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Schlagwort: Bilder

Hurra, wir haben gegen einen Großen gewonnen!

Okay, nicht sehr originell, diese Schlagzeile, aber so sieht’s doch aus. Wir haben gegen den fünften der Weltrangliste gewonnen. Ist doch ein „Großer“, oder nicht?

Naja, wie das zumindest auf Seiten des Großen im Fernsehen aussah, könnt Ihr dank Paula hier unten sehen. Ein paar Screenshots aus dem US-amerikanischen Fernsehen. Meine Meinung zum Spiel und die Konsequenzen desselben lest Ihr morgen hier an dieser altbekannten und -bewährten Stelle. Gute Nacht.

Okay, leider funktioniert das mit den Fotos gerade nicht, also werden diese morgen nach Behebung aller technischen Unzulänglichkeiten auf meiner Seite nachgeliefert. Trotzdem gute Nacht. Gut schlafen können jetzt zumindest all jene, die auf einen deutlichen Sieg gehofft hatten.

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„Wir müssen reden“

Wer hat sie noch nicht gehört, die berühmten Worte der Partnerin/des Partners. „Wir müssen reden.“ Dabei sagt dieser Satz doch das genaue Gegenteil dessen, was die Worte vermitteln sollen. Wir müssen eben nicht mehr reden. Doch, ok, das eine Mal noch. Das eine letzte Mal. Aber eigentlich ist auch das schon überflüssig. Wer den Satz „Wir müssen reden.“ vernimmt, dessen Urteil ist schon längst gefällt. Es wird ihm mehr oder weniger schonend verkündet, um in Revision zu gehen, ist es aber schon längst zu spät.

Schlimmer noch ist, dass meist das soziale Umfeld eher über das Urteil informiert ist als der Verurteilte selbst. Das geschieht selten aus böser Absicht, sondern dient dazu, sich zu vergewissern, dass der Scheidende in seinem Urteil richtig liegt, dass auch das soziale Umfeld diese Entscheidung begrüßt oder zumindest mitträgt und für richtig hält. Der Verurteilte wird also auch noch doppelt gedemütigt: einmal durch das Urteil, zum anderen dadurch, dass er später mitkriegt, dass alle schon wussten, was passieren wird außer ihm — der, um den es doch eigentlich in diesem Urteil geht.

Und während ich hier mal wieder in den Diskurs mit mir verfalle, dräut dem einen oder anderen Leser womöglich bereits, um wen es hier eigentlich geht: Christian Wörns.

Ich muss zugeben, vor einigen Tagen noch fand ich sein Gejammer nur peinlich, hab mich ein wenig innerlich aufgeregt über seine Wehleidigkeit und dachte, dass er wirklich überreagiert. Inzwischen hat sich das gewandelt und er tut mir leid. Ich meine kein spöttisches Mitleid, welches man eigentlich oft meint, wenn man sagt, dass einem jemand leid tut. Ich meine echte Empathie, ich leide ein wenig mit ihm.

Jetzt las ich, dass er für gestern Abend mit Jürgen Klinsmann in Düsseldorf verabredet war. Und ich kann mir genau vorstellen, wie er sich gefühlt hat, als er den Termin dafür ausgemacht hat, alle Vorbereitungen getroffen hat, andere Termine verlegt hat, extra seine Frau (die ihn begleiten wollte) vorher noch mal zum Friseur geschickt hat. Ich kann mir vorstellen, wie in seinem Herzen, na, sagen wir in seinem Hirn noch einmal diese Flamme aufloderte, der Wunsch, doch bitte, bitte bei der WM dabei zu sein und dass die Verschmähung durch den Angebeteten doch nicht wahr sein kann.

Ein Fünkchen Hoffnung blitzte ein letztes Mal auf. Doch tief in seinem Inneren wusste er natürlich, dass das Urteil schon gefällt war. Er hätte sich allerdings noch einmal zum Idioten gemacht, noch einmal versucht, die Bald-Ex umzustimmen, wo nichts mehr umzustimmen ist.

Hatte sich womöglich gute Argumente für den Abend zurechtgelegt, alle eventuellen Reaktionen des Gegenübers schon im Vorhinein durchgedacht und auch eine jeweils passende Reaktion vorbereitet, wäre sich auch nicht zu schade gewesen, Fehler einzugestehen, gar um Verzeihung zu bitten und Besserung zu geloben, all diese Fehler, die zur Trennung geführt haben, nicht wieder zu begehen.

