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Dr. Helmut Kohl bleibt im Amt

Es fällt ja an der Laientastatur immer sehr schwer, einzuordnen, was man an dieser und jener Stelle liest.

In diesem Falle ganz besonders, weil man aus der Ferne gar nicht ahnen kann, wer welche Interessen hat, haben könnte, alte Seilschaften oder auch einfach nur die Freikarten für den Rest der Familie oder gar deren zukünftige Mitglieder pflegen möchte. Das gilt eben auch für jene, die davon berichten, genauso wie für das Folgende: Oder aber: Wer vor 34 Elefantenjahren mal bei einer Sitzung oder einem Interview dem Dr. widersprochen haben könnte und deshalb in Ungnade gefallen war, es nur noch nicht ahnte. Was ein Elefantenhirn samt zugehörigem Wesen früher oder später selbstverständlich heimzahlen würde.

Insofern fiel und fällt es auch weiterhin schwer, einzuordnen, was die vielen Stimmen, die einem gewissen Dr. Helmut Kohl eine gewisse Jähzornigkeit und nach Jahren im Amt auch eine Verquickung der Wahrnehmung der eigenen Person mit der Funktion dieses Amtes vorwerfen.

Nun aber, da das folgende Zitat nach der gestrigen, ähem, Elefentenrunde öffentlich geworden ist, bleiben wohl doch keine diskutablen Sachverhalte mehr ambivalent:

„Die 6,3 Millionen Bürger der BRD brauchen keinen Präsidenten, der alles richtig macht, sondern sie brauchen einen, der Respekt und Anerkennung genießt.“

Offensichtlich sind dem guten Dr. Helmut Kohl da doch ein paar Personalpronomen durcheinandergeraten. Wo „sie“ steht, war eigentlich „er“ gemeint, was sich aber durch Übermittlungsfehler via des atombombensicheren Regierungsbunkers in der Eifel erklären lassen dürfte.

Jetzt, da wir wissen, dass die meisten Stimmen, die man bislang nur hinter vorgehaltener Bunkertür vernehmen konnte, Recht hatten, können wir ganz beruhigt schlafen.

Denn jetzt ist es offziell verkündet:

Wichtig ist nicht, das Richtige zu tun, sondern Respekt und Anerkennung zu genießen.

Wobei klar ist, dass die Anerkennung nur dem Amt zuteil wird, welches man mit solcher Denkweise nicht verdient, der Respekt hingegen ohnehin flöten geht, wenn man so argumentiert.

In der Eifel geht die Welt zugrunde.

6 Kommentare

  1. 6,3 Millionen Bürger? Wann war das denn? Kommaübermittlungsfehler?

  2. Sehr subtiler Beitrag, lieber Trainer. Dafür von meiner Seite Respekt und Anerkennung an den durch diesen Beitrag aus dem Bunker wieder im Amt bestätigten deutschen Bundesbloggertrainer. Zur Feier des Tages gebe ich eine Runde Saumagen für alle aus! Wohl bekomm’s.

    @Ingo: Ja, natürlich 6.3 Millionen Bundesbürger! Herrje! Ungläubiges Volk…

  3. Ungläubig? Wohl kaum. Ich glaube nur an mich und an sonst nix. Außerdem zolle ich natürlich Enno Respekt und Anerkennung. Und dem Trainer natürlich auch…

  4. moldo moldo

    Bundesbürger = DFB-Mitglieder? das würde bedeuten: fast 10% der Deutschen sind im DFB?

  5. Naja, moldo, seit 1990 sind wir ungefähr 80 Millionen in diesem Lande, nicht mehr 60. Aber ansonsten stimmt das schon, was Du sagst.

    Nicht umsonst redet man vom „größten Einzelsportverband der Welt“. Was sich dann ja eben auch in der Pressearbeit und Kommunikationsherrschaft usw. niederschlägt.

  6. Marvin Marvin

    Tja, frei nach Kohl: Entscheidend ist in diesem Skandal, was hinten rauskommt (oder rein?).

    Und natürlich eine gute Gelegenheit, um Homer Simpson zu zitieren: „Mein Sohn, beliebt zu sein, ist das allerwichtigste im Leben!“

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