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Schlagwort: Jermaine Jones

Das Ende zweier keiner Ären

SPON schreibt über Werder Bremen: Das Ende einer Ära. Das mag sein, ganz so sicher kann man sich bei lediglich einer versauten Champions-League-Saison nicht sein. Wer 8x in 4,5 Jahren in der Champions League vertreten ist, muss sich doch nicht schämen, wenn er einmal in der ersten Runde ausscheidet, oder? Alleine die dauerhafte Qualifikation für die Champions League kann kein Indiz für eine schlechte Situation sein. Man könnte, so man den HSV der frühen 1980er annimmt, auch davon ausgehen, dass eine zweite Mannschaft der deutschen Bundesliga sich per se ins Halbfinale vorkämpft. Man muss es aber heutzutage nicht. Die regelmäßige Qualifikation und Befähigung, die Gruppenphase zu überstehen, ist sicher mehr als man erwarten darf. Wegen der geringen TV-Einnahmen. Wegen des gering ausgeprägten Zustands des deutschen Fußballs. Der wiederum nur am Geld liegt und nicht-niemals an den beteiligten Personen. Die Kohle, sofern vorhanden, brennt natürlich in unseren Händen. Aua.

Beim FC Schalke 04 hingegen muss man sagen: Welche Ära? Die Ära Assauer vielleicht? Die ist allerdings schon länger zu Ende. Es kann eigentlich nur Charly Neumann gemeint sein, das immerhin, war eine Ära, wenn auch nicht auf, sondern neben dem Platz.

Fußballerisch hingegen wird vom FC Schalke 04 der 00er-Jahr nur eins hängen bleiben: die vielen verpassten Gelegenheiten, Meister zu werden, welche man entweder Patrik Andersson sowie Stig Töftings Beiseite-Springen oder der eigenen, fehlenden Courage verdankt, indem man Spiele wie in Bochum oder in Stuttgart verlor, mit zitternden Knien und wahrlich wachsweichen Beinen auf den Platz lief, im Hinterkopf schon das mögliche Scheitern. Wenn man so will, ist das natürlich auch eine Ära, eine Ära des Scheiterns. Dann hatte Bayer Leverkusen wohl unter Daum und Toppmöller ebenfalls eine ganz besondere Ära. Nur war man da immerhin im Finale der Champions League, etwas, wovon man auf Schalke nur träumen kann.

Sollte diese Ära des Scheiterns nun endlich (aus Schalker Sicht) zu Ende sein, dann gäbe es genug Anlass für alle Schalker, sich entspannt zurückzulehnen und dem Pflänzchen positive Erwartungshaltung ab und zu ein wenig Wasser geben, auf dass es wachsen und gedeihen kann, denn schlimmeren Fußball als Schalke zur Zeit zeigt, kann es mit einem solchen Etat eigentlich nicht mehr geben.

Und wenn man dann noch bedenkt, dass es für Schalke immer auch wichtig ist, vor dem BVB zu stehen und diesen in den Derbies zu schlagen, dann muss man die Saison bereits abhaken, während genau das in Bremen noch nicht der Fall ist. Man darf durchaus einmal, zweimal gegen Mannschaften scheitern, deren Namen der gemeine Fan noch nie gelesen noch gehört hat. Was aber an der mangelnden Bildung des Fans liegt, und nicht an der Klasse oder Güte des Gegners.

Sich auspfeifen und sich selbst dem Sarlak überantworten darf man erst dann, wenn man wirklich keinen Ausweg mehr weiß: „Müller raus!“.

Ich halte das für eine richtige Maßnahme, jedoch erst nach dem Feuern der übrigen Beteiligten. Schalke ist im aktuellen Zustand ein Moloch, eine horrible Zukunftsvision, bei der man bei genauem Hingucken schon Angst bekommt. Man muss nicht mal hingucken, man muss nur hinhören: Bordon, Kuranyi, Rakitic, Altıntop, Jermaine Jones usw.

Man mag nicht mehr hingucken. Als Nicht-Schalker wird einem ohnehin schlecht dabei, wenn man sieht, wer sich da als Schalker ausverkauft.

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Mimosenstadl: Es sind wieder Plätze frei!

Nachdem Kevin Kuranyi es schon nicht ertragen konnte, mit anzusehen, wie ohne ihn erfolgreicher Fußball der besseren Sorte gespielt wurde, hat sich jetzt auch Torsten Frings als Mimose mit Bank-Allergie geoutet. Der FOTO-Zeitung sagte er, dass er über einen Rücktritt nachdenke.

Lassen wir mal außen vor, dass die FOTO sich das Interview wahrscheinlich größtenteils selbst ausgedacht oder die Fragen so manipulativ gestellt hat, dass Frings nicht anders konnte, als die von ihr gewünschten Aussagen zu tätigen.

Das können wir natürlich nicht außen vor lassen.

Sollte es dennoch zufällig wahr sein, dann gibt es bald nur noch einen Elf-Mann-Kader in der Nationalelf (plus natürlich Jermaine Jones auf der Tribüne), weil sich keiner mehr auf die Bank setzen mag. Da fehlt dann wahlweise „Vertrauen“ oder „Rückendeckung“, der Tee war zu kalt und mittwochs bekommt man ohnehin so schlecht Babysitter — weil ja Länderspiel ist. Jogi Löw muss die Aufstellungen ab sofort drei Tage vor dem Spielbeginn bekannt geben und die jeweiligen Einladungsemails versenden. Sollte sich in der Zwischenzeit einer der elf Ausgewählten verletzen oder ihm plötzlich einfallen, dass er ebenfalls eine Mimose ist — draußen zu kalt, die Verletzungsgefahr, immer diese Eigentore und was sonst noch alles dem Marktwert schaden könnte — kann er leider nicht mehr ersetzt werden und die Nationalmannschaft beginnt das Spiel eben mit einem Mann weniger.

Oliver Bierhoff wird als gescheiter Marketingmann nicht lange zögern, die so frei gewordenen Plätze auf der Bank entweder meistbietend an Fans zu versteigern oder sie diversen Gönnern gönnen. Vielleicht sehen wir bald Dieter Zetsche oder Herbert Hainer neben Hansi Flick.

Gute Fußballer, die zum Beispiel dann eingewechselt werden könnten, wenn ihre besonderen Stärken vonnöten sind, um einen Rückstand umzudrehen oder eine Führung zu halten, gibt es dann auf der Bank aber nicht mehr. Entweder von Anfang an spielen oder gar nicht erst hinfahren, alles andere ist unter der Würde eines der Nationalelf Würdigen.

Aber nicht vergessen: Es stand in der FOTO (von der im Laufe des Tages wahrscheinlich noch diverse Zeitungen abschreiben werden), also wohl nur heiße Luft.

Und jetzt wieder Musik.

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Das schlägt dem Fass den Boden aus

So wie kein Normalsterblicher, der nicht auch Zwiebelfisch liest, ahnen kann, woher die Redewendung im Titel stammt, wird es irgendwann auch mit dem Elfmeterschießen und der Legende sein, dass Deutsche keine Elfmeterschießen verlieren.

„The Germans were (as always) clinical with all their penalties […]“

schreibt 101greatgoals.

Die Schützen für den FC Schalke Nullvier waren:

Rafinha (BRA)
Rakitic (CRO)
Altintop (TUR)
Jones (GER/USA)

Ganz klar: Deutsche sind immer präzise im Elfmeterschießen.

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