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Schlagwort: Norbert Dickel

Wünsch dir was

Wann hat diese Elf wohl gespielt?

Kahn — Stickroth, Simunic, Waldoch, Reiss — Freier, Messi, Tretschok, Heinrich — Jancker, Klose

Oder diese?

Dreher — Matthäus — Ziege, Pohl, Kutowski — Breitzke, Häßler, Scholl — Thom — Dickel, Völler

Oder diese?

Schmadtke — Legat, Spanring, Vogel, Kohl — Eilts, Soldo, Balakov, Cardoso — Bode, Decheiver

Antworten hier.

PS: Das Tolle sind nicht nur die Zusammenstellungen dieser Elfen, sondern dass man die Herren Profis auch mal längere Zeit etwas freier reden hört als in den Interviews am Spielfeldrand — und vor allem über ein anderes Thema als eine gerade absolvierte Partie. Noch dazu befinden sich unter den Kandidaten auch die weniger großen Stars, sogar Schiedsrichter. Sehr bunte, gelungene Mischung.

“Urheber“

PPS: Die erste ist von Dariusz Wosz, die zweite von Thomas Helmer und die dritte von Jens Todt.
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Die Ringelsocken waren’s

Da wird es der Borussia aus Dortmund wohl nicht so viel nützen, morgen in extra nur fürs Finale kreierten Trikots anzutreten: es lag nämlich an den Socken, wie der Helden von Berlin Norbert Dickel zu berichten weiß.

Kleine Randnotiz: Das Rekordergebnis im Pokal-Finale liegt bei 5:0. In dieser Höhe gewann der FC Schalke 04 1972 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Und sollten dem BVB nicht bis morgen noch ein paar modische Kniffe einfallen, die die Bayern „verwirren“ könnten, wackelt der Rekord morgen ordentlich.

Wobei das immer so eine Sache ist mit Weissagungen vor sportlichen Wettbewerben, weshalb sich dieser Teil des Beitrags auch im Falle eines Dortmunder Sieges von selbst vernichten wird.

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BVB schlägt Celtic: der junge Thomas Helmer, der immer gleichalte Rolf Töpperwien



Man kommt nicht umhin, zu glauben, man sei in einem der frühen Helge-Schneider-Filme. Der keuchende, später stammelnde Norbert Dickel, der „Akademiker“ Dr. Gerd Niebaum und der Trainer, der „eigentlich immer an ein Tor geglaubt hat“. Das muss inszeniert sein.

„Das d’s größte, was ich je erlebt habe.“ — „Das ist von uns allen das Lieblingstor.“ hören wir Norbert Dickel hervorpressen.

Thomas Helmer wurde von „Töppi“ nicht befragt, schlüpfte aber immer wieder halbnackt durchs Bild und man sah damals schon die Tendenz zur Jahre währenden gleich beschissenen Frisur. Einzig Frank Mill wurde nicht als Schauspieler engagiert, dementsprechend spielte er bei der Inszenierung auch nicht mit, sondern war er selbst. Nackte Männerärsche gibt’s übrigens auch zu sehen. Den „vorzüglich geführten Club“, den Rolf Töpperwien erwähnt und damit tatsächlich genau jenen BVB meint, der unter dem selben Gerd Niebaum in die existenzbedrohende Pleite geführt wurde, gibt es allerdings nicht mehr. Und begeisterungsfähig ist das Dortmunder Publikum auch nicht mehr, sondern nörgelig-kritisch, wie es im Ruhrgebiet anscheinend zum guten Ton gehört, anders als das Klischee von den dauerunterstützenden Arbeitslosen, die auch noch ihr letztes Hemd für den Klub geben, es uns weismachen will.

So billig der Spruch auch ist, hier ist er angebracht: Das ist ganz großer Sport.

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Fremdschämen für Runaways

Extended version.

Letztens musste ich die Gelegenheit wahrnehmen, das Freitagabendspiel der Bundesliga via BVB-Netradio zu verfolgen.

