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Schlagwort: Stutzen

Lesen, was gespielt wird

Den Mädels am Hauptbahnhof war es nicht verständlich zu machen, dass ich keine Tageszeitung brauche, weil da nur die Nachrichten von gestern drinstehen, die ich schon am Tage zuvor im Internet gelesen habe. Ihr Argument: „Ja, aber hier wird das alles noch mal aufbereitet.“ hat mich gerade in Bezug auf die WAZ, „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, nicht wirklich überzeugt. Die Glossen und Kommentare zu politischen, aber auch sportlichen Ereignissen, die ich dort früher am liebevoll von meiner Mutter zubereiteten Frühstückstisch las, bevor ich zu den Lateinstunden des Samstagsunterrichts aufbrach, hätte ich als mein eigener Deutschlehrer meist nicht durch den Banalitätsfilter gelassen. [photopress:zwei_m_dels_verteilen_zeitungen_2.jpg,full,centered]

Was mich hingegen überzeugt hat, waren ihre schicken Stutzen, ihre vergleichsweise zellulitefreien Beine und ihr generelles Fußballoutfit. Das hatte was. Was aber wohl eher daran lag, dass sie insgesamt nicht der Typ „Frauenfußballerin“ waren, sondern eher der bedauernswerte Typ „Studentenjahre sind keine Herrenjahre, und man muss sich für die paar Kröten auch noch für den letzten Scheiß zum Marketingclown machen und in Hauptbahnhöfen rumstehen“. Das hatte was. Abgesehen von der Transparenz ihrer T-Shirts.

Lesen, was gespielt wird.

In Zukunft auch wieder hier.

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Die Zombies haben Ausgang

Hans-Peter Lehnhoff schoss im Testspiel von Bayer Leverkusen gegen den Kreisligisten VfL Altendiez beim 15:1 zwei Tore.

Hans-Peter Lehnhoff? Der Mann ist 44 Jahre alt. Gut, Bernd Dreher ist dritter Torwart bei Bayern und auch nicht viel jünger, aber er steht im Tor. Was war da los? Der kicker schreibt davon, dass Hans-Peter Lehnhoff für diese eine Partie reaktiviert wurde. Man erinnert sich noch, wie Harald Schumacher 1996 im letzten Spiel der Saison, damals Torwarttrainer bei Borussia Dortmund, eingewechselt wurde, als die Meisterschaft schon feststand und Schumacher so einen weiteren Titel als Aktiver seinem Briefbogen hinzufügen konnte. Man weiß auch, dass Romário noch aktiv ist (oder bis vor Kurzem war) und dass in England Teddy Sheringham im Alter von 42 Jahren demnächst gegen seinen Sohn spielen könnte, in einem Profifußballspiel, nicht daheim im Garten.

Welchen Zweck die Reaktivierung eines Mannes im hohen Alter von 44 Jahren für genau ein Testspiel verfolgen soll, erschließt sich meiner Phantasie allerdings nicht. Wahrscheinlich ging es einfach darum, dass der alte Sack mal wieder Lust verspürte, das runde Ding ins Netz zu jagen. Sich dafür ausgerechnet einen armen Kreisligisten auszusuchen spricht aber nicht gerade von Sportsgeist. Trotzdem begrüße ich die Reaktivierung Lehnhoffs, im Boxen boxen schließlich auch ständig noch Opas gegeneinander und Profigolf kann man scheinbar bis ans Lebensende spielen.

Als ersten wünschte ich mir Otto Rehhagel wieder auf dem Feld, dann gerne auch den jungen Ernst Happel (okay, das wird schwierig), ich möchte sehen, ob Uwe Seeler tatsächlich so viel besser Fußball spielte als er denken kann und dann gäbe es noch einen ganz großen Wunsch: Paul Breitner, die allwissende Müllhalde, sollte endlich wieder die Stutzen runterlassen und zehn Elfmeter in einer Saison verwandeln, keinen einzigen Kopfball spielen und später dann von sich selbst interviewt werden, warum er so Scheiße gespielt hat und sich von sich selbst erklären lassen, was er alles falsch gemacht hat. Herrlich.

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