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Schlagwort: Christian Ziege

Wünsch dir was

Wann hat diese Elf wohl gespielt?

Kahn — Stickroth, Simunic, Waldoch, Reiss — Freier, Messi, Tretschok, Heinrich — Jancker, Klose

Oder diese?

Dreher — Matthäus — Ziege, Pohl, Kutowski — Breitzke, Häßler, Scholl — Thom — Dickel, Völler

Oder diese?

Schmadtke — Legat, Spanring, Vogel, Kohl — Eilts, Soldo, Balakov, Cardoso — Bode, Decheiver

Antworten hier.

PS: Das Tolle sind nicht nur die Zusammenstellungen dieser Elfen, sondern dass man die Herren Profis auch mal längere Zeit etwas freier reden hört als in den Interviews am Spielfeldrand — und vor allem über ein anderes Thema als eine gerade absolvierte Partie. Noch dazu befinden sich unter den Kandidaten auch die weniger großen Stars, sogar Schiedsrichter. Sehr bunte, gelungene Mischung.

“Urheber“

PPS: Die erste ist von Dariusz Wosz, die zweite von Thomas Helmer und die dritte von Jens Todt.
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Gewinnspiel: Mit Coke zur EM — 2 Tickets samt Flug gewinnen

[Update] Eine Entscheidung ist schon gefallen: Es wird das Spiel gegen Dänemark sein, am 17. Juni 2012.

So, ein ganz besonders schöner Beitrag für die Kategorie „EM 2012 — Noch ist Polen nicht verloren“, jedenfalls aus Sicht des späteren Gewinners.

Entweder Ihr wohnt schon in relativer Nähe zum Flughafen Köln — oder Ihr seid so gierig auf die EM, dass Ihr auch eine Anreise zum Kölner Flughafen in Kauf nähmet. Hin- und Rückflug zum Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark in Lemberg (Lwiw) sind inklusive, solche 2 Tickets könnt Ihr hier bei Trainer Baade in Kooperation mit Coke gewinnen (und Ihr dürft drei Mal raten, wer dabei die Tickets stiftet.)

Schluss des Gewinnspiels — endlich einmal also mit echten Preisen — ist Dienstag, der 17.4. um 12h High Noon mitteleuropäischer Sommerzeit.

Von seitens Coke wünscht man sich, dass Ihr Euch als total verrückte Fans verkleidet, denn das Motto von Coke zur Euro 2012 ist „Fanfieber“.

Das möchte ich Euch nun nicht aufdrücken, denn die Hürde, ein Foto einzusenden, erscheint mir dann doch etwas hoch.

Machen wir es also wie bei den vielen Gewinnspielen ohne Gewinn, die es hier auf der Seite schon gab, die Älteren werden sich erinnern, die Jüngeren gleich aufgeklärt.

Der Titel des Beitrags ist übrigens nicht ganz richtig: „Mit Coke und Trainer Baade zur EM“ müsste es heißen, denn ich werde zum Spiel gegen Dänemark nach Lwiw mitfliegen, ebenfalls ab Köln. Der Gewinner sitzt dann wahrscheinlich im selben Flieger ab Köln zur Partie gegen Dänemark.

Gewinnspiel

Welche deutschen Spieler bestritten mindestens ein Endrundenspiel bei einer EM?

Ihr müsst nur einen richtigen Namen nennen, nur einen Namen pro Kommentar, und dann nehmt Ihr teil, sofern Eure Antwort richtig ist. Bitte aber immer Vor- und Nachnamen des Spielers nennen, es gab bekanntlich auch das eine oder andere Brüderpaar in der Nationalmannschaft. Ich gehe bekanntlich immer mit den einfachsten Antworten in Vorleistung, dann Ihr. Also, bitteschön:

