteressierte haben schließlich die Spiele der WM im Fernsehen betrachtet?

Endlich gibt es aber eine zumindest vermeintlich verlässliche Antwort. Der Guardian weiß mehr. Paul ist Everton, Ringo ist Arsenal. Die beiden anderen sind zumindest keine echten Fans. Wer sich ein wenig mit den Beatles auskennt, dem sagt auch der Name Neil Aspinall etwas: er ist leidenschaftlicher Liverpool-Fan.

PS: Den unvermeidlichen Mick Jagger im Stadion bei WM- oder EM-Spielen der englischen Nationalelf kennt man ja, da erübrigt sich die Frage nach dem Fußball-Interesse des Ober-Stones. Fan welcher Vereinsmannschaft er ist, weiß ich aber zur Stunde nicht.

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