Zum Inhalt springen

Schlagwort: Ruud van Nistelrooij

Lehrvideo Teil XI: Strafstoß

Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, dass die Quote der verwandelten Strafstöße im Fußball über die Jahre hinweg relativ gleich hoch bei etwa 77% liegt, was bedeutet, dass knapp jeder vierte Strafstoß vergeben wird.

Zusammengetragen hat das sicher nicht nur Roland Loy, sondern auch die diversen Datenbanken dieser Welt. Loy fand zumindest selbst heraus, dass der in anderen Ländern unbekannte Sermon davon, dass der Gefoulte nicht selbst schießen dürfe, unsinnig sei, weil die Quote in diesen Fällen nicht von der Quote der übrigen Fälle abweiche.

Gleichzeitig hatte Metin Tolan in seinem stillgelegten Blog „Querkraft“ dargelegt, welche Methode die sicherste sein müsste, zu verhindern, dass der Torwart den Ball erreiche und abwehren könne. Für die Antwort auf diese Frage braucht man eigentlich nicht viel Phantasie: Natürlich sollte der Ball möglichst weit entfernt vom Torhüter einschlagen und das ist angesichts der Tatsache, dass bislang die wenigsten Torhüter 2,44m groß sind, nun mal der Winkel, von dem ein Fußballtor zwei besitzt. Dorthin muss der Torwart sich nicht nur zur Seite, sondern auch nach oben bewegen, was ihm schwerer fällt, als sich allein zur Seite zu bewegen.

Eigentlich ganz einfach, ganz logisch auch.

Dennoch sieht man Millionen von Strafstößen, die diese Tatsache ignorieren und stattdessen einfach auf ihr Glück hoffen, welches dann in 23% der Fälle eben nicht eintritt.

Dabei bedürfte es nur ein wenig dessen, was man den Fußballern ja gerne abstreitet: Trainingseifer. Trainingseifer, um mit einer derartigen Sicherheit in den Winkel zu treffen, dass man seine persönliche Trefferquote von 77% auf einen Wert darüber steigerte.

Wie es Theofanis Gekas in diesem Beispiel wunderbar vormacht.



Wirklich erstaunlich, dass so wenige andere Schützen nicht die Eier Lust haben, sich angemessen unter der Woche auf ihre Aufgabe Strafstoß vorzubereiten, so dass sie relativ ruhigen Gewissens in den Winkel zielen könnten. Ruud van Nistelrooij machte das wohl zu seinen Zeiten bei Manchester United meist genauso: immer hoch in den Winkel, was jeder Torhüter wusste, aber dennoch nicht verhindern konnte.

Hier und heute: Theofanis Gekas.

Aber sonst? Größtenteils amateurhaftes einfallsloses Schweigen im Wald der Winkel.

(Torhüter, die weniger als jeden vierten Strafstoß halten, sind übrigens auch dann keine „Elfmeterhelden“, wenn sie denn mal zufällig doch einen halten. Sie bleiben bei unter 23% gehaltenen (minus der vorbeigeschossenen) Strafstößen das, was die Statistik sagt: unterdurchschnittlich. Kein Grund zum Jubeln, eher ein Grund, beim Elfmeterschießen den Torwart zu wechseln.)

9 Kommentare

Abseits-Trainer

Ein bisschen viel Trainer-Content auf der Trainer-Baade-Seite heute, aber diesen Trainer sollte man sich ganz besonders unter dem Eindruck der allgemeinen Ratlosigkeit nach dem vermeintlichen Abseits-Tor von Ruud van Nistelrooy gegen Italien antun, sofern man etwas auf seine eigenen Regelkenntnisse hält. Und bis zur letzten Frage durchzukommen ist auch schon nicht so leicht. Also heißt es „Hoch die Fahne, runter die Fahne“ beim Abseits-Trainer von EA Sports:

[photopress:abseits_trainer.jpg,full,centered]

Verschwommen wahrgenommen bei einem Vorläufer von „Check von hinten“ und bei den ersten zwei Versuchen gescheitert …

8 Kommentare

In the year 2525

In jenem Jahre wird es vielleicht soweit sein, dass alle an diesem Ballyhoo Beteiligten die lächerlichen 17einhalb Regeln kennen, bevor sie sich hinstellen und über dieses Spiel palavern. Einfach nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein echtes Regelwerk — und nicht nur ein paar nicht zu Ende gedachte und dahingeschmierte Sätzchen — ist, empfehle ich die Lektüre der Regeln des American Footballs. Schade, dass ich im Jahre 2525 schon tot gewesen sein werde, denn diesen Moment, in denen Menschen, deren Job es ist, über das, was innerhalb der 17einhalb dahingeschmierten Regeln passiert, zu berichten, zu sinnieren und es zu analysieren, die Regeln kennen, hätte ich gerne noch erlebt.

5 Kommentare

Horrorshow

Inzwischen müsste man (das bin in diesem Fall ich) schon eine neue Rubrik eröffnen, um diese beknackten Fotos von Spielern, Menschen, Zuschauern und anderem Gesindel, das sich rund um den Fußball herumtreibt und ablichten lässt, zu erfassen.

Heutiges Beispiel ist das Foto im kicker von Ruud van Nistelrooij. Geht’s noch debiler?

5 Kommentare

Sargnagel

Der Guardian schreibt zur heutigen Aufstelllung der Niederländer:

„Holland team (aka The Final Nail In The Coffin Marked ‚Ruud van Nistelrooy’s Career‘) 1-Edwin van der Sar; 3-Khalid Boulahrouz, 13-Andre Ooijer,…“

Kein Wunder, dass Bayern an ihm interessiert ist. In der Bundesliga spielt ja schon seit Jahren nur noch Kroepoek.

Einen Kommentar hinterlassen