Spieler Einsätze bei EM-Endrunden
Klaus Allofs 6
Markus Babbel 7
Michael Ballack 11
Frank Baumann 2
Franz Beckenbauer 4
Erich Beer 2
Thomas Berthold 1
Oliver Bierhoff 4
Manfred Binz 3
Fredi Bobic 5
Marco Bode 5
Rudi Bommer 1
Hannes Bongartz 1
Rainer Bonhof 2
Uli Borowka 4
Tim Borowski 2
Hans-Peter Briegel 7
Thomas Brdaric 1
Paul Breitner 2
Andreas Brehme 9
Guido Buchwald 6
Bernhard Cullmann 3
Dietmar Danner 1
Karl del‘Haye 1
Sebastian Deisler 2
Bernard Dietz 5
Thomas Doll 3
Dieter Eckstein 1
Stefan Effenberg 5
Dieter Eilts 6
Fabian Ernst 1
Heinz Flohe 2
Bernd Förster 5
Karl-Heinz Förster 7
Steffen Freund 4
Arne Friedrich 7
Torsten Frings 8
Clemens Fritz 4
Michael Frontzeck 1
Mario Gomez 4
Jürgen Grabowski 2
Thomas Häßler 11
Dietmar Hamann 6
Thomas Helmer 9
Mathias Herget 4
Jupp Heynckes 2
Thomas Hitzlsperger 5
Horst Hrubesch 3
Bernd Hölzenbein 2
Uli Hoeneß 4
Horst-Dieter Höttges 2
Bodo Illgner 5
Eike Immel 4
Carsten Jancker 2
Marcell Jansen 5
Jens Jeremies 3
Manfred Kaltz 4
Oliver Kahn 6
Ulf Kirsten 2
Jürgen Klinsmann 13
Miroslav Klose 8
Andreas Köpke 6
Jürgen Kohler 10
Erwin Kremers 2
Stefan Kuntz 5
Kevin Kuranyi 6
Philipp Lahm 9
Jens Lehmann 8
Pierre Littbarski 6
Thomas Linke 1
Sepp Maier 4
Felix Magath 2
Lothar Matthäus 11
Norbert Meier 2
Per Mertesacker 6
Christoph Metzelder 6
Frank Mill 3
Dieter Müller 2
Gerd Müller 2
Hans Müller 4
Andreas Möller 8
Caspar Memering 1
Günter Netzer 2
Oliver Neuville 1
Jens Nowotny 5
Hans Pflügler 1
David Odonkor 1
Lukas Podolski 3
Marko Rehmer 2
Stefan Reuter 8
Karl-Heinz Riedle 5
Paulo Rink 3
Simon Rolfes 2
Wolfgang Rolff 5
Karl-Heinz Rummenigge 7
Matthias Sammer 10
Mehmet Scholl 6
Bernd Schneider 3
Harald Schumacher 7
Bernd Schuster 2
Michael Schulz 1
Georg Schwarzenbeck 4
Bastian Schweinsteiger 8
Uli Stielike 7
Thomas Strunz 5
Olaf Thon 4
Andreas Thom 1
Rudi Völler 8
Berti Vogts 2
Mirko Votava 1
Herbert Wimmer 4
Christian Wörns 3
Wolfram Wuttke 1
Christian Ziege 8

Die Zahl der Einsätze ist nicht nötig, wird aber von mir ergänzt.

Ein“sende“schluss ist Dienstag, 17.4., um 11.59h, es gilt die Zeit des Servers von Trainer-Baade.de.

Viel Spaß.

Achso, ja, eine gültige Emailadresse müsst Ihr in dem Fall natürlich hinterlassen, anderenfalls kann der dann hier in der Redaktion ermittelte Gewinner ja nicht informiert werden, dass sie oder er 2 Tickets für die Vorrundenpartie der EM in der Ukraine erhalten wird, für das deutsche Spiele gegen Dänemark in Lemberg, samt Hin -und Rückflug von Köln aus.

Weiterhin viel Spaß, späterhin dann viel Erfolg.

Nachtrag Keine Doppelnennungen. Wer schon in der Liste steht bzw. in den Kommentaren erwähnt wurde, zählt nicht mehr als gültige Antwort.

Update Und hier haben wir den Gewinner. Vielen Dank an alle fürs Mitmachen und hoffentlich hat es auch ohne Gewinn ein bisschen Spaß bereitet.

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Denk ich an Finnland in der Nacht, werd arg ins Schwitzen ich gebracht

Und das nicht wegen der dortigen Saunen.

Was nach dem gestrigen trotz einer kurzen Ribbeck’schen-Reminiszenz-Phase überzeugenden Sieg ein wenig aus dem Fokus geraten könnte, ist die Tatsache, dass man ja jetzt und auch vorher schon annehmen mag, dass ein Remis in Russland im Bereich des Möglichen läge. Das tut es natürlich für eine deutsche Auswahl in den letzten 60 Jahren (wirklich no pun intended) immer. Und auch die Leistung aus dem Hinspiel gegen Russland gibt zu dieser Hoffnung allen Grund. Und dann nehmen wir mal an, es reichte zu diesem Unentschieden.

Dann sieht man auf dem letzten Kalenderblatt der deutschen Gruppe immer noch ein Heimspiel gegen Finnland.

