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Schlagwort: Umfrage

Umfrage: Bundesliga-TV-Fußballkonsum

Normalerweise müsste diese Umfrage natürlich direkt hier im Blog stattfinden. War aber eine spontane Aktion und so begann sie dann eben doch bei Twitter und einem dortigen Dienst. Abstimmen kann man auch ohne Twitter-Teilnehmer zu sein.

Die Frage erläutert sich dort selbst. Natürlich schaut man mal mehr und mal weniger Spiele live, also bitte einfach für die Zahl entscheiden, die am besten den durchschnittlichen eigenen Konsum abbildet.

Bitte hier entlang.

Diskutiert wird dann später. Oder auch gerne jetzt.

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Soll der VfL Dzeko gegen Huntelaar eintauschen?

Auch im Leben 2009 kann es noch Situationen geben, in denen man ohne Internetzugang ist. Da helfen altbekannte Medienausprägungen dabei, sich auf dem Laufenden zu halten und sogar lieb gewonnenen Gewohnheiten zu frönen, und was würde einem als altem Internet-Junkie, der man im Laufe der Jahre geworden ist, mehr fehlen als sinnlose Umfragen zu sinnlosen Fragen?

Ich oute mich auch gerne als im Internet an allen möglichen Fußballumfragen Teilnehmender, gerne auch etwas obskur abstimmend, einfach aus der Freude heraus, dass mich jemand fragt um zu sehen, ob ich der einzige Blöde bin, der bei der Frage nach dem kommenden Herbstmeister auf Hertha BSC klickt, weil Nonsens ja auch sehr sinnbefreiend sein kann.

Hier gab es auch mal Umfragen, die sind in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen, nicht weil die Muße oder die Muse fehlt, sondern weil es selten zuvor so viele realistische Meisterschaftskandidaten gab und die Auflistung all dieser eventuell die Sidebar zerschösse. Und weil ich hier auf meiner Seite auch keine Leute haben möchte, die dann aus Spaß auf Hertha BSC tippen und womöglich noch das ganze Umfrage-Ergebnis versauen.

Im Internet, da nimmt sogar mal an Umfragen zu Themen teil, deren Auswahlmöglichkeiten man gar nicht versteht, einfach, weil sich danach auf der Seite was ändert, weil man Einfluss hatte (wenn auch nur auf dieses kleine Ergebnis) und vielleicht auch, weil man ein ganz besonderer Thema-XY-Hasser ist, der gerne kundtun möchte, dass ihn dieses Thema nun überhaupt nicht interessiert, weshalb er auf die Option „Ist mir doch egal“ oder „Ich interesse mich generell nicht für XY“ klickt.

Wirkt zwar auf den ersten Blick merkwürdig, solch Verhalten, im Unterschied zu früher kostet es aber nix* an solchen Umfragen teilzunehmen und es bereitet ja wie gesagt Freude, gefragt zu werden.

Es wird aber dann wirklich merkwürdig, wenn jemand nicht nur Zeit und Energie auf die Teilnahme an einer solchen Umfrage verschwendet, sondern auch noch Geld.

Die insgesamt recht kleine Zahl an Teilnehmern bei dieser Umfrage ist wohl eher dem Phänomen des nicht existierenden VfL-Wolfsburg-Fans geschuldet als einem generellen Absterben der Videotext-Begeisterten.

Wer aber dieser eine Honk war, der auch noch 25 Cent dafür bezahlt, einer großen Masse von Lesern (insgesamt 33 Teilnehmer!) mitzuteilen, dass ihm die Antwort auf diese Frage egal ist, das möchten wir zum Schutze dieser Person lieber nicht eruieren.


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So, und jetzt schnell wieder die Umfragen hier einführen. „Mir doch egal!“ Klimper, klimper.

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Wie sich die Taubheit auf Deutschlands Sommerkartoffelackern ausbreitet

Fabian Ernst sagte mal sinngemäß über Jens Lehmann:

„Normalerweise vergißt man mit der Zeit die schlechten Spiele eines Fußballers und die guten rücken in den Vordergrund. Bei Jens Lehmann scheint es andersrum zu sein.“

Als er das sagte, war die WM allerdings noch weit entfernt. Jene WM, von der wohl kaum jemand in Deutschland bezogen auf sein Image so sehr profitiert hat wie Jens Lehmann. Noch ein halbes Jahr vor der WM erreichte Jens Lehmann in den Umfragen Werte wie 14 oder 23 Prozent der Antwortenden, die ihn als ersten Torwart sehen wollten. Und dass auch Sympathie bei dieser wie bei allen anderen Personalentscheidungen, die irgendwo auf der Welt von Menschen getroffen werden, eine Rolle spielte, ist wohl außer Zweifel. Heute stellt kein Mensch mehr ernsthaft Jens Lehmanns Status als ersten Torwächter der Nationalmannschaft in Frage.

