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1. Mai, Berlin-Kreuzberg: Hilfe

Lahm. Wirklich lahm. Oder auch: Hilfe!

Da versucht derjenige, der hier Werbung macht, sich irgendwie aus seiner ältere-Herren-die-sich-noch-für-gerade-so-eben-jung-halten-Dire-Straits-Ecke (mit Tipps von „Schnäuzer dem Großen“ und Jeans als probatem Kleidungsstück in jeder Lebenslage, wo der Fußball noch nach Autobahnraststätte und Pommes riecht, wo man sich die Tipptabellen noch vom Hausnerd auf Papier hat ausrechnen lassen) herauszumanövrieren und das geht dann völlig in die Hose:

Polizisten, die sich am 1. Mai in Kreuzberg mit nicht näher identifizierten Gegenübern eine Straßenschlacht liefern, spielen plötzlich gegeneinander, miteinander Fußball — man weiß es nicht genau — der Ball explodiert, natürlich, viel Feuer und Action ist immer gut in einer Werbung und am Ende steht man ratlos da, wo die Verknüpfung sein soll zwischen dem gewählten Szenario und dem Produkt, das beworben wird.

10 Kommentare

  1. Eskalierer. Polizei. Begegnung. Fußball. Radio. Internet.

    Is doch ne glasklare Assoziationskette. Die Idee liegt quasi auf der Straße. Wahrscheinlich darf man noch froh sein, dass sie nicht Zensursula oder Winnenden auf Fußball runtergebrochen haben.

    Und runtergebrochen ist überhaupt das perfekte Verb zu diesem Thema.

  2. xconroy xconroy

    Och, geht so. Ich finds nicht wirklich originell (halt Nike-Spots auf „dirty“), aber auch nicht so dermaßen scheiße, daß ich mich zu Assoziationsketten gezwungen sähe, die Schnäuzer und Autobahnraststätten enthalten.

    Ich frag mich nur, woher die das Geld für so einen nicht ganz unaufwendigen Spot haben.

  3. Manfred Manfred

    Die Verknüpfung? Puuh, ja. Ich habe mehrere Varianten:
    1.) Das Spiel endete 90:11.
    2.) Der entscheidende Tor fiel ganz zu Beginn der Nachschlacht-äääh, -spielzeit.
    3.) Der Werbedesigner ist 90 und sein hipper Berater 11.
    4.) Fußball ist die Hölle und der Sender mittendrin.
    5.) Eine Hommage an Gerd ‚Dann macht es Bumm‘ Müller, diesmal wortwörtlich.
    6.) Irgendwas mit Friedel Rausch.

    Übrigens explodiert der Ball nicht, sonst könnte ihn der Köter (deswegen #6, gelle) am Ende ja nicht abportieren.
    Und: ja, das sind erbärmliche 66 Sekunden.

  4. Puh. Da wird einem vor Augen geführt, warum „scheiße“ und „kacke“ auch als Adjektive geläufig sind.

  5. Günther [Werbelink entfernt] Günther [Werbelink entfernt]

    Also ich bin mir nicht so sicher ob die Werbung weit kommen wird. Was sollen da wirklich die Aussage davon sein? „Kommen Sie nach Kreuzberg!“ ?

  6. Ich bin mir hingegen ziemlich sicher, dass Deine Werbung auf meiner Seite, lieber „Günther“, nicht weit kommen wird. Ungefähr bis 21.22h nur.

  7. Ich muss zugeben: Beim ersten-zweiten Sehen fand ich das Video einfach nur obskur, und wenig mit dem eigentlichen Thema verhaftet.

    Je öfter ich es jetzt schaue, desto mehr muss ich sagen: Das ist total in die Hose gegangen. Das Video ist selbst, wenn man jetzt mal 90elf als Auftraggeber außen vorlässt, vollkommen verquer. Niemand versteht dieses Video. Es ist weder intelligent noch in irgendeiner Form unterhaltsam. Es ist vielmehr der obligatorische Griff ins Klo. Obligatorisch dann, wenn man Agenturen ans Thema Fußball lässt, die keine Ahnung vom Thema Fußball haben.

  8. Zumal in Kreuzberg seit Jahren nicht mehr randaliert wird. Da wird zwar zum ersten Mai noch Fußball gespielt, aber die Polizei bleibt in der Regel außen vor. Wenn Krawall, dann Walpurgisnacht im Pregnancy-Hill…
    Also schon mal ein klassischer Kategorie-Fehler.

    Sekunde, ich schau das Video noch einmal an…

    Also die Sozialromantik auf die hier angespielt wird: Entweder das Hooligantum oder das Anarchotum passen schon mal überhaupt nicht zueinander. Zwei verschiedene Welten.

    Dann aber: Die Schlacht der Hools/Anarchos als Fußballspiel. Das passt ja wohl noch viel weniger zusammen. Das ist nicht nur unverständlich und vollkommen falsch kombiniert, sondern einfach abgrundtief dämlich.

    Wer eine Schlägerei zu einem Fußball-Spiel „hochsterilisiert“, der übertritt ganz eindeutig die tolerierbaren Grenzen des „guten Geschmacks“. Und weil der Film in sich auch noch vollkommen schlecht kombiniert ist, kann man noch nicht einmal von einer Provokation reden, sondern einfach nur von Mist. Furchtbar…

  9. Tja, Manfred, aber was explodiert dann da im Feuer?

    Wer eine Schlägerei zu einem Fußball-Spiel „hochsterilisiert“, der übertritt ganz eindeutig die tolerierbaren Grenzen des „guten Geschmacks“

    Vollkommen richtig. Das Problem ist hier, dass man noch nicht mal 90elf einen Vorwurf machen kann. So entfernt wie das Video von deren Produkt ist, haben die sicher kaum was damit zu tun.

  10. Manfred Manfred

    Okay, am Ende ging dem Ball die Luft aus, es kann natürlich eine extrem dramatische Dramatisierung dieses Dramas gewesen sein. Nur eine weitere Scheißidee der Macher. Oder in einem derer Köppe ist grad ein Knallfrosch explodiert.

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