Finnland.

Klingelt’s?

Das war der Gegner, gegen den man „nur einen Sieg im letzten Heimspiel“ benötigt hätte, um im letzten Gruppenspiel bei gleichzeitigem Punktverlust dieser an England vorbeizuziehen (Didi Hamann, 1:5, Michael Owen und ein schlechter Oliver Kahn). Fehlerhafterweise wählte man damals Gelsenkirchen als vermeintlich co-stimmungsvollstes oder zumindest co-lautstärkstes Stadion in Deutschland, doch Bierhoff und Ziege rumpelten sich zu einem ziemlich laut- und vor allem sieglosen 0:0.

Und am 14. Oktober tritt man nach dem Auswärtsspiel in Russland auch noch mal gegen jene Finnen an, die schon im Hinspiel so stark waren, dass es nur zu einem 3:3 reichte. Ein Remis in Russland und ein Remis zu Hause gegen Finnland, während die Russen im nun mal nicht so ganz so starken Aserbaidschan antreten. Und da wären wir bei der nächsten Parallele zu 2002: Während die Deutschen in Gelsenkirchen sich vergeblich zu einem Sieg gegen Finnland mühten, war ein anderer Deutscher — Otto Rehhagel nämlich — bemüht, zeitgleich beim direkten Gruppenrivalen der Deutschen mit einem Punktverlust der Engländer dafür zu sorgen, dass Deutschland sich direkt qualifiziert. Was Otto Rehhagel auch fast gelungen wäre, nachdem er zwei Mal mit seinem Griechenland in Führung lag, während England erst in der 93. Minuten mit einem — übrigens völlig unverständlicherweise ekstatisch gefeierten — Tor von David Beckham ausglich.

Man muss nicht mal Berti Vogts für den schlechteren Trainer als Otto Rehhagel halten, man muss nur auf den Vergleich Aserbaidschan/Griechenland blicken, um mit der bösen Ahnung ins Geschäft zu kommen, dass gegen Russland ein Remis ganz banal nicht zur direkten Qualifikation reichen würde, wenn man nur ein ebensolches Remis zu Hause gegen Finnland folgen ließe.

(Gepaart mit der noch schlimmeren Ahnung, dass für den Fall dass Aserbaidschan sich dann doch, weil Russland ja auch schon mal gegen Andorra gerne Probleme hat, als der entscheidende Stolperstein für Russland erweisen sollte, wir über Jahre hinaus nicht davon verschont bleiben werden, in unsäglichen Interviews daran erinnert zu werden, dass Berti selbst ja erst den Weg zum WM-Titel 2010 oder was auch immer geebnet hat. So wie er praktisch für alles verantwortlich ist, was je seit ihm im deutschen Fußball passiert. Aber wir wollten uns ja nicht schon wieder wiederholen, so wie er.)

Also, schwitzen wir erstmal, siehe Titel.

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Alle EM-Gewinner-Spieler als Karikaturen

[photopress:fussballspieler_karikaturen.jpg,full,alignleft]Es ist nie zu spät, sich gelungene Karikaturen aller bisherigen EM-Gewinner anzusehen. Auf der UEFA-Seite zur EM 2008 gibt es diese. Mir gefallen die aus dem Urlaub geholten Dänen am besten, aber auch die Russen Sowjets von 1960 wissen zu gefallen. Alle dabei, Otto Rehhagel, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und sein Intimus Jürgen Klinsmann, Horst Hrubesch, Matthias Sammer, Berti Vogts, Klaus Allofs und ja, auch Jupp Heynckes. Offensichtlich bringt es einen im deutschen Fußball recht weit, mal eine Europameisterschaft gewonnen zu haben. Gerne hätte ich allerdings alle deutschen Spieler im Stile der Spanier von 1964 gesehen.

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Christian Ziege als Kind

Er hatte schon als Kind oft geübt, doch auch damals segelten seine Flanken meist weit hinters Tor [Link und damit auch der Gag leider tot].