Vielleicht hatte er sich gar ausgemalt, wie er dann am Dienstag plötzlich doch noch in den Kader berufen wird, wie er sich das weiße Trikot am nächsten Mittwoch hätte überstreifen dürfen. So, wie man es sich in seinen Träumen wünscht, wenn man zwar weiß, dass es vorbei ist, es sich aber nicht eingestehen kann, obwohl man es doch so genau spürt.

Als er mit Klinsmann dann vor dem Termin per Telefon über das anstehende Treffen sprach, servierte der ihn eiskalt ab, wie jemand, der mit dem Aussprechen, dass es vorbei ist, schon mit der Sache abgeschlossen hat. Natürlich ist Klinsmann dabei so kalt und trotzdem höflich, wie jeder Ex es ist: Er würde sich auf das Gespräch mit Wörns freuen, aber an seiner Entscheidung würde es nichts ändern.

Da brach innerlich eine Welt für Wörns zusammen. Er hatte diese letzte Hoffnung, das Gespräch, zu dem er all seine Reserven und all seinen Mut zusammengekratzt hatte, würde noch mal etwas ändern können. Puff. Erloschen, die Hoffnung. Am Telefon wird er noch recht gefasst gewesen sein, sein Gehirn hat aber noch so weit funktioniert, dass er das Treffen daraufhin, nach der Kenntnisnahme der absoluten Chancenlosigkeit seines Anliegens, abgesagt hat.

Erst kommt der Schock, man spürt nix.

Je nach Schwere der Nachricht dauert es zwischen vielleicht zwei Minuten oder ein paar Monaten, bis der Schock nachlässt. Nein, kein physischer Schock, aber ein emotionaler, möglicherweise auch eine leichte Traumatisierung.

Klinsmann hatte also aufgelegt, Wörns hielt das Handy noch in der Hand. Seine Frau wird neben ihm im Auto gesessen habe, er hatte sie gerade vom Friseur abgeholt. Sie musste nichts fragen, seine Reaktion, sein Gesichtsausdruck wird alles verraten haben.

Von außen sieht man immer klarer, natürlich wissen wir alle, dass Wörns keine Chance mehr hatte. Das bedeutet aber nicht, dass er selbst das auch wusste. Oder glauben wollte. Er wird jetzt diese Leere haben. Kann die Nummer von Klinsmann aus seinem Handy löschen. Kann die Nummer des DFB aus seinem Handy löschen. Kann nach Hause fahren und die alten Fotos von der WM 1998 anschauen, vom Confed-Cup 1999, kann sich die Bilder anschauen, die ihn noch mit Jürgen gemeinsam in einer Mannschaft zeigen.

Er kann sie verbrennen, er kann sie zerreißen, aber er wird das Gefühl der Leere nicht los, das alsbald der Enttäuschung weichen wird. Darauf folgt die Wut.

Und nach 13 Jahren Beziehung mit der Nationalmannschaft so abserviert zu werden — es ist vielleicht das Beste, was ihm passieren konnte. So wird er genug Wut ansammeln können, auf dass er nicht in der Schockstarre verharrt.

13 Jahre nach einem kurzen Telefonat zu Ende.

Ich möchte gestern Abend nicht im Hause Wörns gewohnt haben müssen und ich möchte auch nicht mit Christian Wörns tauschen. Wie gesagt: Mitgefühl, nicht spöttelndes Mitleid.

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Hà Lan

Wer sich schon immer gefragt hat, was man eigentlich in Vietnam über die Europameisterschaft denkt, kann sich auf der Seite des VnExpresses informieren. Ich möchte nicht die alten Spielchen wieder aufwärmen, bei denen man als gerade frischer Internetuser es lustig fand, auf Seiten rumzusurfen, deren Schriftsatz man nicht anzeigen lassen konnte. Es ist doch aber ganz gut, zu wissen, dass Holland auf Vietnamesisch Hà Lan heißt. Und Deutschland heißt Đức, wie auch immer man das aussprechen mag. Wer also von Euch im Rahmen der WM Touristen ein Zimmerchen überlässt und dabei Besuch aus Vietnam bekommt, kann sich hier ja schon mal schlau machen.

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Erstaunlich, dass Italien auf Vietnamesisch Italy heißt. Kommt mir fast spanisch vor.

