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Schlagwort: Tobias Willi

Mitten in Meiderich

Aufgefallen war mir diese kleine Reihe erst nach der 2. oder 3. Sendung. Auffällig ist es immer dann, wenn überhaupt irgendjemand von außerhalb über den MSV Duisburg berichtet, der graumäusiger noch als der VfL Bochum daherkommt. Es gibt im Prinzip seit dem Abschied Friedhelm Funkels und einiger damaliger Leitspieler eigentlich kein Gesicht mehr, das sportlich für den MSV steht, ob nun auf dem Feld oder auf der Trainerbank. Das ständige Durchwechseln, der stetige Neuaufbau bewirken keine Identifikationsmöglichkeit. Sportlich pendelt man auf Karlsruhe- oder Bielefeld-Niveau zwischen den Ligen, wobei man im Gegensatz zu den Vorgenannten schon seit Ewigkeiten nicht wenigstens ein Mal in der ersten Liga die Klasse halten konnte, was dieser Beitrag illustriert.

Umso bemerkenswerter also, wenn sich tatsächlich ein Medium mal etwas ausführlicher mit diesem Verein beschäftigt. Große Quote ist mit dem MSV sicher nicht zu machen, auch wenn der quietscheloquente Schnäuzerij Neururer noch für jeden Spruch und jedes Interview zu haben ist. Dabei kommt aber oft nicht mehr heraus als das, was die SPD auf Plakaten der Linken unterstellt.

So schwankt die ingesamt 18-teilige Serie auch deutlich in ihrer Qualität, je nachdem, wie das Wochenende zuvor verlief und vor allem je nach Gesprächspartner. Dass aus Obermufti Hellmich kein authentisches Wort herauszuholen war, war ebenso abzusehen wie dass Tobias Willi etwas offenere Worte fände und etwas von sich preis geben würde.

Die meisten Folgen waren trotz der relativen Kürze von ca. 5:00 Minuten eine Qual. Zu nichtssagend und belanglos, oftmals nicht mehr als das, was man ohnehin selbst kennt, wenn man dann und wann mal ins Stadion geht und zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, oftmals anscheinend auch gar nicht mit der Intention, dem Zuschauer etwas Neues mitzuteilen.

Aufmerksamkeit kann jede Graue Maus gebrauchen, wenn ein Elfmeter wie diese 18 Folgen über den MSV Duisburg aber so amateurhaft nebens Tor gesetzt wird, ist dann doch niemandem geholfen. Die wenigen Ausnahmen sind zwar umso sehenswerter, aber leider auch rar.

Die ganze Serie verfolgt und beleuchtet hat der höchst lesenswerte Kees Jaratz, der in seinem Zebrastreifenblog ohnehin ein Perlchen des Fußballschreibens ans nächste reiht und dabei wesentlich weniger Probleme mit den Standardsituationen hat als die Macher von „Mitten in Meiderich“ beim DSF. Zum Abschluss der Saison kann man sich also die kompletten Folgen in schriftlicher Nachlese bei Kees Jaratz geben, um nicht 90 Minuten am Stück Videos schauen zu müssen. Viel Vergnügen.

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Zweitklassig

Nach dem gestrigen Abend im Duisburger Nachtleben, der in einer Kaschemme endete, deren Gäste größtenteils zweifelsohne anders als ich den Unterschied zwischen vertikal und horizontal sehr genau kennen, nachdem der Abend schon zuvor nie so richtig gezündet hatte, und man wieder und wieder (und man geht schon so lange hier aus) auf genau keinen einzigen Profi des MSV traf (das zweizige Mal, dass ich welche traf, waren einmal dieser Torwart, dessen Name mir jetzt schon entfallen ist, sein Gesicht jedoch nicht, und Erle Wolters im Biergarten vom Hundertmeister und das andere Mal Tobias Willi besoffen vor meiner Motorhaube, als ich auf dem Weg zum Dellplatz war), wurde wieder klar, dass Duisburg im Fußball das hat, was es als Stadt verdient.

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Wortspiele mit „Fenin“

Glücklicherweise bietet sich kein Wortspiel direkt an, so dass wir tatsächlich mal auf ein bisschen Kreativität der Schlagzeilenschaffenden in Bezug auf Frankfurts neuen Funkelstürmer hoffen dürfen. Das Wort „fein“ in Kombination mit Martin Fenins Nachnamen zählt dabei allerdings nicht.

Schlechter hätte sein ohnehin schon mit größten Hoffnungen überfrachteter Bundesligastart kaum laufen können: drei Tore im ersten Spiel, was soll jetzt noch kommen? Es kann nur abwärts gehen.

Wer die Latte so hochsetzt, wird genau daran gemessen werden. Eine Wahl hatte Fenin gleichwohl nicht: Er kann gute Torchancen ja nicht absichtlich vergeben.

Könnte ich tschechisch, würde ich auch noch etwas zu seiner schicken Webseite sagen, wo noch die Tabelle der tschechischen Liga angezeigt ist, aber immerhin auch schon ein Beitrag auf deutsch erscheint.

Es sei noch angemerkt, dass Fenin nach nur einem Bundesligaspiel schon drei Mal so viele Tore erzielt hat wie Tobias Willi, der 141 Anläufe brauchte, um heute zum ersten Mal zu treffen. Tobias Willi und Martin Fenin in einem Absatz, das muss man mir erstmal nachmachen.

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Traumnote Willi

Da muss sich SPON aber noch mal etwas einfallen lassen, um seine Wahl zur Elf des Tages nicht dermaßen verfälschbar zu machen. Tobias Willi wurde im Sonntagsspiel des MSV bei Borussia Dortmund in der letzten Minute eingewechselt und setzte so viele Akzente, dass er mit einer glatten 1,0 nach Hause ging. Allerdings war ein einziger Teilnehmer dieser Meinung. Das reichte schon aus, um mit der Durchschnittsnote 1,0 in die Elf des Tages zu rutschen.

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