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Ziege gibt es endlich zu

Wurde auch Zeit. Nachdem er jahrelang sogar im Nationalmannschaftsdress unsere Fußballgaumen arg strapazierte, hat er es nun endlich zugegeben. Im Interview mit dem Tagesspiegel sagt er:

„Ich kann schon eine Menge tun, nur spielen kann ich nicht.“

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Schneider Meck-meck-meck

Christian Ziege wird also neuer Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach. Dass Peter Pander unhaltbar geworden war, Pfiffen die Spatzen zuletzt schon von den hohen Dächern des Borussiaparks und man musste kein Hellseher sein, um Panders Entlaubung vorherzusehen. Wie Horst Köppel schon vor längerer Zeit sagte, gehöre an diese Position jemand, der weiß, was eine Mannschaft und der Trainer brauchen. Deshalb nun Christian Ziege statt Peter Pander. Panders Makel war es (neben der Erfolglosigkeit seiner Mannschaft), dass er „nur“ Bankkaufmann war, während Christian Ziege immerhin Trainer der B-Jugend von Borussia Mönchengladbach war, und das auch in Guy-Roux’schen Ausmaßen seit Juni 2006, somit nicht mal ein komplettes Jahr.

Wie man weiß, sind die Wünsche und die Konfliktherde einer Mannschaft von 16- und 17-Jährigen vollkommen identisch mit jenen von jungen Erwachsenen bzw. Familienvätern wie Neuville oder Keller. Man kann davon ausgehen, dass auch im Profiteam ständig darum gestritten wird, wer das coolste neue Handy hat, welche Frisur angesagt ist und was man gegen die „5″ in Mathe tun könnte, ohne sich großartig anstrengen zu müssen.

Des Weiteren spielen die B-Jugendlichen auch ständig in einer Liga vor 60.000 Zuschauern vor Ort und Millionen an den Fernsehern oder Livestreams und stehen vor allem jederzeit im Blickpunkt der überregionalen Presse. Deshalb ist die Wahl von Christian Ziege logisch, nachvollziehbar und die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Schließlich gibt man am besten in einer Notlage (hier: allerärgste Abstiegsgefahr) unerfahrenen Leuten das Szepter in die Hand, auf dass sie im Falle ihres Scheiterns auf ihre Unerfahrenheit verweisen können und somit nicht gänzlich verbrannt sind. Oder wie war das noch mit Thomas Doll?

Jedenfalls freue ich mich, dass die Wahl von Borussia Mönchengladbach auf Christian Ziege gefallen ist. Der hat nicht nur eine meist gut gepflegte Webseite und kann geradeaus sprechen (und scheinbar auch denken), sondern ist auch ein Garant dafür, dass es bei Borussias Transferpolitik weiter drunter und drüber gehen wird. Wo käme man da hin, wenn man bei Borussia Mönchengladbach plötzlich vernünftig einkaufen würde und eine homogene Mannschaft stellen könnte?

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Es geht auch anders

Passend zum Seufzer, den die FAS laut indirekter-freistoss.de wegen der schwuppigen, sich auf Randphänomene konzentrierenden Berichterstattung von Spielen in Fußballdeutschland ausstößt, gibt es hier ein kleines Fundstück, das illustriert, wie unterschiedlich verschiedene Länder mit dem Spiel umgehen.

Hat jemand schon mal den kicker gelesen? Und hat er dadurch schon mal irgendetwas gelernt in Bezug auf Fußball, was er vorher nicht wusste? Das höchste der Gefühle sind meist ein paar Schaubilder, wer wo in welcher Kette spielt oder wenn es ein besonderer Tag ist, mal ein Spielzug nachgestellt, obwohl das so gut wie nie vorkommt. Manchmal, so scheint es, haben jene, welche die Spielberichte für den kicker schreiben, nicht viel mehr Ahnung vom Spiel als der gemeine Eventfan. Worte zur Taktik sind meist weniger wichtig als das Herausheben der Spieler, die scheinbar eine besondere Leistung gebracht haben, indem sie zwei Tore erzielten oder einen Elfmeter verschossen. Ein Medium, das sich mit etwas mehr Tiefe mit dem Spiel beschäftigt, sucht man in Deutschland vergebens, sieht man von echter Fußballlehrer-Fachliteratur ab.

Dass es auch anders geht, beweist der britische Guardian. Der zeigt in einer ganz normalen Ausgabe unter der Woche folgende Darstellung:

[photopress:guardian4_1.jpg,full,centered]

Anhand dieser wird illustriert, wie der Nachfolger von Ashley Cole seine Rolle auf der selben Position gänzlich anders interpretiert und wesentlich seltener den Weg nach vorne sucht. Außerdem wird erläutert, wie viel Aufwand Cole betreiben muss, um am Ende dann doch nur minimalen Erfolg zu erreichen: nämlich genau eine Flanke in den Strafraum im gesamten Spiel.

