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Schlagwort: Sonic Youth

Sonic Soccer

Sonic Youth becovern ihre neueste Platte mit einer jungen Frau, die einem Fußballspiel zuschaut, ganz offensichtlich einem Amateur- oder Hobbyspiel in irgendeinem Park.

Selber ansehen bzw. noch mal ansehen.

Was sagt uns das? Zunächst mal nicht viel, außer dass Sonic Youth ihre aktuelle Platte mit einer jungen Frau betiteln, die einem Fußballspiel zuschaut, ganz offensichtlich einem Amateur- oder Hobbyspiel in irgendeinem Park.

Vielleicht nicht ganz so überraschend, stellt diese Platte allerdings nichts anderes als die Filmmusik zu „Simon Werner a disparu“ dar, einem französischen „Thriller“ — das steht hier für „spannender Film“ — zu welchem Sonic Youth die Musik beisteuerten. Möglicherweise schlicht eine Szene aus dem Film, die dann zu einem der Filmplakate wurde. Nicht die erste Filmmusik, die Sonic Youth schrieben, aber die erste mit einem einem Fußballspiel zuschauenden Mädchen auf dem Cover.



(Vorsicht vor dem Anhören. Bei nicht-sonic-youth-tauglichen Ohren droht schneller Übergang in einen Dämmerzustand, deshalb nur bedingt safe for work.)

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Ein WMchen in Connecticut gefällig?

Für die Doppelvergabe der WM-Ausrichtung 2018 und 2022 hat sich auch Katar beworben.

Katar.

Lassen wir mal außer Acht, dass dort lediglich ungefähr genau 824.789 Menschen leben und man somit die WM auch z. B. nur in Düsseldorf oder Stuttgart durchführen könnte. Wenden wir uns lieber der Größe dieses Landes zu:

slightly smaller than Connecticut“ meldet das CIA World Factbook, das natürlich derlei Angaben immer ins Verhältnis zu US-Amerikanern bekannten Bezugsgrößen stellen muss. Was nicht verwunderlich ist und auch nicht als Lächerlichmachung gemeint ist. Schließlich liest man hierzulande gleichfalls ständig davon, dass Israel so groß wie Hessen sei oder dass in Island so viele Menschen wie in Krefeld, verteilt auf eine Fläche vergleichbar der Frankreichs, leben. Zwar sind weder Island noch Frankreich ein deutsches Bundesland, doch hat man hier, wenn schon, einen ungefähren Begriff von der Größe Frankreichs, während die Größenangaben „twice as large as Montana“ oder „half the size of Idaho“ nicht wirklich zur Veranschaulichung beitragen können. Zum Glück ist das im Falle Connecticuts (das mit dem stummen c) anders, weil das so nah bei New York liegt und damals am 11. September 2001 natürlich jeder (außer W.) alle möglichen Umgebungskarten abgegrast hat oder dazu von TV und Internet genötigt wurde. Natürlich kennt man Connecticut als Mensch auch deshalb, weil Sonic Youths Thurston Moore dortherkommt. Aus diesen Gründen kann man mit dem Größenvergleich „slightly smaller than Connecticut“ etwas anfangen und muss dann doch bezüglich der WM-Bewerbung von Katar kurz lachen. Eher schmunzeln gar nur.

Die Zeiten, als eine komplette WM wie 1930 in Montevideo in einer einzigen Stadt ausgetragen wurde, sind nun mal nicht mehr nur vorbei: Es kann sich auch niemand mehr aktiv daran erinnern. Heutzutage wollen die professionellen Menschenbeweger und die Bettenbereitsteller und die Dönerbudenbetreiber bei so einer WM schließlich auch ein bisschen was verdienen, weshalb es nicht in Frage kommen kann, dass eine WM unter der Prämisse so kurzer Wege, wie sie in Katar gegeben wären, stattfindet. Wenn man fürs Betrachten der täglichen drei Vorrundenspiele nicht wie der Dummschwätzer anno 2006 einen Hubschrauber braucht, sondern es bequem zu Fuß erledigen kann, von einem Stadion zum anderen zu laufen, dann ist das schlicht undenkbar für eine WM im Jahr 2018 oder 2022.

Weshalb die Bewerbung Katars als WM-Austragungsland auch nur als schelmiger und womöglich billiger kostengünstiger PR-Trick zu verbuchen ist. Hat ja schon gewirkt: Nach Lesen dieses Beitrags weiß man, wie viele Einwohner Katar hat und wie klein das Ländlein ist. Wo war jetzt noch mal meine Kontonummer?

PS: note: closest approximation of the native pronunciation falls between cutter and gutter, but not like guitar

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„Bor“ — Smashing Pumpkins (oder wat)

Achtung, jetzt wird es wirklich langweilig. Wer nicht so alt ist wie ich, 33 — ungefähr, möge jetzt bitte weglesen. Danke.

1997 war ich bei den Smashing Pumkins, (p) und auch bei Sonic Youth. Ich war in New York, geiles Konzert, letzter Tag von meinem Urlaub dort, ich mein, man lebt Duisburg und dann lebt man auch irgendwie plötzlich Dings, Smashing und so, smasht also alles.

Irgendwie komisch. Man geht zum Smashing Pumpkins-Konzert und man denkt: wow, das ist toll, das ist super, das ist grandios. Später sieht man denselben Scheiß im Fernsehen als Aufzeichnung und man denkt: Bor, ist das schlecht. Wie dünn die Stimme ist und die Gitarre erst (sind ja eigentlich zwei, aber noch dünner waren sie dann) und man denkt: Wie kann man mit so einem Scheiß überhaupt auf die Bühne gehen vor den 8.000 oder 10.000 Zuschauern, die dafür Geld bezahlt haben. Und dann fragt man sich: Welche Wahrnehmung ist jetzt eigentlich die richtige?

Ungefähr so ähnlich muss es wohl sein, wenn man Fußballspiele live im Stadion und dann später im Fernsehen sieht. Im Stadion ist (meistens) alles gut, man ist gethrillt, man ist da on fire, man ist so richtig „drin“ mit dem ganzen Kram und dann geht man nach Hause und sieht das Spiel im Fernsehen und sieht: bor, war das schlecht.

Smashing Pumpkins bei youtube (ausdrückliches Anklickverbot für Leute ohne Humor)

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