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Schlagwort: Sören Lerby

Hitzig auf dem Betze mit Co-Kommentator Franz Beckenbauer

Eine der vielen, man ist glatt geneigt, dieses Wort noch einmal zu wiederholen, vielen Rollen, die Franz Beckenbauer im deutschen Fußball ausfüllte, war jene des Co-Kommentators. Wie es der Zufall so will, lief einem just in diesen Tagen die Aufzeichnung eines kompletten Bundesligaspiels (mit Vorberichterstattung und sogar mit Werbespots) von 1992 über den Weg, das der Kanal Betze Retro zur Verfügung stellt. Darin gibt der „Kaiser“ eben jenen Co-Kommentator, allerdings nicht wie manchmal üblich, nur dann, wenn er gefragt wird. Es entwickelt sich über die Spieldauer ein ständiger Austausch und Beckenbauer brilliert in dieser Rolle, die er fortan eigentlich ständig ausfüllen würde. Also nicht jene des Co-Kommentators, sondern des den Fußball verbal begleitenden, sanft dahin schwadronierenden Grandseigneurs, der er 1992 allerdings eigentlich noch gar nicht war, schließlich war da sein WM-Titel noch keine zwei Jahre her und er übernahm danach noch zweimal den FC Bayern als Interimstrainer.

Anders als an dem eigentlichen Ort für solche Videos, „In voller Länge“, wo die Partie ebenfalls zu finden ist, wird an dieser Stelle darauf verzichtet, das Ergebnis des Spiels zu nennen. So kann man möglicherweise tatsächlich eine komplette alte Bundesliga-Partie nacherleben, in der versprochenermaßen ziemlich viel Pfeffer ist, und bei der man noch nicht weiß, wie sie ausgeht. Ein Fingerzeig für das viele Pfeffer könnte sein, dass der Trainer des FC Bayern in dieser Partie Sören Lerby hieß.

In welchem zeitgeschichtlichen Rahmen diese Partie stattfand, verdeutlicht vielleicht die Wahl des Schiedsrichters. Mit Karl-Heinz Gläser ist einer von fünf aus der früheren DDR ausgewählten Schiedsrichtern hier an der Pfeife, die erstmals für die Bundesliga-Saison 1991/92 nominiert worden waren.

Hörenswerter aber ist diese Partie wegen des sehr motiviert co-kommentierenden Franz Beckenbauer, der schließlich in dieser Konstellation nicht neutral ist, wie er selbst am Mikro zugibt, weshalb sich ein Nachmittag von ganz exquisitem Unterhaltungswert entfaltet.

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Tönnies trifft gegen die Bayern

Der Mann, der heute noch den Rekord für den schnellsten Hattrick der Bundesliga hält, hatte vor seiner Zeit beim MSV Duisburg bei einem Amateurclub gespielt, beim 1. FC Bocholt. In dessen Trikot traf Michael Tönnies gegen die Bayern. Und zwar immerhin im Viertelfinale des DFB-Pokals 1983/1984.

Wie’s ausgeht, wird nicht verraten, jedenfalls nicht 0:0.



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De elftal in bildertjes

Hier ein kleines Foto-Spezial zur niederländischen Elftal.

Und weil es „gefühlsmäßig“ so gut zusammenpasst, Bilder von den Dänen bei der Europameisterschaft 1984 direkt hinterher.

Zweiteres wieder vom Guardian, die Quelle für ersteres such ich gerade mal wieder. Sollte man sich unbedingt angewöhnen, beim Konservieren von Links auch die Quelle zu konservieren. Weiß jemand, wie der Spitzname des dänischen Teams ist? Und ich meine nicht „Danish Dynamite“, sondern so etwas wie … Ihr wisst schon.

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Bayern jetzt unter 50%

6 Spiele gespielt, das wären maximal 18 Punkte.

Erreicht haben die Bayern gerade mal 8 von 18 möglichen Punkten, das ist deutlich weniger als 50%, um genau zu sein: 44,4% (die Süddeutsche würde dazu 0,44 Prozent sagen, aber wir wollen ja nicht nachkarten).

Gebannt warten wir auf die Analogien, die die schreibende Zunft zum Ergebnis der CSU bei der Landtagswahl im Freistaat Bayern auftun wird. Analogien sind toll, weil man bei jenen, die im Fußballsport zur Außenwelt gebräuchlich sind, sich nicht darum kümmern muss, ob sie in irgendeiner Weise sinnvoll sind oder nicht, wichtig ist nur, dass man zweieinhalb Themen mit einer Fliegenklatsche erledigt.

Dass der aktuelle Punktestand des FC Bayern nichts („aber auch gar nichts“, würde hier mancher anfügen) mit dem Wahlergebnis der CSU zu tun hat, steht vollkommen außer Frage, nur nicht bei jenen, die sich irgendetwas aus den Fingern saugen müssen, was Gehalt hat und schick/modern klingt. Man ist an dieser Stelle nicht alleine damit, zwangsläufige Analogien, die jeglichen inhaltlichen Zusammenhangs mit den sportlichen Verhältnissen entbehren, nicht wirklich würdigen zu können, selbst wenn man es versuchte, weil es einfach nicht geht.

Das macht aber nix, denn die Welt dreht sich weiter und so sind selbst die fußballimmanenten Analogien, dass der FC Bayern zuletzt 197xzig so schlecht gestartet sei und dann nur 12. oder 1991/1992 so schlecht gestartet sei und dann nur 10. wurde, vollkommen überflüssig. Nett, es zu erwähnen, sollte man ja auch mal wissen, dass der FC Bayern der 1970er nicht das Maß aller Bundesliga-Dinge war. Daraus aber Rückschlüsse auf heute zu ziehen, das hat weder Hand noch Tabellen- noch statistische Aussagekraft.

Lassen wir den FC Bayern also unseren Wünschen entsprechend in das nächste Tal rutschen, das erste echte Tal seit 1991/92, aber so weit ist es dank nur zweier Niederlagen — noch — nicht.

Sören Lerby calling.

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