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Wenn der Dummschwätzer alt wird (VII)

Ich muss mich entschuldigen, der Dummschwätzer schwätzt wohl nur deshalb so viel dummes Zeug, weil er ja inzwischen auch stramm auf die 70 zugeht, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Kaum noch Haare auf der schon von Altersflecken besetzten Stirn, und das Grinsen für die Kamera gelingt ihm auch nur schwerlich.

Noch dazu ist kürzlich seine Mutter verstorben und die Strapazen seiner 31-Länder-Tournee sind auch nicht ohne. Während ich kürzlich fragte, ob man sich ein Leben ohne Bundesliga vorstellen kann, muss ich jetzt fragen: Kann man sich Fußball ohne den salbadernden Kaiser vorstellen?

Man kann: Herrlich — diese Ruhe.

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Poldi und Schweini XL

Das hätte man sich vielleicht überlegen sollen, bevor die beiden in ein Formtief fallen. Vorher hing hier am Radisson in Hamburg ein 70m großer Michael Ballack. Der macht ein Traumtor nach dem anderen, während Poldi und Schweini überhaupt nicht mehr treffen. Tja. So kann’s gehen.

[Link leider tot.]
Zusammen sind die beiden 1.300 Quadratmeter groß. Das ist fast so viel, wie ich Tore in Pflichtspielen erzielte in meiner aktiven Karriere.

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Hoch den Rock…

Was soll man von diesem Foto [Link leider tot] halten, das als eines der Sportfotos des Jahres auserkoren wurde? Find ich ein wenig seltsam. Auch wenn ich nicht allzu zartbesaitet bin, drehen sich mir immer die Zehennägel hoch, wenn Leichtathleten ihre nun mal vorhandenen Weichteile nahezu blank in die Kamera halten (müssen). Ein Hoch auf die traditionelle Fußballhose, sitzt, hat Platz und wackelt — nicht.

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Kaffeesatzlesen for runaways

Lehmann, Jens, ist komisch.

Das war schon immer klar.

Jens Lehmann ist der Typ, der mal mit ziemlich vielen Stundenkilometern zu viel geblitzt wurde und zur deshalb anstehenden Gerichtsverhandlung seinen Bruder schickte. Der tarnte sich frimpenmäßig schlecht nur mit einer Sonnenbrille und der ganze Schmu flog sofort auf.

Jens Lehmann neigte früher dazu, seine Interviewpartner arrogant-larmoyant auflaufen zu lassen. Jens Lehmann ist ansonsten Torwart, von denen sagt einer der wenigen existierenden Fußballmythen, das diese ohnehin nicht ganz normal seien (ebenso wie Linksaußen — eine Position, die ich früher inne hatte).

Aus unerfindlichen Gründen muss er immer alles ein bißchen anders machen als andere. So auch wieder auf diesem Werbebild für die Lufthansa [Link auf Seiten der Lufthansa leider tot]. Alle halten brav ihre Händchen auf den Knien, nur Lehmann braucht wieder ne Extrawurst.

Aber machen wir uns doch mal an die Deutung des Bildes. Was soll die gelbe Linie? Die kennt man doch von Fernsehübertragungen, wenn das Bild angehalten wird. Steht Olli Kahn dann nicht leicht im Abseits? Warum trägt Andreas Hinkel Vollbart? Warum steht die Mannschaft nicht zentriert vor dem Flugzeug, sondern nach links versetzt? Bedeutet das das Aus im Achtelfinale? Warum trägt Oliver Bierhoff als einziger keine Sportklamotten, aber auch keine Krawatte zum Anzug? Ist er möglicherweise schon tot? Was macht Marco Engelhardt auf dem Bild? Der fährt doch nicht etwa mit zur WM? Und warum sitzt Lukas Podolski so angetrengt da, als säße er auf dem Klo?

Das sind alles Fragen, die man klären sollte, wenn man wissen will, wie es um die deutsche Mannschaft bestellt ist.

Da fällt mir gerade noch auf, dass der Ball auf der Nase des Flugzeugs ja ein stinknormaler Fußball ist und nicht der aus Slipeinlagen zusammengesetzte „Teamgeist“-Ball von adidas (siehe unten vor den Torhütern). Was die FIFA wohl dazu sagt? Und ist es sinnbildlich zu sehen, dass „Guru“ Günter Netzer rechts über der Mannschaft schwebt?

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