Was Fabian Ernst als Möglichkeiten darlegt, ist — wie der Psychologe weiß — leider beides falsch. Nur die emotionale Intensität des Erlebten entscheidet, wie gut man etwas erinnert; nicht aber die Richtung. Das heißt, dass es egal ist, ob Ereignisse positiv oder negativ sind. Sind sie nur ausreichend intensiv, werden sie auch behalten — und das sogar unabhängig von einer willentlichen Beeinflussung dieser Tatsache. Anders als beim Lernen von Vokabeln kann man nicht selbst entscheiden, welche Ereignisse emotional berührend sind und in der Folge gut erinnert werden.

Woran ich mich jedenfalls bis zu diesem Moment äußerst gut erinnere — und ich nehme an, auch noch etwas länger tun werde — ist diese lähmende Taubheit nach dem verlorenen Halbfinale gegen Italien. Im Zug von Dortmund nach Hause glitt ich in einem proppevollen Zug voller schweigender Menschen durch die nun gar nicht mehr einladend warme Nacht. Niemand sprach ein Wort — abgesehen von ein paar dankenswerterweise gedämpften Handytelefonaten, wann die hängenden Köpfe zu Hause eintreffen würden. Inmitten eingerollter Fahnen war ein Haufen Menschen vereint in der isolierenden Wirkung der Trauer. Es sprach sich auch niemand Trost zu. Es herrschte einfach nur eine dicke, schwere Taubheit, die sich von dem Zug aus sogar bis auf die Landschaft, durch die wir fuhren, auszudehnen schien.

Bevor es zu schwülstig wird, gebe ich gerne zu, dass ich hier etwas, aber nur etwas, übertreibe. Bewegen konnten die Menschen sich schon noch. Und Pommes hab ich auch noch an dem Abend gegessen. Nichtsdestotrotz war dies eine Stimmung, als wäre mitten im Juli der November über Westfalens Kartoffelacker gekrochen.

Ich nehme an, dass ich nicht alleine damit war, jäh aus dem Rausch der vorigen Wochen gerissen worden zu sein. Dieser fast schon schockähnliche Zustand wird zu einer Flash-Bulb-Erfahrung bei allen WM-Infizierten in Deutschland geführt haben. So, wie jeder weiß, wo er war, als er von den Anschlägen vom 11. September erfuhr, wird zumindest jeder WM-Infizierte wissen, wo er war und vor allem, wie er sich gefühlt hat, als die Italiener die beiden Tore erzielten und kurz danach.

Ich selbst lag bekanntermaßen erstmal darnieder. Nein, ausnahmsweise nicht dem Gerstensaft geschuldet. Gelähmt im Bett. Und das als erwachsener Mann, wegen des Ausgangs eines Fußballspiels!

Nun ist es natürlich immer ein bißchen albern, das eigene Schicksal oder Wohlergehen mit dem Ausgang eines Fußballspiels zu verknüpfen und natürlich habe ich mich genauso wie die übrigen Beteiligten, als da wären die Mitfahrer im Zug, die Spieler der deutschen Mannschaft und alle restlichen Infizierten, von diesem Schock inzwischen erholt.

Emotional bin ich wieder auf der Höhe, ich hege keinen Groll gegen den italienischen Fußball, jedenfalls nicht mehr als zuvor, und ich denke nur selten an diese Situation zurück.

Angesichts des „Anlaufens“ — wie man so schön bei dieser altertümlichen Einrichtung namens Kino sagt, wenn ein neuer Film gezeigt wird — von Sönke Wortmanns Film, dessen Titel „Deutschland. Ein Sommermärchen“ in Schwülstigkeit meinem Beitrag in nichts nachsteht, frage ich mich aber, ob ich wirklich schon wieder bereit bin. Bereit, auch noch Geld dafür zu bezahlen, dass ich mich schlecht fühle.

Wir wissen ja alle, wie es ausgeht. Und ganz ehrlich: wer sich über den dritten Platz bei der WM gefreut hat, der hat doch kein Herz. Der freut sich auch, wenn Gäste gehen und nicht das ganze Geschirr geklaut haben, sondern nur die Hälfte.

Dass Wortmanns Film jetzt in den Kinos anläuft, lässt mich zweierlei denken:

1. Ist es wirklich erst drei Monate her, dass die WM vorbei ist?
2. Ist es wirklich schon drei Monate her, dass die WM vorbei ist?

Wie man bei der Netzeitung liest, ging es Wortmann aber nicht so viel anders als allen anderen und fast hätte es gar keine Bilder von den Szenen danach gegeben:

Netzeitung: Wie ging es denn Ihnen persönlich, als Italien tatsächlich diese beiden Tore schoss?