Die Alternative wäre einzig der immer dröge und vor allem lahme Liveticker des Kickers oder ein noch schlimmerer Liveticker gewesen, einer, in dem z. B. Tor mit mehr als einem O geschrieben oder Sätze mit mehr als einem Ausrufezeichen beendet werden, nur weil sich der kleine Student an der Tastatur nicht anders, mit Worten nämlich, artikulieren kann. Da wird heftigst auf die 1 gekloppt, bei gleichzeitiger Betätigung der Shift-Taste, die eigene Erregung wird durch diese physisch intensive, energieverbrauchende Handlung kanalisiert, mit viel Glück gar sublimiert. Dem Leser ist aber damit nicht geholfen. Ein Tor bleibt immer noch ein Tor und ein knapp vorbei schlitternder, verunglückter Fernschuss wird nicht knapper dadurch, dass man noch zwei Mal auf die 1 drückt.

Das Netradio sollte es also sein, das BVB-Netradio.

So viel fremdschämen kann man sich allerdings nicht, dass man diese Option noch einmal ernsthaft wahrnehmen könne. Sollte man BVB-Fan sein, empfindet man diese Dokumentation des Spiels wohl als angemessen. Sollte man neutraler Hörer sein wie ich in diesem Falle, weiß man nicht, mit welchem Recht solche Dinge über den Äther des Internets geschickt werden.

Man könnte auch einfach Uwe Kaluschke oder Heinz Kohlmeyer aus der Fankurve das Mikro vor die Nase halten, viel mehr über das Spiel würde man auch nicht erfahren. Ständig wird über die totale Parteilichkeit des Schiedsrichters genörgelt, der wird auch noch live via Netradiomikrofon angeprangert, „Najas“ wechseln sich damit ab, dass die heiß emotionalisierten Jungs wohl sogar gleichzeitig noch „Premiere“ sehen, denn ständig geben sie Kommentare ab, dass sie erst noch mal die Wiederholung schauen müssen, bevor sie dem Hörer jetzt sagen können, was passiert ist, nicht ohne sich zu erdummen, den Schiedsrichter aufs Schärfste dafür anzugreifen, dass er das, was sie selbst erst in der vierten Wiederholung erkannten, nicht sofort sah.

Dazu kommt, dass man sich ständig an irgendwelchen Kleinigkeiten hochzieht anstatt wirklich das Spiel zu beschreiben. Und der ebenfalls beteiligte Stadionsprecher Norbert Dickel wirkt so aufgepeitscht, dass man sich nicht vorstellen kann, dass er bei brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahrte und seiner Funktion als Stadionsprecher nachkommen kann. Die anderen Beteiligten kann man getrost vergessen und man sieht wieder einmal, dass gutes Radiomachen ein Handwerk ist, welches gelernt sein will.

Gibt es einen dermaßen peinlichen Service eigentlich auch bei anderen Bundesligaclubs?

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Der Helden von Berlin

Manchmal, zumeist in der Grundschule, gibt es Menschen — das sind dann in aller Regel Kinder — die Satzzeichen mitlesen. „Und dann sagte er komma dass er unbedingt heim müsse punkt. Seine Frau antwortete doppelpunkt anführungszeichen oben Nein komma du kannst noch nicht gehen punkt anführungszeichen oben.“

Später gewöhnen sich das die meisten Menschen ab, und das ist auch gut so, denn es nervt gehörig beim Zuhören.

Manchmal wünsche ich mir allerdings, dass man Satzzeichen doch noch mitläse, mitsänge oder zumindest irgendwie andeutete.

Mir wird jedenfalls immer schlecht, wenn ich den bei Borussia Dortmund beliebten Fangesang höre, der Norbert Dickel, seines Zeichens Stadionsprecher im Westfahlenstadion, ehren soll:

„Ein jeder kennt ihn, den Held von Berlin“

Entweder setzt man ein Apostroph nach „Held“, das man zwangsläufig nicht hören kann, oder man achtet die Regeln der Deklination und singt “ … den Helden von Berlin …“.

Die Tatsache, dass diese Zeilen niemand mit Apostroph schreibt, lassen mich traurig, aber auch wütend werden. Und Emotionen sind nun mal das, was im Fußball zählt.

Bemerkenswert an dieser Stelle, dass selbst die größten Deppen es hinbekommen haben, bei dem Song zur WM — „Es gibt nur ein‘ Rudi Völler“ — den Apostroph richtig zu setzen.

Vergesst niemals den Akkusativ, den Stiefvater der schwachen Deklination. Norbert Dickel allerdings sollte immer der Helden von Berlin bleiben.

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