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Schlagwort: American Arena

Der Sportblogger-Beitrag des Jahres 2010

Liebes Publikum,

einige der im Netz über Sport Publizierenden haben sich schon seit geraumer Zeit auf Initiative von probek zum Sportbloggernetzwerk zusammengeschlossen. Die meisten tragen auch das Logo des Netzwerks auf ihrer Seite, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dieser noch recht lose, dennoch klar abgegrenzte Verbund an über Sport Schreibenden wählt nun in schöner Tradition des einst von Jürgen Kalwa initiierten Unterfangens den „Sportbloggerbeitrag des Jahres 2010″ – zum zweiten Mal erst überhaupt.

Noch ist die Bundesliga in der Winterpause, und abgesehen von ein paar Transfergeschichten hier und da passiert im (deutschen) Fußball nichts, weshalb wir diesen Zeitraum nutzen wollen, die von uns vorausgewählten Kandiaten in den nächsten Tagen vorzustellen, um anschließend auf Ihre, Deine, Eure Stimme zu hoffen, wer schließlich der Gewinner sein soll.

Die Abstimmung wird dann hier auf der Seite stattfinden, das bedeutet aber keineswegs, dass die ganze Angelegenheit nur eine Trainer-Baade-Angelegenheit ist. Im Gegenteil haben sich einige weitere Leute an dem Unterfangen beteiligt, unter Anderem hat der famose Jens Peters von catenaccio einen kurzen Trailer gebaut, der uns alle in die richtige Stimmung für die Vergabe eines Awards bringen soll — und das hoffentlich auch vermag.

Et voilà:


Sportblogger Beitrag des Jahres 2010 from jot.pe on Vimeo.

Gleich geht’s weiter mit den ersten Vorschlägen.

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Essay eines Spieltagsquickies

Man kennt das bequeme, faule Bloggen, indem man einfach ein paar Quickies einfügt und den Leser auf die Leserreise zu anderen Orten schickt. Hier machen wir das ganze mal ebenso quick, aber ohne Links.

Welche Themen wir ab diesem Spieltag nicht mehr diskutieren müssen

- Ob Berti Vogts wenigstens dort, wo man ihn nicht versteht, Erfolg haben kann (der sog. Rehhagel-Effekt)
- Ob man nach freds Äußerung zum letzten Spieltag eigentlich nur noch jedes Mal über Duisburg lachen kann
- Was Thomas Doll im Amt hält (Punkte), obwohl er doch so offensichtlich eine einzige Phrasendreschmaschine, Ausführung Kumpeltyp, ist
- Wie wertvoll ein „Aggressive Leader“ für eine Mannschaft sein kann, besonders in der Schlussphase einer Partie in der Allianz-Arena
- Ob Totgesagte wie Benjamin Auer länger leben
- Was Michael Henke nach seiner Zeit bei Bayern machen wird (egal)
- Ob Manuel Neuer wirklich der neue Bodo Illgner ist (nein, bald eher der neue Walter Junghans)
- Wer den besten Sport-Blog-Beitrag 2007 geschrieben hat (Oliver Fritsch)

Was wir allerdings weiterhin diskutieren müssen

- Wie viele Spiele Thomas von Heesen bis zum ersten Sieg als Nürnbergs Trainer brauchen wird
- Ob 16 Tore in 9 Partien nicht wirklich ein bisschen wenig sind und evtl. sogar Unglück bringen könnten
- Ob Jan Koller in Zukunft vor Partien nicht einen Einlauf machen sollte
- Ob die Radiokonferenz wirklich justiziabler Täuschungsversuch am Rezipienten ist
- Ob eine Torkamera oder ein Strafraumschiedsrichter den fälschlicherweise den Bayern zugesprochenen Einwurf richtigerweise dem HSV zuerkannt hätte
- Warum ich solche Flaschen beim kicker-Managerspiel (classic) gekauft habe, die nur dann gut spielen, wenn sie eingewechselt werden, bei Einsatz von Beginn an aber kläglich versagen
- Ob die Abschaffung der Sportschau dazu führen würde, dass kommende Generationen nicht mehr so an den Fußball angefixt würden wie wir und stattdessen Klavierspielen lernten, Rudern gingen, Theaterstücke schrieben oder vielleicht thailändisch kochten und sich mit Freunden träfen

(Man merkt, so ein Hingewerfe von Stichworten und Halbsätzen macht nicht satt, deshalb ist dieser Versuch hiermit auch wieder beendet.)