Und weiter geht’s mit der Darstellung des Stils, in dem bestimmte Spieler von ihren Mannschaftskollegen angespielt werden (oben sind die vom Spieler ausgehenden Pässe dargestellt):

[photopress:guardian3.jpg,full,centered]

Man kann das Ganze natürlich als nette Spielerei abtun, die nicht sehr viel Aussagekraft besitzt, vergleichbar mit den Infrarotbildern, die wir aus dem deutschen Fernsehen kennen, die uns anzeigen, auf welchem Teil des Spielfeldes sich wie häufig das Spielgeschehen dargestellt hat. Unleugbar ist aber bei diesem Vergleich bereits so etwas wie ein „persönlicher Stil“ zu erkennen, in welchem ein Spieler auftritt. Und wenn man diesen kennt, kann man doch deutlich effektiver Gegenmaßnahmen ergreifen, als wenn man ihn einfach nur beobachtet und dabei dann die Zahl der angekommenen Pässe oder begangenen Fouls zählt.

Der riesige Datenmüll, der bei der Sport-FOTO („Mit großem Statistikteil!“) und inzwischen auch bei der Sportschau angehäuft wird, bleibt fast vollkommen aussagefrei, wenn man diese Daten nicht irgendwie in Verbindung mit dem Spielablauf bringt. Christian Ziege war schließlich auch ein Meister der Flanken — hinters Tor.

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Drama in Dortmund, von Düsseldorf aus

Was gibt es zu diesem Spiel nicht alles zu sagen: Der erste Sieg gegen eine europäische Mannschaft bei einem Turnier seit 1996, der 11. Sieg im 15. Spiel gegen die weiter sieglosen Polen, weiter unbesiegt in Dortmund bei nur einem Remis, weiterhin hat Clinsfornia scheinbar alles richtig gemacht, vor allem seine Einwechslungen, Daniel Nivel saß auf der Tribüne, die erste Randale des WM-Turniers fand statt und die deutsche Mannschaft spielt tatsächlich mit dem 12. Mann im Rücken.

Das ist aber alles anderswo auch schon gesagt worden, deshalb beschränke ich mich auf die Aspekte, die das Spiel begleiteten. Wenn schon, wie bei allesaussersport.de erwähnt, die BBC-Reporter sagen, dass das das lauteste Spiel war, das sie je erlebt haben, dann kann man sich vorstellen, was für ein Orkan da durchs Stadion gegangen sein muss. Und dann ist jetzt vielleicht, hoffentlich, endlich mal Schluss mit diesen blöden Legenden, dass ja in Italien oder Spanien bessere Stimmung herrsche als in deutschen Stadien.

Ballack erschien mir einen höchst seltsamen Abend erwischt zu haben, da er ständig lange Anspiele über den halben Platz versuchte, die aber nie ihren Adressaten erreichten. Trotzdem war er wertvoll für diese Partie.

Podolski wird wohl doch nicht der neue Superstar dieser WM, so wie das ohnehin niemand werden zu wollen scheint. Auch wenn es für diese Einschätzung nach gerade mal dem ersten Spieltag ein bißchen früh ist.

Arne Friedrich ist der neue Christian Ziege: seine Flanken landen garantiert hinterm Tor. Dafür ist Philipp Lahm die neue Walz aus der Pfalz und womöglich auch schon bald bei Bayern weg. Das freut mich jetzt schon, wie Karl-Heinz Rummenigge wieder was von mangelnder Chancengleichheit fabulieren wird, nachdem Lahm bei Chelsea unterschrieben hat. Die Chancengleichheit mit Bochum oder Rostock hat ihn allerdings noch nie interessiert.

Und Bernd „Schnix“ Schneider ist tatsächlich brasilianischer als die Brasilianer, zumindest als die Brasilianer vom Spiel gegen Kroatien.

Knapp 25 Millionen Zuschauer hatte die ARD gestern bei dem Spiel, dazu noch ein paar Millionen Premierezuschauer und alle, so denke ich, waren schwer begeistert von der Stimmung, vor allem aber von der Spannung. 28 Millionen Fernsehzuschauer, die ein tolles Spiel sehen, nur ich muss in dieser WG ausgerechnet vor dem einzigen notorischen Nörgler unter diesen 28 Millionen sitzen. Von Haus aus recht friedlich, hätte ich diesem Kerl, der alles Scheiße fand, was da auf dem Platz passierte und der später noch flehentlich um Fehler der deutschen Spieler bat, eigentlich gerne das Maul gestopft. Ich habe es dann aber angesichts des Jubels über das Siegtor vergessen, und später war er im Getümmel nicht mehr auszumachen.

