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We‘re only in it for the money?

Sehr amüsant sind stets die Kommentare, selbst bei gediegeneren Onlinemedien, unter Beiträgen zu Fußballspielen und -entwicklungen, die sich extensiv ereifern, dass die Spieler ja so unglaublich viel Geld verdienen und deshalb gefälligst immer und immer Leistung zu bringen hätten, so als seien diese keine Menschen und einzig und allein vom Geld angetrieben. Es sollte kein Geheimnis sein, dass die Leistungsmotivation umgekehrt U-förmig mit der Bezahlung korreliert. Sprich: Wer einen Hungerlohn erhält, ist genauso wenig motiviert viel zu arbeiten, wie derjenige, der übermäßig hoch bezahlt wird.

Was natürlich nicht bedeutet, dass ein Mensch mit sehr hoher Bezahlung zwangsläufig schlechte Arbeit abliefert oder sich gar nicht mehr motivieren kann. Nur müssen dann eben andere Gründe zur Motivation her: ein bestimmtes Ziel für sich persönlich zu erreichen, schneller als der vielleicht nur imaginierte Konkurrent zu sein oder ganz banal die Welt zu verbessern.

Man darf davon ausgehen, dass die allermeisten Fußballer, die es bis zum Profitum geschafft haben, ohnehin schon über eine wesentlich größere intrinsische Motivation verfügen als diejenigen, die es nicht soweit gebracht haben, das ist trivial.

Wer aber finanziell ausgesorgt hat, und sogar mehr als das, nämlich auch sein Glücklichsein gesichert hat, was selbst Frank Schaefer mit seinem bescheidenen Einkommen von kolportierten 25.000 Euro pro Monat problemlos kann, der macht eben — manchmal — andere Aspekte zum Maßstab seiner Entscheidungen. Lassen wir mal außen vor (was man nicht sollte), dass ihn Volker Finke gemobbt und der Vorstand nicht ausreichend unterstützt haben könnte. Für ihn selbst mag dennoch der Job als Trainer im zweiten oder dritten Glied mit dieser immer noch exorbitanten Bezahlung attraktiver sein als stets im Rampenlicht zu stehen. Dass man derartig gerichtete Entscheidungen — gegen mehr Geld, für die besseren Arbeitsbedingungen — im Profifußball so selten erlebt, liegt möglicherweise daran, dass so selten jene mit anderen Motivationskonstellationen überhaupt in eine derartige Situation gelangen. Nachvollziehbar bleibt die Entscheidung aber allemale. Denn:

60.000 Euro — besser wird’s darüber nicht mehr.

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