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Vote now: Sport-Blog-Beitrag des Jahres 2007

[photopress:american_arena_sport_blog_beitrag_des_jahres_2007.jpg,full,alignright]Bei American Arena, der Webseite von Jürgen Kalwa, läuft seit gerade eben die Abstimmung zum Sportblogbeitrag des Jahres 2007. Damit ist nicht die ganze Welt gemeint, sondern nur die deutschsprachige und dabei auch eher die deutsche. 11 formidable Beiträge stehen zur Auswahl, und welchen Ihr anklicken müsst, zeigt Euch dieser Screenshot von der Abstimmung. Andererseits hätte ich auch nix dagegen, z. B. die gelungenen Werke von fred von fooligan oder von nolookpass aus Schwerin prämiert zu sehen, genauso wie natürlich, wir sind hier schließlich bei einer Oscar-Verleihung, ich sowieso alle Kollegen liebe und mich ganz besonders bei meinem Produzenten und meinem Regisseur bedanken möchte. Und natürlich bei den Jungs von den Special Effects und bei denen vom Marketing, denen zu solchen Anlässen ja sonst nie gedankt wird, dabei machen sie doch den entscheidensten Anteil der Arbeit. Wie dem auch sei, ich möchte darum bitten, dass der am Ort der Abstimmung gegebene Hinweis: „Erst lesen, dann klicken“ befolgt wird. Wer erst klickt und dann liest, wird mit einem Probe-Abo der Sport-FOTO nicht unter zwei Jahren bestraft. Also: Vote now!

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Trainingskiebitze: The best fans in all of Europe

Benny Feilhaber, Ex-HSVler, der auch bei American Arena Thema ist, weil er wohl zu Derby County zurückkehrt, das gerade von Amerikanern übernommen wird, erwähnt im Interview mit Evenison Bemerkenswertes aus amerikanischer Sicht über die europäische Fankultur:

What do you like and dislike the most about living in Germany?

I really like the involvement of the fans with soccer. I would have to say that Germany has the best fans in all of Europe. Our stadium is sold out every single game. We‘ll get 500-1,000 people at practice sometimes. Obviously there are days when there are less than that, but there are people who come to every single practice. They live through the players and it is pretty amazing. We are obviously struggling this year, and our last game away, which was like a six hour train ride we probably had 5,000 fans travel to the game. It was against Bochum who is fighting relegation as well. We lost 2-1. After the game there were about 100 fans yelling at us, asking why we lost, how come we don’t play better, and some things much worse than this. There was a fence separating the fans and us. Our coach goes and talks to them, and the fans talk to them as though he has to take orders from them. It’s unbelievable the relationship between the fans and everyone on the team. After the coach left, all the players went and talked to the fans for like 15 minutes. It was a really crazy thing. As we were leaving on the team bus I saw about five fans standing there crying. I think the fans sometimes suffer more than the players. It’s obvious how much they really care for the team.

I think the fans sometimes suffer more than the players.

I think the word „sometimes“ is superfluous here.

Und auf Wunsch das Ganze auch auf deutsch:

Was magst du und was magst du nicht am Leben in Deutschland?

Was ich wirklich mag, ist die Beteiligung der Fans am Fußball. Ich würde sagen, dass Deutschland die besten Fans in ganz Europa hat. Unser Stadion ist bei jedem einzelnen Spiel ausverkauft. Manchmal kommen zwischen 500 und 1.000 Leute zum Training. Natürlich gibt es auch Tage, an denen es weniger sind, aber es gibt Leute, die zu jedem einzelnen Training kommen. Sie leben durch die Spieler und das ist schon ziemlich faszinierend. Wie man weiß, haben wir ein paar Probleme in diesem Jahr, und bei unserem letzten Auswärtsspiel, das ungefähr sechs Stunden Zugfahrt entfernt stattfand, hatten wir ungefähr 5.000 Fans, die zu diesem Spiel gefahren sind. Es war gegen Bochum, das ebenfalls gegen den Abstieg spielt. Wir haben 2:1 verloren. Nach dem Spiel schrieen uns ungefähr 100 Fans an, fragten uns, warum wir verloren haben und warum wir nicht besser spielen und noch ein paar wesentlich schlimmere Sachen. Ein Zaun trennte uns von den Fans. Unser Trainer ging hin und redete mit ihnen, und die Fans redeten mit ihm, als wenn er irgendwelche Anweisungen von ihnen entgegennehmen müsste. Die Beziehung zwischen Fans und jedem aus dem Team ist unglaublich. Nachdem der Trainer gegangen war, gingen alle Spieler hin und redeten ungefähr 15 Minuten lang mit den Fans. Das war wirklich verrückt. Als wir im Teambus abfuhren, sah ich fünf Fans, die weinten. Ich glaube, die Fans leiden manchmal mehr als die Spieler. Es ist nicht zu übersehen, wie viel ihnen am Team liegt.

