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Football against everything

Tschärritie — wo kämen wir hin ohne Tschärritie? Ein jeder muss sie leisten, der etwas auf sich hält. Und ein wenig unangreifbarer wird man auch, wenn man Tschärritie macht, ganz so, als wenn man Jugendinternate und Fußballstadien von seinem eigenen Geld baut, statt das Geld in, sagen wir Museen oder Kunsthallen fließen zu lassen. Es wird doch niemand wagen, jemanden zu kritisieren, der so viel Gutes tut, wie hier im konkreten Fall gegen Hunger aktiv zu werden, oder?

Der Fußball in Deutschland ist bekanntermaßen sehr eng verknüpft mit dem Problem des Hungers, also hat man sich auch dieses naheliegende Problem herausgegriffen, um dagegen anzugehen. Eine Stiftung muss her. „Football against hunger“ hat man sie getauft, was selbstverständlich ist, schließlich leiden deutsche Muttersprachler von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen nicht an Hunger. Hunger haben eher die, die nicht deutsch sprechen, sondern z. B. Berta, Kunama, Fur oder Koptisch, Kabylisch oder Aari, Hausa oder eben Spanisch. Deshalb, klar, muss die Stiftung eine englische Bezeichnung tragen, damit die, die sie betrifft, sie auch verstehen. Erst kommt das Sprachenlernen, dann das Essen. Voller Bauch studiert bekanntlich nicht gern.

Die vier Betätigungsfelder ergeben sich automatisch aus der Bezeichnung „against hunger“: Kinder und Nachwuchs, Menschen mit Behinderung, Integration und Engagement für andere Sportler. Wer die Verbindung nicht sieht: Mails bitte nicht an diese Stelle, hier kann auch keine Verbindung gefunden werden.

Für das Logo hat man unglaublich tief in die Kiste der möglichen Ideen rund um den Fußball gegriffen und herausgekommen ist ein Mittelkreis in Herzform. Ein Ball in Herzform und ein Herz in Ballform waren schon vergriffen, ebenso wie ein Fußballplatz vor einem nächtlichen Sternenhimmel oder vier wahlweise feixende oder kotzende Fußbälle, denen die neuen Dopingregularien noch nicht bekannt waren, weshalb sie fröhlich bis zum Auswurf einschmissen, was die zum Auswärtsspiel mitgeführte Kühlbox gerade hergab. Ein Herz in Hungerform war nicht möglich, auch ein Ball in Hungerform ging nicht, weil niemand konkret weiß, wie Hunger optisch eigentlich aussieht. Deshalb also der Mittelkreis in Herzform, weil Hunger meistens in der Mitte des Menschen auftritt, so viel zumindest ist bekannt.

Die Finanzierung dieser Tschärritie-Aktion ist auch kein Problem. Geldstrafen, die im Profifußball anfallen, gehen nun in Teilen auch an diese neue Stiftung, da sie bislang ohne Etat auskommen muss. Ein Schelm, wer denkt, dass man ganz uneigennützig in Zukunft mit Geldstrafen etwas schneller bei der Hand sein wird als früher. Hey, es ist Tschärritie.

3 Kommentare

  1. Glinsi Glinsi

    OT:
    Kicker-Online: „Petit ganz groß“ (Überschrift im Live-Ticker nach dem 1:0)
    Frontzeck: „Dass der kleine Petit beim 1:0 so zum Kopfball kommt, ist eigentlich ein Witz.“(Stimmen nach dem Spiel)

  2. Fremdgelesen: Trainer Baade über die neue DFL-Stiftung gegen Hunger : SportsWire Fremdgelesen: Trainer Baade über die neue DFL-Stiftung gegen Hunger : SportsWire

    […] Den ganzen Text gibt es hier […]

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