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Schlagwort: UEFA-Pokal-Finale

Real wer?

Falls irgendjemand angenommen haben sollte, dass das Berliner Desinteresse an internationalem Fußball irgendetwas mit der notorischen Torlosigkeit Herthas in diesen Wettbewerben zu tun habe, der muss sich hier eines Besseren belehren lassen.* Lange Zeit hat man sich hier gefragt, warum verdammt nochmal eigentlich das UEFA-Cup-Final-Rückspiel der Saison 1985/86 zwischen dem 1. FC Köln und Real Madrid in Berlin stattfand und nicht in Köln.

Man grübelte und grübelte seit Jahren schon und konnte sich partout nicht erinnern, bis plötzlich der Blick auf diese Tastatur vor einem fiel und man die alte Tante (in dem Fall nicht Hertha, sondern) Wikipedia fragte.

Der 1. FC Köln durfte wegen vorangegangener Zuschauerauschreitungen (in Waregem) das Finalheimspiel nicht im heimischen Müngersdorfer Stadion austragen und wich nach Berlin aus.

So einfach ist die Antwort.

Berlin als Austragungsort, eine äußerst ungewöhnliche Wahl von Köln aus gesehen, aber da man in Berlin damals selten europäischen Fußball zu sehen bekam, dachte man sich vielleicht in Köln, man tut den Menschen dort mal einen Gefallen. Ein paar DM Westberlin-Förderungsgeld waren sicher auch noch mit im Spiel. Und womöglich hatte es eine Mindestentfernung vom Heimstadion gegeben, um die Strafe auch zu einer solchen werden zu lassen.

Da trat dann also das in den 1980er Jahren zwar nicht ganz so erfolgreich und glamourös wie heute daherkommende, aber immer noch Weltruf genießende Real Madrid schon mal in West-Berlin an. Und ratet mal, wie viele Zuschauer kamen.

Genau.

Genau wie heute kamen etwas mehr als siehe dort, wenn mal ein Europapokalspiel ansteht. Man sieht also, es würde gar nichts nützen, wenn Hertha jetzt doch noch das Europa-League-Finale erreichte. Es kämen trotzdem nur siehe dort.

* Das Ergebnis des Hinspiels lassen wir mal außen vor. Und auch die Frage, warum so wenig Kölner nur nach Berlin fuhren oder flogen, was nicht unwesentlich mit dem ersten Teil nach dem Asterix zu tun haben könnte.

18 Kommentare

Lok Leipzat

Die taz schreibt über das Leipziger Zentralstadion und damit auch über Lok Leipzig. Leider schreibt sie Folgendes:

[photopress:taz_lokleipzig.jpg,full,centered]

Und damit begibt sie sich in die illustre Reihe der vielen Veröffentlichungen, in denen irgendwo ein unverzeihlicher Fehler steckt. Denn Lok Leipzig war nie im UEFA-Pokal-Finale. 1987 stand Lok Leipzig im Finale des Europapokals der Pokalsieger.

Achja, mit dabei damals war übrigens Olaf Marschall, der damals noch so aussah (obere Reihe, dritter Fußballer von links) [Link leider tot.]. Schöne Trikotwerbung auch bei Lok Leipzig im Jahre 1987. Erinnert mich fast an diesen Brauch, den eigenen Teamnamen auf dem Shirt, der Jacke, der Lederhose zu tragen.

Der taz allerdings sei verziehen, schließlich ließ sie einmal die FOTO-Zeitung ihre Titelseite montieren. Klar, dass dabei eine Menge Fehler zum Konzept gehört.

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