Ich glaube, die Fans leiden manchmal mehr als die Spieler.

Ich glaube, das Wort „manchmal“ ist hier überflüssig.

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Ebbsfleet United macht Schule: Cmon club de foot

(Der) Bolzplatz und American Arena berichten bereits ausführlich zum Thema myfootballclub.co.uk, bei dem die Beteiligten den Club „Ebbsfleet United“ wieder zu dem machen wollen, was zumindest nach deutschem Verständnis natürlich sein sollte: dass die Mitglieder basisdemokratisch über die Vorgehensweise bezüglich des Teams entscheiden.

Nachdem der Ball-Blog schon ein Beispiel in Israel gefunden hat und Herr Wieland berichtet, dass in Uerdingen zumindest in Ansätzen Vergleichbares geplant ist, erweitern wir die Liste der Versuche, die Macht in einem Fußballklub zurück zu den Mitgliedern zu holen, um einen aus Frankreich.

Wie es bei Franzosen so üblich ist, machen sie alles etwas anders, so heißt der potenzielle Club „Cmon club de foot“ [Link leider tot], eine Namenswahl, wie man sie hierzulande vielleicht von Grundschülern erwartet hätte.

Da mein Französisch so gut wie mein Interesse, an so einer Aktion teilzunehmen, groß ist, verweise ich auf diesen Artikel bei Nachrichten.at, der uns das Ganze auf deutsch erklärt:

„Seit der Eröffnung der Webseite http://www.cmonclubdefoot.fr vor zwei Monaten schlossen sich der Initiative bereits 1.500 Interessenten an, die je 50 Euro Beitrag eingezahlt haben […] Binnen eines Jahres hoffen die drei rund 30-jährigen Männer genügend Geld gesammelt zu haben, um eine Mannschaft der zweiten oder vierten Liga kaufen zu können. […]

So weit, so bekannt, etwas weltfremd mutet dann noch ein Teilaspekt der Motivation der Aktivisten an:

„Die drei Gründer der Web-Initiative sind überzeugt, dass durch die Einbeziehung der Anhänger in die Verwaltung der Mannschaften die Gewaltakte in den Stadien vermindert werden können.“

Insgesamt sind jetzt also schon vier dieser Versuche bekannt, und möglicherweise spielt bald europaweit in jedem Land ein Klub mit, der von solchen Ansammlungen von Fußballinteressierten gesteuert wird.

American Arenas recherchierte Zweifel bezüglich des Gelingens des Projekts „Ebbsfleet United“ müssen aber ins Kalkül gezogen werden und machen das dauerhafte Gelingen solcher Projekte fraglich:

„Der Club aus der Grafschaft Kent, der 2005 komplett auf „professional“ umgestellt wurde, frisst pro Jahr umgerechnet rund 3 Millionen Dollar auf. Davon gehen zwischen 600.000 und 800.000 für Spielergehälter drauf. Wenn man aber nur 1.000 Zuschauer pro Spiel auf die Beine bekommt und kaum Sponsorenhilfe, dann rutscht man damit unweigerlich ins Minus. Anders gesagt: In einer solchen Konstellation ist es auch egal, wer bestimmt, welche Kicker eingekauft werden und wer spielt. Das Projekt kann wirtschaftlich gar nicht funktionieren.“

Und zu guter Letzt darf die Frage erlaubt sein, warum man nicht einfach selbst einen Klub gründet, wenn man unbedingt Entscheidungsträger sein will. Dass man dann ganz unten anfangen muss, bedeutet doch nicht, dass es weniger interessant ist, die Geschicke dieses Klubs zu leiten, basisdemokratisch. Ein paar Jährchen Geduld sollte man dann eben mitbringen, wenn man nach oben möchte. Frag nach bei FC United of Manchester oder bei SV Austria Salzburg.