Überhaupt war nach dem Spiel die gesamte Düsseldorfer Altstadt in schwarz-rot-gold respektive weiße Trikots der Nationalmannschaft gehüllt. Hupkonzerte, an denen sich sogar die Insassen der dort häufiger anzutrefenden Luxuskarrosen beteiligten, zahllose Menschen, die komplett in die deutsche Fahne gehüllt waren und was ich besonders erstaunlich fand: Ein großer Anteil dieser Leute war augenscheinlich nicht deutschen Ursprungs. Ob der eine oder andere davon jetzt einen deutschen Pass besitzt oder nicht: Früher hätte ich von den meisten dieser Leute eine geballte Faust in der Tasche erwartet, enttäuscht darüber, dass sie wegen der fehlenden Niederlage nicht ihre Häme ausschütten können.

Die Verkäufer von Fahnen und Nationaltrikots erleben gerade paradiesische Zustände. Und auch in Düsseldorf wurde die ganze Nacht lang „Schland!“ oder „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ skandiert. Es wirkte fast, als hätten wir das Turnier gewonnen. Wahrscheinlich hat aber der höchst dramatische Spielverlauf seinen Teil zu dieser orgiastischen Entladung beigetragen. Auch in einem anderen Blog (Link leider inzwischen tot) ist von der sexuellen Wirkung dieses Spiels die Rede und ich oute mich hier gerne, dass ich nach dem Siegtor eine SMS mit dem Inhalt „Das war besser als ein Orgasmus.“ in die Nacht schickte und es trotz der paar Biere, die beim Formulieren dieser SMS involviert waren, auch heute Mittag noch so sehen würde.

Ich hoffe, es bleibt nicht der letzte Höhepunkt bei der WM aus deutscher Sicht.

Bleibt mir nur noch festzuhalten, dass es immer noch unverständlich ist, warum das Finale in Berlin und nicht in Dortmund stattfindet.

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Es gibt keine Ketten im Fußball

Uli Stielikes und Horst Hrubeschs Aufatmen ist bis hierhin zu hören. Urs Siegenthaler stellt im sehr lesenswerten Interview mit der Welt fest:

„Es gibt keine Ketten im Fußball.“

Auch wenn wir alle wissen, dass es auf jedem Kreisligaplatz Ketten und gegelte Frisuren gibt, ist es fußballtaktisch eine beruhigende Erkenntnis. Das ganze Gerede um Vierer-, Dreier, gar Einerketten (im Tor) ist also überflüssig. Ich hoffe schwer, dass Siegenthaler das nicht auf Druck der Sponsoren gesagt hat, damit Frauen weiterhin dem Fußball zugewandt blieben, weil sie nun wissen, dass sie dieses Kettengerede gar nicht verstehen müssen.

Gleichzeitig hoffe ich auch, dass unsere Viererkette hinten rechtzeitig vor der WM versteht, dass sie gar keine Kette ist. Stattdessen muss jetzt wieder jeder selbst denken und kann sich auch unabhängig von seinem Nebenmann bewegen.

Weiter unten sagt Siegenthaler noch:

„Es gibt Stürmer, die stehen schon am Pfosten, wenn die Flanke von außen erst unterwegs ist. Da denke ich: Leck mich, der muß doch den Rhythmus des Flankengebers übernehmen!“

Das ist das Problem, wenn man erst so kurz im deutschen Fußball dabei ist. Jahrelang war doch Christian Ziege in der Nationalmannschaft. Wenn der geflankt hat, musste man schon am Pfosten stehen, um dann später, wenn der Ball runterkommt, 20m weiter hinters Tor gelaufen zu sein, wollte man die Flanke erreichen.

Aber auch Siegenthaler wird noch verstehen, welche Erblasten wir dank Ribbeckscher FOTOscher und Völlerscher Nominierungspraxis noch so mit uns rumschleppen.

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Superjeile Zick

Hier braucht man keine kölsche „Zick“, sondern was Ähnliches auf englisch: Timing. Wer in diesem schönen Flash-Spiel ein paar „good crosses“ (aka gute Flanken) reinmachen will, muss schon ein wenig von diesem Timing mitbringen.

Zum Glück steht Bernd Schneider draußen an der Eckfahne und nicht Christian Ziege, sonst würde man ja ewig darauf warten, dass mal eine Ecke ankommt. Ansonsten aber viel Spaß, ein wirklich gelungenes Fußballspiel.

Also auf in den Strafraum! [Link leider tot]

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