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Schlagwort: Partido Imposible

Partido Imposible bei Athletic

Abschiedspiele laufen stets nach dem selben Muster ab: Der berühmte, verdiente Spieler trägt eine Partie mit seinem aktuellen Klub gegen eine von ihm zusammengestellte Auswahl der wichtigsten Wegbegleiter aus. Oder seines Klubs gegen die aktuelle Nationalmannschaft, wenn er denn soweit gekommen ist. Spielt dann eine Halbzeit bei der einen, die andere bei der anderen Mannschaft mit und wird zwischen 60. und 80. Minute ausgewechselt, woraufhin sich das Stadion erhebt, der Spieler mehrere Abschiedsrunden läuft und sich diverse Tränchen im Knopfloch verdrückt.

Anders ging Joseba Etxebarria von Athletic Bilbao vor. Das Urgestein dieses Teams hat seine Karriere nun mit einer „Partido Imposible“ beendet. Und dabei tatsächlich den eigentlich von niemandem vorgegebenen, dennoch von fast allen stoisch befolgten Rahmen, der da „Abschiedsspiel“ lautet, verlassen.

Herausgekommen ist das Folgende bei dieser „Partido Imposible“ von Athletic:

Dass Etxeberria aus Dankbarkeit oder was auch immer seine letzte Saison bei Athletic Bilbao absolvierte, ohne ein Gehalt dafür zu verlangen, komplettiert den Eindruck eines Spielers, der nicht alle Branchengepflogenheiten befolgt. Während wir uns an Schulhofpartien erinnern, die so ähnlich abgelaufen sind wie jene im Video …

Ob es ein Spieler hierzulande mal wagt, diesen üblichen Einheitsbrei bei Abschiedsspielen zu verlassen? Dass nicht ausgerechnet Bernd Schneider dazu prädestiniert war, war leider klar. Man könnte sich diverse Dinge vorstellen, wenn es nicht stets an Kreativität neben dem Platz mangeln würde.

Bastian Schweinsteiger zum Beispiel in einem riesigen Whirlpool, Michael Ballack, wie er ausnahmsweise mal nicht nach einem Spiel weint, oder schlicht Miroslav Klose, wie er eine mitreißende Rede im vollbesetzten Stadion hält. Erleben werden wir das in diesem Land, dem Außenstehende einen eklatanten Mangel an Humor nachsagen, aber wohl nicht mehr.

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