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Janus‘ große Worte

Einstand nach Fortuna-Art…

Am 18.11.2007 stand die erste Bewährungsprobe der Fortuna ohne Uwe Weidemann an, das Spiel beim – mit Verlaub – Abstiegskandidaten SV Babelsberg 03. Eine lösbare Aufgabe für Interimstrainer Wolf Werner, der seit dem Rausschmiss von Uwe Weidemann auch schon in gefühlt 100 Interviews erklärt hat, dass er froh ist, wenn er die Aufgabe zur Winterpause wieder abgeben kann. Sicherlich verständlich, wenn man eigentlich Sportdirektor ist. Eher unverständlich, warum er es dann überhaupt macht, er hätte es ja auch Co-Trainer Uwe Klein überlassen können oder dem Trainer der Zweiten Mannschaft, Goran Vucic. Oder halt irgendjemand anderem, wenn er selbst schon keinen Bock drauf hat. Nur eins von mehreren Mosaiksteinchen, die darauf hindeuten, dass die Entscheidung vielleicht doch ein wenig überstürzt getroffen wurde.

Und immerhin verlor die Fortuna in Babelsberg nur mit 0:3. Unter Weidemann hätte das bestimmt noch viel schlimmer ausgesehen…“

Janus‘ kleine Welt, man versäumt immer wieder daraufhinzuweisen. Nur weil der werte Herr Janus keinen „Blok“ führt, nicht bei technorati pingt, nicht ver-trackbackt und auch nicht kommentieren lässt, sind seine Werke nicht weniger lesenswert als andere Werke. Im Gegenteil.

Somit geht heute die Empfehlung raus: lest doch mal Janus. Der hat sogar schon zwei Bücher geschrieben. Wo gibt’s das sonst unter den Bloggornden?

Naja, Herr Kalwa, der zählt in dem Fall aber nicht. Der ist ja sieben Fuß voraus. Und Schluss für dieses Jahr mit der Selbstundsoweiter.

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Wie alt bist du?

American Arena schreibt von einem seltsamen Vorfall, die NBA und einen eventuellen chinesischen Neuzugang betreffend. Dort ist nicht ganz klar, wie alt der Gute, der Große eigentlich ist, der demnächst in der NBA auf „Körbejagd“ (was für ein seltsamer Ausdruck) gehen wird.

Ganz neu ist dieses Phänomen nicht. Auch früher schon gab es – anderes Metier und vielleicht nicht ganz so relevant, nichtsdesotrotz aber dasselbe in grün – in bundesrepublikanischen Jugendfußballerkreisen komische, mit enormem Brust- und Barthaarwuchs ausgestattete Spieler von beeindruckender Statur, die noch dazu alle ihre Gegenspieler in Grund und Boden rennen, springen und checken konnten. Meist waren sie aus der Türkei, dem Irak, dem Iran oder dem Libanon, vielleicht auch aus anderen Ländern dieser Region. Und die Tatsache, dass ich diese Länder nenne, hat nichts mit meinen vorhandenen oder nicht vorhandenen Sympathien zu tun, sondern mit den zu beschreibenden Tatsachen. Es fehlte so etwas wie eine Geburtsurkunde, so dass man den Jahrgang eines frisch hinzugestoßenen Jugendspielers aus dieser Region im günstigsten Falle einfach selbst bestimmen konnte. Das machte das Antreten gegen mit derlei Spielern ausgestattete Mannschaften immer zu einem großen Vergnügen. Jeder, der nicht gerade auf alle beiden Augen gefallen war, konnte sehen, dass der eine oder andere dieser Spieler allen anderen auf dem Feld zwei körperliche Jahre voraus war, aber eine Geburtsurkunde, nein, die gab es nicht.

Später hörte ich davon, dass dieser oder jener überambitionierte Jugendtrainer dann doch mal für derlei nachgewiesene Vergehen bestraft wurde. Das bringt mir das mit 1:4 gegen solche Hünen verlorene Pokalfinale aber nicht zurück.

Und von diesem Milo¨ J., der bei uns spielte, wusste auch jeder, dass sein im Spielerpass eingetragener Geburtsjahrgang nicht stimmte. Der war aber aus Jugoslawien.

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