Da sich der FC Bayern München gerade anschickt, zum 5. Mal in Folge Deutscher Meister zu werden, womit er seinen nach der letzten Saison aufgestellten Rekord im deutschen Fußball von vier Titeln in Serie noch weiter ausbauen würde, stellt sich auch die Frage, wie es überhaupt weltweit im Fußball so aussieht bezüglich derartiger Serien.
Hier also die ultimative Liste mit jenen Clubs, die am häufigsten in Folge Meister wurden. Wobei man anmerken muss, dass Zwergländer mit nur sehr wenigen Clubs in ihren ersten Ligen hier ausgenommen sind. Das bringt uns zu folgender Liste mit einem Rekordträger aus einer baltischen Nation.
Meistertitel in Folge | Club | Land |
14 | Skonto Riga | Lettland |
13 | Rosenborg Trondheim | Norwegen |
11 | BATE Borisov | Weißrussland |
10 | BFC Dynamo | DDR |
10 | Piunik Jerewan | Armenien |
10 | Sheriff Tiraspol | Moldawien |
Vom absoluten Rekordwert von Skonto Riga wäre der FC Bayern München auch im Falle eines Titelgewinns im Jahr 2017 also immer noch meilenweit entfernt. Allerdings hätte man immerhin schon die Hälfte der Serien der ebenfalls auf den Topplätzen zu findenden Clubs erreicht. In der Bundesliga ist man – außer beim FC Bayern München – über die aktuelle Stärke des deutschen Rekordmeisters nicht besonders glücklich. Schließlich gewannen die Bayern ihre letzten Titel nicht jeweils knapp vor einem oder mehreren Verfolgern, sondern stets mir riesigem Abstand, standen teils schon – wie in der Saison 2012/13 – am 28. Spieltag als neuer (und meist auch alter) Deutscher Meister fest.
Für einen Meistertipp weniger spannende Ligen
Das macht die Angelegenheit, auf den Gesamtsieger der Bundesliga am Ende einer Saison zu tippen, nicht besonders lukrativ. Sofer der FC Bayern München wieder Meister wird, jedenfalls. An die aktuelle Realität angepasst sind die Quoten bei Wettanbietern wie Betway dafür für eventuelle Meistertitel anderer Clubs umso höher. Von Verhältnissen wie in der Premier League in England, wo kaum einmal ein Team seinen Titel mehr als einmal verteidigt, kann man in der Bundesliga dennoch nur träumen.
Rekordserien in den großen fünf Ligen Europas
Immerhin sind die Verhältnisse in den großen Ligen Europas allgemein noch nicht ganz so arg wie in jenen Ländern wie Lettland, Armenien oder Norwegen, aus denen die obigen Rekordhalter stammen. Das verrät jedenfalls ein Blick auf die aktuellen Rekorde in den fünf großen Ligen Europas in Bezug auf Meistertitel in Folge. Auch wenn sich der FC Bayern und auch Juventus gerade anschicken, hier neue Rekorde aufzustellen, so sind diese in ihrem Umfang immer noch halbwegs überschaubar.
Land | Verein | Titel in Folge |
Italien | Inter Mailand und Juventus | je 5 Titel in Folge |
Deutschland | FC Bayern München | 4 Titel in Folge |
Spanien | Real Madrid | 2x 5 Titel in Folge |
Frankreich | Olympique Lyon | 7 Titel in Folge |
England | Huddersfield Town, FC Arsenal, FC Liverpool, Manchester United (2x) | je 3 Titel in Folge |
Der erste Rekord in England von Huddersfield Town stammt dabei sogar aus den Jahren von 1925 bis 1927 und wurde seitdem nicht mehr übertroffen, lediglich eingestellt. In der 1992 eingeführten Premier League gewann nur Manchester United den Titel drei Mal in Folge, dies allerdings gleich zwei Mal.
In Deutschland hofft man dennoch inständig, dass der FC Bayern München es dem Rekordhalter in den fünf europäischen Ligen nicht gleichmacht. Das ist Olympique Lyon, das Anfang dieses Jahrhunderts gleich sieben Mal in Folge Meister in Frankreich wurde. Für die Vermarktung der Bundesliga eine Horrorvision.
Kommentare geschlossen
Auswertung der Prognosen der EM-Qualigruppen
Mit Aufstockung der Europameisterschaft von 16 auf 24 Teilnehmer fragten wir uns zu Beginn der Qualifikation dazu, ob diese Qualifikation wörklöch so schröcklöch öde werden würde, wie nach allgemeiner Einschätzung zu befürchten stand. 25 Menschen teilten ihre Tipps für die jeweils drei ersten Plätze mit.