Wortmann: Ich konnte erst einmal gar nicht drehen. Die Kamera lag neben mir auf der Bank, aber ich war unfähig sie aufzuheben. Als ich mich nach zehn Minuten dazu überwinden konnte, erschien sie mir unendlich schwer, obwohl sie eigentlich ganz leicht ist. Man muss sich dann ein paar Mal selber in den Hintern treten, und ich habe schließlich in der Kabine auch gefilmt, mich aber ganz mies dabei gefühlt. Ich habe auch immer damit gerechnet, dass einer mal sagt, ich solle es lassen, aber das tat keiner. Und so ging auch dieser Abend irgendwann zu Ende.

Tröstlich ist das nicht. Besonders wenig tröstlich ist, dass mein RE heute 10 Minuten Verspätung hatte und ich somit die 18.30h-Vorstellung verpasst habe und deshalb den Film frühestens Dienstag sehen kann. Den bekanntermaßen dramatischen Anfang mit den Szenen des Auslösers dieser Taubheit möchte ich natürlich nicht verpassen. Dienstag also. Freuen werde ich mich aber nicht auf das Wiedererleben meines Traumas. Ich gehe eher hin, um meinen Schock zu verarbeiten. Danach sollte man mich vielleicht erstmal nicht ansprechen.

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Die Partei, die Partei, die hat immer recht

Wir beamen uns kurz zurück ins Jahr 2004. Sommer. Portugal. Die deutsche Mannschaft verliert, wenn auch ein bißchen unglücklich, mit 1:2 gegen Tschechien in der Vorrunde der EM 2004 und scheidet nach 3 Spielen ohne Sieg aus.

„Trainer“ Rudi Völler, der alte Volkstribun, tritt vor die deutsche Fankurve im portugiesischen Stadion und zuckt entschuldigend mit den Achseln. „Mehr ist mir nicht eingefallen, sorry, Jungs.“, will er wohl sagen. Der Plebs tobt und feiert ihn trotzdem. Warum? Keine Ahnung. Absolut unverständlich. Rudi Völler wird gefeiert, nicht nur in Portugal im Stadion, sondern auch kurze Zeit später bei einem unsäglichen Auftritt in der Fernsehsendung „Wetten, dass…?“. Das Saalpublikum bei dieser Fernsehunterhaltungsshow jubiliert, dass gar das Programm der Sendung kurzzeitig unterbrochen werden muss.

Hätte Rudi Völler dem Plebs Folge geleistet und seinen Job als Bundestrainervorstandswurst (denn Trainer war Rudi noch viel weniger als Jürgen), hätte er damit verhindert, dass Klinsmann sein Nachfolger würde. Das wiederum hätte dazu geführt, dass wir die komplette WM immer noch mit Nowotny („Man muss dem Mann dankbar sein.“), Kahn („Was der Mann für Deutschland (!) geleistet hat!“), Hamann („Er ist das ‚Metronom‘“) und Wörns („War schon 1992 dabei, kann so schlecht also nicht sein“) gespielt hätten. Das hätte, dank des Heimvorteils, am Endresultat vielleicht gar nicht so viel geändert. Der Fußball aber wäre ein anderer gewesen. Und weil die Partei immer recht hat, speziell die Partei, die aus Meinungsumfragen besteht, wäre also, wenn diese Partei an der Macht gewesen wäre, Rudi Völler jetzt noch Trainer.

Nun wurde Jürgen Rudis Nachfolger, er hat gerade einen Platz unter dem WM-Ergebnis von Rudi abgeschnitten, welchen die Partei schon in den Heiligenstand schicken wollte. Dritter Platz, das ist natürlich der Hammer für eine Fußballnation. Deshalb, so will es die Partei, stimmt das Volk nun mit einer Stimme ab. (Eine andere Wahl hat es ja auch nicht.)

Bei der letzten Plebs-Befragung erzielte Jürgen Klinsmann einen Wert von 96,4 Prozent. 96,4 Prozent der Bundesbürger sind dafür, dass er seine Arbeit fortsetzt. Dabei, das Foto zeigt es deutlich, ist Jürgen in den 4 Wochen des WM-Turniers doch enorm gealtert.

Nichtsdestotrotz: Dieser Volkesstimme sollte man immer Gehör schenken. Die hat schließlich richtig Ahnung von Fußball.

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Trefflich

„White and red, dangerous and brave“

Das ist der Spruch auf dem polnischen Mannschaftsbus. Dem möchte ich mich anschließen und meinen Lesern widersprechen, die in der Umfrage zu den gefährlichsten Hooligans die Engländer auf Platz 1 wählten. Fürchten müssen wir aber vor allem die weißen und roten, mutigen Gefährlichen aus Polen.

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Vote Now

Sie ist implentiert, wie die Fachfrau sagt. Die erste Blog-Umfrage. Bin ja mal gespannt, ob überhaupt jemand für Japan stimmt…

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