So endete die EM-Qualifikation schließlich:
A: Tschechien, Island, Türkei, Niederlande, Kasachstan, Lettland
B: Belgien, Wales, Bosnien-Herzegowina, Israel, Zypern, Andorra
C: Spanien, Slowakei, Ukraine, Weißrussland, Luxemburg, Mazedonien
D: Deutschland, Polen, Irland, Schottland, Georgien, Gibraltar
E: England, Schweiz, Slowenien, Estland, Litauen, San Marino
F: Nordirland, Rumänien, Ungarn, Finnland, Färöer, Griechenland
G: Österreich, Russland, Schweden, Montenegro, Liechtenstein, Moldawien
H: Italien, Kroatien, Norwegen, Bulgarien, Aserbaidschan, Malta
I: Portugal, Albanien, Dänemark, Serbien, Armenien
Dabei fallen vor allem drei Gruppen heraus, die nicht das Erwartete brachten: Gruppe A mit dem Scheitern der Niederlande, der Direktqualifikation Islands, Gruppe F mit dem schwachen Abschneiden von Griechenland und Finnland sowie dem überraschenden Gruppensieger Nordirland und Gruppe I, in der weder Serbien noch Dänemark erreichten, was man allgemein erwartet hatte oder hätte.
Das Gegenteil stellten vor allem die Gruppen E (England – Schweiz – Slowenien) und H (Italien – Kroatien – Norwegen) dar, in der fast alle Teilnehmer sogar die endgültige Platzierung korrekt voraussagten. Ebenso wenig überraschen die Gruppensiege von Spanien und Deutschland, wobei es da bei den weiteren Platzierungen schon variabler zuging.
Nun also zur Auswertung.
Korrekt getippe Platzierungen
Ingesamt gab es 9 Gruppen à 3 Platzierungen zu tippen, macht 27 Tipps pro Teilnehmer. 25 Personen nahmen teil. Macht 675 Tipps. Davon waren – unten im Datenteil grün gekennzeichnet – 205 völlig korrekt. Dies entspricht einer Quote von 30,4 Prozent richtiger Tipps. Die Zahl der völlig richtigen Tipps schwankte dabei zwischen 7 (26 Prozent) und 14 (52 Prozent) von 27.
Direktqualifikanten
Interessanter als die Frage nach den genau richtig getippten Platzierungen war ja aber die Frage, wie genau man vorhersagen könne, welche Teams sich schließlich qualifizieren bzw. die Playoffs erreichen. Der Ausgang der Playoffs wurde in der gesamten Auswertung nicht berücksichtigt, weil deren Teilnehmer damals natürlich nicht bekannt waren und dementsprechend auch nicht eingeschätzt werden konnten.
Im zweiten Schritt wird also die Zahl der richtig getippten direkt Qualifizierten betrachtet. Hier gab es 9 Gruppen à 2 Qualifikanten, also 18 Tipps von 25 Teilnehmern, macht 450 Tipps. Davon waren 265 Prognosen korrekt, womit sich ein Prozentwert von 58,9 Prozent als zutreffend erwies. Die Zahl der richtigen Tipps variierte hier zwischen 12 (67 Prozent) und 8 (44 Prozent).
Korrekt getippte Qualifikanten
Doch im Kern war ja die Frage, ob man ahnen könne, welche drei Teams in einer Gruppe die für die Qualifikation relevanten Plätze erreichen würde. Hier waren also wiederum 675 Tipps nötig gewesen. Allein danach ausgewertet, wie viele dieser drei Teams, egal auf welcher Position die Qualfikation bewältigten, waren nicht weniger 534 Tipps von 675 zutreffend, somit 79,1 Prozent. Der Zahl der korrekten Tipps schwankte dabei zwischen 17 (63 Prozent) und 24 (89 Prozent). Im Schnitt wurden also nur 20,9 Prozent von 27 zu prognostizierenden Qualifikanten nicht korrekt prognostiziert.
Ob man das noch interessant nennt, muss trotz des unerwartet schlechten Abschneidens von vor allem Griechenland und den Niederlanden jeder für sich selbst entscheiden.
Hier würde man auch trotz der unerwartet spannenden Gruppe mit Deutschland darauf plädieren, die Eingangsfrage, ob die EM-Quali „schröcklöch öde“ werden würde, in Bezug auf die Ergebnisse mit ja beantworten.
Die Daten im Detail – vor allem interessant für die, die teilnahmen – folgen hier jetzt in drei Versionen, entsprechend der obigen drei Auswertungsverfahren. Kann man durchscrollen oder jeweils mit diesen Links ansteuern (funktioniert nur in der Komplettversion des Textes).
1. Platzierung genau richtig
2. Direktqualifikanten korrekt
3. alle sich überhaupt Qualifizierenden richtig
Unzweifelhaft natürlich, dass alle Werte noch wesentlich günstiger ausgefallen wären, wenn ein gewisser „Trainer Baade“ nicht mitgetippt hätte.
PS: Was hier erstmals auffiel, ist, dass eine solche Qualifikation gerade mal 13 Monate dauert – in diesem Fall von September 2014 bis Oktober 2015, also nicht annähernd die zwei Jahre, die die Pause zwischen zwei großen Turniere beträgt.